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Saturn, Galeria, C&A und Co. schließen 2023 Filialen – welche betroffen sind

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Von: Oliver Schmitz

In zahlreichen Städten schließen Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, C&A oder Saturn/Media Markt. Doch auch weitere Unternehmen sind betroffen.

Köln – Bereits seit längerem hat der Einzelhandel in vielen Branchen mit sinkender Nachfrage zu kämpfen. Doch die vergangenen Jahre haben auch etlichen etablierten Marken einen schweren Schlag versetzt. Denn neben dem Trend zum Online-Shopping litten und leiden Textil-, Elektronik- oder Parfüm-Geschäfte sowie Warenhäuser unter den Folgen der Corona-Pandemie. Auch die Energiekrise hinterlässt ihre Spuren. Gleich mehrere große Ketten haben in der Folge Filialschließungen angekündigt. 24RHEIN listet auf, welche Schließungen es zuletzt gab oder bald folgen.

Galeria Karstadt Kaufhof schließt 47 Filialen

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren steht die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof erneut vor der finanziellen Pleite. Daher muss das Unternehmen erneut dutzende Filialen schließen. Mittlerweile ist bekannt, dass genau 47 Galeria-Warenhäuser dichtmachen müssen. Davon alleine 15 in Nordrhein-Westfalen. Ein Teil der Geschäfte schließt Mitte 2023, ein weiterer erst Anfang 2024.

Überraschenderweise bleiben fünf Galeria-Filialen, die schließen sollten, nun doch geöffnet. Eine weitere Rettung, zumindest für viele Mitarbeitenden, könnten eine Übernahme der Galeria-Filialen durch Aachener sein. Ein vorheriger Plan von der Übernahme 47 Galeria-Filialen durch Buero.de ist jedoch gescheitert.

C&A schließt auch 2023 Filialen in Deutschland

Bei der Modekette C&A läuft bereits seit längerem eine große Umstrukturierung, infolgedessen auch 2023 einige Filialen geschlossen werden. „Die Berichte über die Schließungen in Kiel, Rendsburg und Elmshorn sind korrekt. Im Rahmen von regelmäßigen Analysen ist C&A zu der Entscheidung gekommen, diese Filialen zu schließen“, sagt Sprecherin Claudia Junge zu 24RHEIN. Mittlerweile ist klar, dass aber auch weitere Standorte von der Schließungswelle betroffen sind.

Genaue Gründe sowie weitere Details wollte das Unternehmen nicht nennen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Daten zu Mitarbeitern und genauen Informationen oder Hintergründe zu Store-Schließung herausgeben.“ Wie viele Schließungen es also letztlich insgesamt werden, ist bisher unklar. Bereits 2022 hat C&A allein in Deutschland 13 Filialen geschlossen.

Primark: Zwei Geschäfte schließen sicher – viele weitere könnten folge

32 Filialen hat Primark derzeit in Deutschland, doch 2023 könnten es deutlich weniger werden. Bereits seit geraumer Zeit ist klar, dass zwei Primark-Standorte schließen werden. Die Filiale in Weiterstadt bei Darmstadt (Hessen) machte bereits Ende Oktober 2022 dicht. Das Geschäft im Schloss-Straßen-Center in Berlin soll dann im Frühjahr 2023 schließen. Doch wie es scheint, dürfte es dabei wohl nicht bleiben, denn die Umsätze sind in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen: von 926 Millionen Euro (2019) auf 380 Millionen Euro (2021). Weitere Filialen-Schließungen bei Primark sind möglich.

Links ein Galeria-Logo, mittig ein Logo von Media Markt/Saturn und rechts ein C&A-Logo. (IDZRW-Montage)
Viele große Ketten sind 2023 von Filial-Schließungen betroffen. (IDZRW-Montage) © rheinmainfoto/Imago & Armin Weigel/dpa & Michael Gstettenbauer/Imago

Görtz macht jede zweite Filiale dicht – auch in Köln und Düsseldorf

Auch der Schuhhändler Görtz muss seit Herbst 2022 viele Geschäfte schließen. „Nach der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte und intensiven Gesprächen mit den Vermietern sah Görtz sich gezwungen, Mietverträge zu kündigen“, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von 24RHEIN.

Mittlerweile weiß man, dass 80 von 160 Görtz-Geschäften für immer ihre Pforten schließen mussten. Die drohende Insolvenz konnte aber abgewendet werden, da Mitte Februar 2023 ein neuer Investor gefunden wurde. Zuvor hatte Görtz erklärt, dass bei „etlichen Filialen“ Ende November 2022 gekündigt die Mietverträge wurden. Darunter Standorte in Köln und Düsseldorf. Wie Heidelberg24 berichtet, wird dann auch die Görtz-Filiale im Darmstädter Hof Centrum (DHC) geschlossen.

Media Markt und Saturn auch 2023 von Schließung betroffen

Die zusammengehörenden Elektronikriesen Media Markt und Saturn haben bereits seit Jahren Probleme. So mussten 2021 ganze 13 Filialen dichtgemacht haben und 2022 gab es unter anderem eine Filialschließung in Gelsenkirchen. Dieser Trend setzt sich auch 2023 fort. So wurde bereits Mitte Januar der Saturn in Hamburg-Bramfeld geschlossen und weitere Schließungen sind nicht gänzlich ausgeschlossen.

„Wir überprüfen unser Markt-Portfolio fortlaufend auf Möglichkeiten zur Optimierung. Das ist unsere unternehmerische Pflicht. Daraus können Veränderungen von Flächengrößen, Neueröffnungen oder auch Schließungen aufgrund besonderer Gegebenheiten bei einzelnen Märkten resultieren“, sagte eine Sprecherin von Media Markt/Saturn gegenüber 24RHEIN. Bei welchen Standorten genau eine Schließung drohen könnte, teilt sie aber nicht mit. „Wenn es Änderungen gibt, werden wir diese entsprechend kommunizieren“, heißt es lediglich. Für Kundinnen und Kunden ändert sich derweil dennoch einiges. Denn Media Markt und Saturn arbeiten zukünftig noch enger zusammen.

MyToys schließt alle Filialen – diese NRW-Standorte sind davon betroffen

Besonders hart trifft es den Spielwarenhändler MyToys, der alle seine Filialen schließen muss. Spätestens bis Februar 2024 werden die Läden aus den Innenstädten und Einkaufszentren in Deutschland verschwinden. Davon betroffen sind insgesamt 19 Geschäfte, 7 allein in NRW. Trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen sei „keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche nachhaltige Rentabilität erreicht“, teilte Mutterkonzern Otto mit. Die Marke MyToys wird aber weiterbetrieben werden.

Viele Schließungen im Einzelhandel – auch bei H&M, Orsay oder Conrad

(os) Dieser Text wird laufend aktualisiert.

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