Punkte-Programm bei Rewe vor dem Aus: Supermarktkette erwägt Trennung von Payback
Rewe erwägt wohl einen Ausstieg aus dem Payback-Programm. Die Supermarktkette plant Medienberichten zufolge ein eigenes System zum Daten sammeln.
München – „Haben Sie eine Payback-Karte?“ Diesen Satz kennen Rewe-Kunden wohl nur zu gut. Doch schon bald könnte Schluss sein mit dem Punkte-Programm. Denn die Rewe-Gruppe möchte nach Informationen der Lebensmittelzeitung (LZ) lieber auf ein eigenes Treuepunkte-System umsteigen. Der Ausstieg aus dem Payback-Programm soll auf Raten erfolgen. In der Regel laufen die Verträge mit den Payback-Partnern fünf Jahre – Rewe möchte nun wohl auf zwei reduzieren.
Payback: Hohe Kosten für Punkte-Partner
Der aktuelle Vertrag zwischen Payback und Rewe laufe noch bis zum Jahresende 2023, berichtet die LZ und beruft sich auf informierte Kreise. Grund für den Ausstieg der Supermarktkette, zu der auch Penny gehört, sei der Wunsch danach, selbst Daten sammeln zu können. Das Unternehmen äußerte sich bisher jedoch nicht dazu.
Ein Grund könnte auch sein, dass Payback seinen Partnern nur beschränkten Zugriff auf die Stammdaten der Kunden gibt – wer mehr möchte, muss dafür bezahlen. Pro Jahr bezahle Rewe mindestens 150 Millionen Euro für die wertvollen Kundendaten, berichtet die LZ. Wie viel ein Unternehmen für den Punkte-Service bezahlen muss, hängt dabei von den über Payback abgewickelten Umsätzen ab. Dem Zeitungsbericht zufolge muss der Partner etwa ein Prozent dieser Umsätze abdrücken.
Rewe und Payback: Beide profitierten
Offiziell heißt es vonseiten der Unternehmen: „Payback und Rewe befinden sich aktuell in der abschließenden Phase der Vertragsverhandlungen.“ Die Kooperation fortzusetzen, sei beabsichtigt. Das schreibt Rewe auch auf Facebook, als ein Nutzer fragt, ob die Gerüchte denn wahr seien. „Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit Payback zusammen und haben auch nicht vor, daran etwas zu ändern“, heißt es vonseiten des Konzerns.
Das klingt auch logisch, wenn man die Zahlen betrachtet. Auf der einen Seite stammen rund 17 Millionen der insgesamt 31 Millionen Payback-Karten von Rewe oder Penny. Auf der anderen Seite profitiert auch Rewe durch Payback von einem Kundenzuwachs. Mit dem Start der Kooperation im Jahr 2014 stiegen die Umsätze in den Rewe-Märkten massiv, erklärt die LZ. Dieselbe Entwicklung wiederholte sich vier Jahre später mit dem Penny-Beitritt. (ph)