Mercedes-Benz mit unerwartet starken Zahlen – Aktionäre sollen profitieren

Mercedes-Benz ist dank höherer Preise und der Konzentration aufs Luxus-Segment profitabler als erwartet. Davon sollen auch die Aktionäre was haben.
Stuttgart - Der Autobauer Mercedes-Benz hat im vergangenen Jahr dank hoher Nachfrage nach Luxusmodellen und höheren Preisen Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Das operative Ergebnis legte 2022 um 28 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro zu. Der Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 150 Milliarden Euro.
Damit lag das Unternehmen besser als erwartet. Analysten hatten dem Konzern im Vorfeld einen Umsatz von 147 Milliarden Euro sowie ein operative Ergebnis von 19,3 Milliarden zugetraut.
Mercedes-Benz-Chef: „Fokus auf begehrenswerte Produkte zahlt sich aus“
„Wir haben Mercedes-Benz zu einem profitableren Unternehmen weiterentwickelt“, sagte Konzernchef Ola Källenius am Freitag laut Pressemitteilung. Der Fokus auf „begehrenswerte Produkte sowie diszipliniertes Margen- und Kostenmanagement“ seien der Schlüssel für das Abschneiden gewesen.
Insgesamt haben die Schwaben den Pkw-Absatz im Vorjahr um rund fünf Prozent auf 2,04 Millionen Fahrzeuge verbessert. Der Absatz von Vans und Transportern wie dem beliebten Sprinter-Modell stieg um acht Prozent auf 415.000 Einheiten.
Ähnlich wie die gesamte Branche litt auch Mercedes-Benz im Vorjahr unter dem stockenden Nachschub bei Halbleitern und anderen wichtigen Bauteilen. Angesichts dessen konzentrierte sich das Unternehmen vor allem auf die margen-starken Top-Modelle wie die S-Klasse und den Maybach. Die stärkere Konzentration auf das Luxus-Segment schlug sich auch in der Profitabilität nieder. Die um Sondereffekte bereinigte, operative Marge im Kerngeschäft bei Mercedes-Benz Cars (MBC) stieg gegenüber dem Vorjahr gleich um 1,5 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent.
Mercedes-Benz: Konzern will Dividende abheben und Aktien zurückkaufen
Angesichts der Entwicklung plant das Unternehmen eine höhere Ausschüttung an die Aktionäre. Man werde der Hauptversammlung eine Dividende von 5,20 Euro vorschlagen nach 5,00 Euro für 2021. Außerdem hatte der Konzern am Donnerstagabend ein Aktienrückkauf-Programm im Volumen von vier Milliarden Euro angekündigt. Es soll im März starten. Auf diese Weise wolle man die Rendite für die Aktionäre weiter erhöhen, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm am Freitagvormittag bei der Präsentation der Zahlen.
Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen jedoch vorsichtiger. Wegen des Ukraine-Kriegs, der Unsicherheit um den Handelskonflikt zwischen den USA und China oder steigender Zinsen erwarten die Schwaben einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Vorsteuer-Ergebnis werde leicht nachgeben, hieß es. Die operative Marge bei MBC solle zwischen zwölf bis 14 Prozent liegen.