Corona-Krise: Unternehmer befürchten „eine Insolvenzwelle“ und hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland

Jetzt soll die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft durcheinanderwirbeln: Insolvenzen sowie hohe Arbeitslosigkeit werden erwartet - und das schon bald.
- Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Die Corona-Krise* soll schon bald die deutsche Wirtschaft durcheinanderwirbeln.
- Eine Studie des Münchner ifo-Instituts beschreibt die Furcht deutscher Unternehmer vor zahlreichen Firmen-Insolvenzen.
- Star-Berater Roland Berger erwartet derweil einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland im hohen Millionenbereich.
Update vom 1. September, 12.05 Uhr: Die Corona-Pandemie hat der internationalen Wirtschaft schwer zugesetzt. Doch in Deutschland scheint sich die Situation zu bessern. Ein Volkswirt lobt die deutsche Methode. Die Arbeitslosenzahlen für August lassen eine klare Aussagekraft jedoch vermissen.
Zumindest gibt es eine Tendenz bei der Kurzarbeit. Unterdessen glaubt Finanzminister Olaf Scholz, man habe den schlimmsten Teil der Corona-Krise überwunden.
Erstmeldung vom 8. Juli:
München - Es war wohl nur ein Vorgeschmack darauf, was der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten bevorsteht: An diesem Dienstag (8. Juli) protestierten in Hamburg Angestellte von Airbus gegen den geplanten Stellenabbau beim Flugzeugbauer.
Angeblich sollen bis zu 2000 Stellen gestrichen werden, das Thema polarisiert. Langsam, aber sicher wird offenbar: Schon bald trifft die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft wohl mit voller Wucht. Das glauben zumindest die Unternehmer selbst - und auch ein Star-Berater.
Corona-Krise in Deutschland: Jeder fünfter Unternehmer hat Angst vor Insolvenz
Konkret: Laut einer Studie des Münchner ifo-Instituts befürchtet jeder fünfte deutsche Unternehmer eine Insolvenz in Folge der Coronavirus-Pandemie*. Besonders heftig bangt demnach die Reisebranche, 85 Prozent der Reisebüros und -veranstalter sehen laut der Erhebung ihre Existenz bedroht.
Auch unter den Hoteliers (76 Prozent), Gastwirten (67 Prozent) und zum Beispiel in der Filmbranche (48 Prozent) zittern demnach viele Arbeitgeber um ihre Unternehmen. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft forderte deshalb von Angela Merkel, „überzogenen Infektionsschutz" unbedingt zu unterlassen und einen zweiten Lockdown keinesfalls einzuleiten.
Experten: Coronavirus-Pandemie trifft deutsche Wirtschaft bald sehr hart
Weniger schwer bedroht sieht sich dagegen der Maschinenbau (10 Prozent), die Chemische Industrie (sechs Prozent) und - in der Coronavirus-Pandemie wenig verwunderlich - die Pharma-Industrie (ein Prozent).
„In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen“, erklärte ifo-Forscher Stefan Sauter zur Studie.
Ein geradezu besorgniserregendes Szenario prophezeit Star-Unternehmensberater Roland Berger. Der Politikberater schloss bei Bild Live absehbar fünf Millionen Arbeitslose nicht aus. In Deutschland war schon Ende Januar - und damit vor der Corona-Krise - bei damals 2,227 Millionen Arbeitslosen die Rede von einer Wirtschaftsflaute und schwacher Konjunktur.
Corona-Krise: Tiefschlag für die Wirtschaft durch die Coronavirus-Pandemie?
Dann kam die Corona-Pandemie. Schon bald sollen sich nach Meinung von Experten also auch die wirtschaftlichen Konsequenzen richtig hart niederschlagen. Herbe Folgen hat die Corona-Krise auch für den US-amerikanischen Flugzeugbauer Boeing. Die Produktion des Modells des Jumbo-Jets 747 wird eingestellt. Das Ifo-Institut hat nun in einer Umfrage herausgefunden, dass die deutschen Unternehmen noch für eine lange Zeit Einschränkungen durch das Coronavirus befürchten. (pm) *merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
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