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Nikolja Grabowski ist die große Konstante bei der TGH

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Kann nicht ohne Volleyball: Nikolja Grabowski ist Leitwolf der Oberliga-Herren der TG Hanau. Der 33-Jährige gibt zu: "Es tut schon mehr weh nach den Spielen und vor allem immer länger." Foto: TAP
Kann nicht ohne Volleyball: Nikolja Grabowski ist Leitwolf der Oberliga-Herren der TG Hanau. Der 33-Jährige gibt zu: "Es tut schon mehr weh nach den Spielen und vor allem immer länger." Foto: TAP

Volleyball. Nikolja Grabowski ist die große Konstante bei der TG Hanau. Der Diagonalangreifer, der mit zehn Jahren sein erstes Training in der Volleyballabteilung absolvierte, ist Kapitän der Oberligamannschaft, war lange Trainer der Jugend und der Damen und leitet inzwischen als Vorsitzender die Geschicke seiner Abteilung.

Von David LindenfeldVolleyball gehört zu Grabowskis Leben einfach dazu. „Ich hoffe, dass ich noch lange spielen kann, aber es tut schon mehr weh nach den Spielen und vor allem immer länger“, sagt Grabowski lachend. Mit seiner Mannschaft siegte er am vergangenen Wochenende 3:1 (25:21, 25:23, 22:25, 25:16) gegen den TV Biedenkopf und ist in dieser Spielzeit einer der Titelfavoriten in der Oberliga.

Das liegt vor allem daran, dass die zwei größten Konkurrenten aus dem vergangenen Jahr aufgestiegen sind, und die TGH neben zwei Talenten, die wegen des Studiums den Wohnort gewechselt haben, kaum Abgänge im Sommer zu verzeichnen hatte. Spieler wie Manuel Lohr, der Zweitligaerfahrung besitzt, spielen weiterhin für die TGH. Auch Grabowski ist mit seinen harten Schlägen auf der Position des Diagonalangreifers weiter einer der wichtigen Bausteine im Team von Cordula Pütter – auch wenn der 33-Jährige mit seiner Leistung zum Saisonauftakt nicht zufrieden war.

Noch keine gute Frühform

„Es war okay, aber in einer guten Frühform bin noch nicht. Es war eine Mischung aus: Nicht so viele Bälle bekommen und nicht so viele Punkte gemacht“, sagt der Kapitän, der auch beim Team aufgrund einer mäßigen Vorbereitung und daraus resultierenden Abstimmungsproblemen noch Luft nach oben sah: „Der Start war ein bisschen holprig. Wir hatten aber das Glück, dass wir gegen eine junge Mannschaft gespielt haben, die uns den Gefallen getan hat, in den knappen und entscheidenden Situationen die Fehler zu machen.“

So reichte auch eine passable Leistung von Grabowski und Co. für den ersten Saisonsieg, dem noch viele weitere folgen sollen. Ob die TGH einen möglichen Aufstieg wahrnehmen würde, kann Grabowski noch nicht final beantworten. „Es macht immer Spaß, auf dem höchsten Level zu spielen“, sagt der ehrgeizige 33-Jährige, der jedoch auch weiß, mit welchem großen Arbeitsaufwand ein Aufstieg verbunden wäre.

"Negativerlebnisse bleiben nicht aus"

Mehr Training, intensivere Übungseinheiten, weitere Fahrten – und keine Garantie dafür, mit dem jetzigen Kader der Hanauer auch den Klassenerhalt sicher zu schaffen. „Selbst wenn wir uns dafür entscheiden sollten, diesen Aufwand betreiben zu wollen, bleiben Negativerlebnisse nicht unbedingt aus“, so Grabowski.

Der Diagonalangreifer hat schon oft erlebt, was es bedeutet, in Deutschlands vierthöchster Spielklasse aufzulaufen. Dreimal schaffte er mit der TGH den Aufstieg – zweimal in der jüngeren Vergangenheit. Es waren die größten Erfolge für den Kapitän, der aus einer Volleyballfamilie kommt. Schon der Vater spielte einst für die TGH. Sein Bruder Aljoscha Grabowski lief lange in der zweiten Bundesliga auf und kehrte, nachdem er seine Profikarriere beendet hatte, zu den Hanauern in die Landesliga zurück.

Auch Nikolja Grabowski hatte die Chance, höherklassig zu spielen. In seiner Jugendzeit spielte er durchgängig in der Hessenauswahl. Mehrere Angebote lehnte er aber ab. „Ich habe mich bei meinen Freunden einfach wohlgefühlt und wollte nicht auf ein Internat. Sport im Verein war mir immer sehr wichtig, aber nicht so wichtig, dass ich dem alles andere untergeordnet hätte“, sagt Grabowski, der damit den entgegengesetzten Weg zu seinem Bruder einschlug.

Fast ausschließlich das Trikot der TGH getragen

Bis auf zwei kurze Stationen in Rodheim und Walgirmes, die in seiner Jugendzeit höherklassig spielten, trug der 1,91 große Hüne nur das Trikot der Turngemeinde und übernahm über die Jahre immer mehr Verantwortung. Der in der Volleyball-Branche gut vernetzte TGH-Kapitän wurde zunächst Jugend-, später Damentrainer und leitet die Abteilung inzwischen als Vorsitzender.

Auch wenn ihm mittlerweile nach den Spielen meist über einen deutlich längeren Zeit-raum alles wehtut, denkt Grabowski noch nicht ans Aufhören. Wenn, würde er wohl auch nur etwas kürzertreten wollen. „Ich finde es immer traurig, wenn die Leute auf diesem Niveau nicht mehr spielen können und dann komplett aufhören“, sagt Grabowski, der nach seiner Laufbahn in der ersten Mannschaft gerne noch in einer niedrigeren Klasse weiterspielen würde, „um auch den jungen Spielern im Verein etwas weiterzugeben“, sagt er und ergänzt: „Ganz ohne Volleyball würde mir natürlich auch etwas fehlen.“

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