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HA-Ehrenpreis für DHB-Star Kim Naidzinavicius

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Handball-Nationalspielerin Kim Naidzinavicius meldete sich mit einer Videobotschaft. Foto: Privat
Handball-Nationalspielerin Kim Naidzinavicius meldete sich mit einer Videobotschaft. Foto: Privat

Sport. Emotional wurde es bei der Verleihung des Ehrenpreises. Dieser ging in diesem Jahr an Kim Naidzinavicius, die auf dem Höhepunkt ihrer bisherigen Laufbahn gleichzeitig auch den größten Rückschlag verkraften musste.

Die Langenselbolderin zählt in der Handball-Bundesliga und in der Nationalmannschaft zu den Schlüsselspielerinnen. 2017 feierte sie mit ihrem Verein SG BBM Bietigheim die deutsche Meisterschaft. Anfang Dezember folgte die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Nach nur 140 Sekunden war die WM für die 26-Jährige jäh beendet. Nach einem eigentlich harmlosen Zusammenstoß ging sie schreiend zu Boden, wenig später wird die Selbolderin aus der Halle gebracht.

„Sie hat geschrien, ich habe geschrien“, berichtete ihre Mutter Erika Naidzinavicius, die den Ehrenpreis stellvertretend für ihre Tochter entgegennahm, vom schicksalhaften Moment. „Normalerweise fällt sie hin und steht wieder auf, aber sie schreit nicht, Es war klar, dass es für sie vorbei ist.“

Diagnose: KreuzbandrissDie ersten Befürchtungen wurden Wahrheit. Für Naidzinavicius war es das erste und letzte Spiel bei der Heim-WM. Und auch den Rest der Saison über ist sie zur Zuschauerrolle verurteilt. Diagnose: Kreuzbandriss.

Ein Schock für die Mannschaftsführerin des Bundesligisten und ihre gesamte Familie. Die hatte sich für den Zeitraum der WM extra Urlaub genommen, eine Wohnung gemietet. Alles umsonst – nach gerade einmal wenigen Sekunden.

Arbeiten am ComebackDoch Kim Naidzinavicius ist eine Kämpferin und arbeitet ehrgeizig an ihrem Comeback. Dieser Ehrgeiz hat sie dahin gebracht, wo sie nun steht. In ihrer Familie sind alle handballverrückt, aber Kim hat ein außergewöhnliches Talent, das war allen schnell klar. Ihre ersten Schritte machte sie beim TV Langenselbold, sie spielte in der Bezirks- und in der Hessenauswahl. Es folgt der Wechsel zur TGS Mörfelden/Walldorf und mit 17 in die zweite Liga zu Ober-Eschbach. Mit der U20 wird sie 2008 Weltmeisterin. Und im gleichen Jahr auch HANAUER Sportlerin des Jahres. 2012 wiederholt sie ihren Erfolg. Die erste Station in der ersten Bundesliga war Bayer 04 Leverkusen, seit der Saison 2016/17 ist sie in der Handballhochburg Bietigheim zuhause.

Dort kämpft sie täglich für ihre Rückkehr. „Sie hat die Krücken vor einer Woche weggeworfen, kann jetzt wieder voll belasten“, brachte ihre Mutter die Gäste der Sportlerwahl auf den neuesten Stand. Regelmäßige Kontrolltermine stehen an, einer davon verhinderte, dass Kim Naidzinavicius ihren Preis persönlich entgegennehmen konnte.

VideogrußStattdessen meldete sie sich per Videobotschaft, bedankte sich für ihre Auszeichnung und die Unterstützung aus der Heimat. „Ich bin der Meinung, dass so eine Verletzung Berufsrisiko ist, das gehört dazu. Jetzt arbeite ich hart daran, so schnell wie möglich zurückzukommen“, sagte sie kämpferisch. Genau diese Einstellung ist es, die Kim Naidzinavicius zu einem Vorbild für viele junge Sportler und einer würdigen Ehrenpreisträgerin macht.

Neben der Urkunde nahm Mutter Erika ein T-Shirt mit der Aufschrift „Come back stronger“ entgegen. Dass Naidzinavicius stärker zurückkommt – daran hat niemand Zweifel. bel

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