Biathlon: Die Karriere war in Gefahr - Und jetzt ist sie die deutsche Hoffnungsträgerin

Mit Vanessa Voigt gibt es im deutschen Damen-Biathlon ein echtes Zukunftsversprechen. Dabei war die Karriere der Thüringerin in Gefahr, umso bemerkenswerter ist der Werdegang in den vergangenen Jahren.
Kontiolahti - Vanessa Voigt hat sich in der Biathlon-Nationalmannschaft der deutschen Damen etabliert. Zum Saisonstart im finnischen Kontiolahti ist sie gesetzt. Dieses Privileg genießen sonst nur die etablierten Läuferinnen Denise Herrmann-Wick und Franziska Preuß.
Dass Voigt zum festen Stamm der deutschen Biathlon-Damen gehört, war bis vor einem Jahr noch alles andere als selbstverständlich. Im Vorjahr sicherte sich die 24-Jährige ihr Startticket für den Weltcupauftakt über den zweitklassigen IBU-Cup, den sie in der Saison 2020/21 gewann und somit automatisch startberechtigt war.
Vanessa Voigt gehört zu den besten Schützen im Biathlon
Voigt nutzte diese Chance und etablierte sich in der deutschen Mannschaft mit konstant guten Leistungen. Am Schießstand hatte die Thüringerin schon immer ihre Stärken, in der vergangenen Saison traf sie 91 Prozent aller Liegendschüsse und räumte stehend 90 Prozent aller Scheiben ab.
Läuferisch machte sie einen großen Schritt nach vorne und etablierte sich so nicht nur in der deutschen Staffel, auch im Weltcup ließ sie mit konstant guten Ergebnissen immer wieder aufhorchen.
Biathlon: „Ich bin mit meinem Körper gar nicht mehr klargekommen“
Dabei war bis vor wenigen Jahren unklar, ob Voigt überhaupt den Weg als professionelle Biathletin einschlagen wird. Körperliche Probleme machten der jungen Athletin zu schaffen, die Karriere war in Gefahr. Das offenbarte sie im Podcast „Ski happens“.
„Ich bin durch eine hormonelle Umstellung mit meinem Körper gar nicht mehr klargekommen. Ich bin ins Training gekommen und habe mich total schlapp gefühlt“, offenbarte Voigt ihre schwere Zeit um das Jahr 2017 herum.
Sie stand dabei offenbar kurz vor dem Karriereende. „Der Druck war hoch, gerade auch wegen meiner Behördenstelle. Der Zoll wollte nach zwei Jahren auch endlich mal wieder Leistung sehen. Ich wusste dann, ich muss mich fürs IBU-Cup-Team qualifizieren, sonst wird mein Weg definitiv nicht weitergehen“, ergänzte Voigt.
Dass er doch weiterging, ist nicht nur für Voigt selbst eine erfreuliche Entwicklung. Für das deutsche Damen-Biathlon ist sie das große Zukunftsversprechen. Ihre Durchbruch-Saison 21/22 zeigte das große Potenzial der Thüringerin.
Im Gesamtweltcup wurde sie 13, den Sprintweltcup beendete sie als starke Elfte, im Verfolgungsweltcup wurde sie Zwölfte und im Massenstart sogar Sechste.
In Otepää lief sie erstmals auf ein Einzelpodest, sie wurde Zweite im Sprint. Aus der deutschen Staffel ist Voigt nicht mehr wegzudenken, bei Olympia war sie Teil der Bronzestaffel. Im Weltcup 2022/23 soll dieser Trend weitergehen.
„Ich weiß, was ich kann. Trotzdem setze ich mich nicht unter Druck, das kommt schon von ganz alleine“, sagte Voigt im Vorfeld der Saison. „Drei klare Ziele habe ich mir gesetzt. Ich will bei der WM in Oberhof dabei sein, weiter fester Bestandteil der Staffel sein und im Gesamtweltcup unter die Top 15“, so Voigt abschließend.
Quelle: chiemgau24.de
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