Zweite Heimpleite für die HSG Hanau gegen den HSV Hannover

Handball. Für die HSG Hanau hat es am Sonntagabend die zweite Heimpleite in der 3. Liga Ost gegeben – gegen Tabellennachbar HSV Hannover unterlagen die Grimmstädter mit 26:28 (12:13).
Von Robert Giese
In einer umkämpften Partie war es die schlechte Chancenverwertung, die den Hanauern das Genick brach: Der Aufsteiger vergab insgesamt vier Siebenmeter und ließ alleine in der zweiten Hälfte ein halbes Dutzend klarer Torchancen ungenutzt.
Schon zu Beginn machten beide Teams deutlich, wo ihre Stärken liegen: Während die Gastgeber häufig über den Rückraum und das Tempospiel zu Toren kamen, war es bei den Niedersachsen oft das Zusammenspiel mit Kreisläufer Milan Mazic. In der Anfangsviertelstunde konnte sich kein Team entscheidend absetzen.
Offensive AbwehrAls Hanau beim 7:10 nach gut 20 Minuten erstmals signifikant zurücklag, war das vor allem auf die Schwäche der HSG bei Strafwürfen zurückzuführen – bereits dreimal waren die Hanauer Spieler da schon am ansonsten nicht sonderlich starken HSV-Schlussmann Jonas Lange gescheitert. Die Abwehr der Hausherren ging zudem Bastian Riedel, den 2,10 Meter-Mann der Hannoveraner, sehr offensiv an, wodurch sich dem starken HSV-Kreisläufer Mazic immer wieder Räume boten, die dieser geschickt ausnutzte.
In der Folge stellte sich die HSG-Deckung besser auf die gegnerischen Angriffe ein und auch Can Adanir im Tor drehte richtig auf – nach vier Treffern in Folge lag plötzlich wieder Hanau in Front. Dass die Grimmstädter nicht auch mit einer Führung in die Pause gingen, lag auch am zuweilen unglücklich agierenden Schiedsrichtergespann, das im Zweifelsfall meist auf Strafwurf für Hannover entschied.
Überschaubarer ErfolgNach dem Seitenwechsel stellte Hannover in zweierlei Hinsicht um: Einerseits kam in Götz Heuer ein neuer Torhüter, andererseits spielte man nun permanent mit sieben Feldspielern. Letzteres hatte anfangs überschaubaren Erfolg – allein HSG-Keeper Adanir netzte zweimal ins verwaiste Gästetor ein. Die Hereinnahme von Heuer machte sich aber bezahlt. Er führte sich mit mehreren Paraden gleich gut ein.
Auch wegen Heuer geriet Hanau ab der 40. Minute zunehmend ins Hintertreffen, die Grimmstädter lagen erstmals mit vier Treffern zurück. Die Hausherren bäumten sich noch einmal auf und verkürzten, Yaron Pillmann brachte die HSG mit einem 30-Meter-Wurf, der über den Innenpfosten seinen Weg doch noch ins Tor fand, fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einmal auf 25:26 heran. In der Schlussphase blieb Hannover im Angriff aber zu abgezockt und hatte in Heuer auch in den hitzigen Schlussminuten einen sicheren Rückhalt.
NichtabstiegsplatzDa die vier Teams auf den vier letzten Plätzen an diesem Wochenende allesamt verloren, bleiben die Hanauer auf einem Nichtabstiegsplatz. Coach Patrick Beer zeigte sich selbstkritisch, war aber stocksauer auf die Schiedsrichter: „Wir haben heute zu viele klare Chancen liegen gelassen und die Niederlage damit selbst verschuldet. Die Schiedsrichter hatten allerdings offenbar eine andere Regelauslegung als wir.“HSG Hanau: Can Adanir (2), Sebastian Schermuly; Christian Appel, Maximilian Bergold (4/2), Kai Best (1), Marius Brüggemann, Björn Christoffel (1), Hannes Geist (4), Yaron Pillmann (8), Jannik Ruppert, Eric Schaeffter, Sebastian Siegmund, Marc Strohl (3/1), Tilman Werner (3) – Schiedsrichter: Walter/Weinig – Siebenmeter: HSG 7/3, HSV 11/8 – Zeitstrafen: HSG 4, HSV 5 – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Milan Mazic (HSV, 60., dritte Zeitstrafe) – Zuschauer: 410