Zu Gast bei euphorischem Aufsteiger: Hanauer Gegner Bayreuth ist top in Form und extrem heimstark

Auf die HSG Hanau, den Tabellenführer der Staffel E der 3. Liga, wartet am Samstagabend ein hartes Stück Arbeit, denn das Team von Hannes Geist tritt ab 19.30 Uhr beim Tabellenvierten HaSpo Bayreuth an. Der Aufsteiger spielt eine starke Saison und konnte bisher vor allem in eigener Halle überzeugen, sodass die Hanauer Handballer eine Woche nach dem ersten Punktverlust vor eigenem Publikum gleich den nächsten hochklassigen Gegner vor der Brust haben.
Hanau – Vor den eigenen Fans haben die Oberfanken in dieser Saison starke Leistungen in Serie gezeigt, einzig die zweite Mannschaft der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen konnte bisher Punkte aus dem Schulzentrum Ost entführen - das aber ist bereits fünf Monate her. In den vergangenen Wochen zeigte sich Bayreuth in glänzender Verfassung, gewann von den vergangenen sieben Spielen fünf und kletterte so in der Tabelle immer weiter nach oben.
Der HaSpo ist also ähnlich formstark wie die Hanauer, ebenso wie das Team von Hannes Geist musste der Aufsteiger in seinem jüngsten Pflichtspiel aber einen Dämpfer hinnehmen: Während die Grimmstädter am vergangenen Wochenende die Punkte mit der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II teilten, gab es für Bayreuth Ende Januar einen deutlich herberen Rückschlag, denn der Tabellenvierte holte sich beim TV Gelnhausen eine 18:32-Auswärtsklatsche ab.
Geist will die Pleite des Kontrahenten aber nicht überbewerten und sieht im HaSpo einen „euphorisch spielenden Aufsteiger, der sich über die Saison hinweg sehr gut entwickelt und in einen Rausch gespielt hat“. Die Heimstärke der Oberfranken ist dem Trainer der Hanauer ebenfalls nicht verborgen geblieben und aus dem Hinspiel erinnert sich Geist noch daran, „dass Bayreuth ein unangenehm zu bespielender Gegner ist“.
Hauptgrund dafür sei die offensive Abwehr des Tabellenvierten, an deren Spitze ein groß gewachsener Spieler die Kreise der gegnerischen Offensive störe: „Ihr Ziel ist es, den Angriffsfluss des Gegners zu stören, und das gelingt ihnen“, hat Geist beobachtet, „immer besser.“ Im Hinspiel hatte sich Hanau dennoch früh relativ deutlich abgesetzt, doch die Bayreuther hatten nie aufgesteckt und waren in der Schlussphase noch einmal in Schlagdistanz gekommen, ehe die HSG den 27:22-Sieg festzurrte.
Um auch im Rückspiel doppelt zu punkten, wird der Tabellenführer vor allem viel Geduld benötigen und die Angriffe so lange ausspielen müssen, bis sich im HaSpo-Deckungsverbund Lücken zeigen. „Ihre Schwachstellen müssen wir dann gezielt attackieren“, fordert Geist, der seine Mannschaft unter der Woche im Training genau darauf vorbereitet.
Auch die HSG-Abwehr muss sich für die Aufgabe am Samstagabend wappnen, denn Bayreuth spielt nach Geists Analyse im Angriff „sehr ausgewogen, mit Aktionen sowohl aus dem Rückraum als auch über den Kreis“. Bemerkenswert ist, dass sich der Tabellenvierte nur wenige überhastete Abschlüsse leistet: „Bayreuth ist in der Offensive sehr diszipliniert und spielt seine Konzeptionen konsequent zu Ende“, sagt Geist.
Für die Hanauer Defensive gelte es daher, „diszipliniert zu verschieben und aktiv zu arbeiten“, so der HSG-Coach; dann - so sieht es der Matchplan vor - könnten die Grimmstädter auch ihre Torhüter ins Spiel bringen. Nach Ballgewinnen oder gegnerischen Fehlwürfen könnte der Ligaprimus dadurch schnell auf Angriff umschalten, um über Tempo-Gegenstöße einfache Tore zu erzielen. Bei diesem Vorhaben könnte Hanau in die Karten spielen, dass der Spitzenreiter erst am vergangenen Wochenende gespielt hat, während Bayreuths jüngstes Pflichtspiel schon wieder beinahe drei Wochen zurückliegt.
Außerdem könnte es gut sein, dass Bayreuth seine Kräfte gegen Hanau bereits mit Bedacht einteilt, denn keine 20 Stunden nach der Partie gegen die HSG steht für die Oberfranken an gleicher Stelle das nächste Spiel gegen den Tabellenneunten DJK Sportfreunde Budenheim an.
Von Robert Giese