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Wind bremst Katja Seng nicht: Bruchköbelerin ist deutsche U20-Vizemeisterin im Diskuswurf

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Dank voller Konzentration hat sich Katja Seng vom LAZ Bruchköbel bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften der U20 in Sindelfingen die Silbermedaille gesichert.
Dank voller Konzentration hat sich Katja Seng vom LAZ Bruchköbel bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften der U20 in Sindelfingen die Silbermedaille gesichert. © Theo Kiefner

Katja Seng vom LAZ Bruchköbel hat bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften der weiblichen Jugend U20 ihren bislang größten Erfolg gefeiert. Zwar verpasste sie mit dem Diskus hauchdünn die 50-Meter-Marke, doch angesichts der Weite von 49,99 Metern und dem bereits vierten Wettkampf in Folge jenseits der für Sommer aufgestellten U20-WM-Norm von 49,50 Metern zeigte die Nationalkaderathletin erneut, dass sie zu den hoffnungsvollsten Nachwuchswerferinnen im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zählt.

Sindelfingen – Besser war in Sindelfingen bei durchwachsenen Witterungsbedingungen lediglich Lea Bork vom LV 90 Erzgebirge, die die 1000-Gramm-Wurfscheibe auf 51,01 Meter schleuderte.

Der Vorkampf ließ sich für Katja Seng zunächst etwas zäh an. Der böige Wind spielte keine entscheidende Rolle, aber er forderte doch volle Konzentration und wettkampfspezifische Ausdauer von den 15 Teilnehmerinnen. Ebenso wie die lange Zeitspanne zwischen den einzelnen Würfen: Nachdem sich durch die hohe Teilnehmerzahl bereits das Einwerfen in die Länge gezogen hatte, setzte sich dies während der ersten drei Versuche fort.

„Zum Glück habe ich da die Kurve bekommen und mich in Richtung Endkampf sortiert“, bewertete die zweifache Hessenmeisterin ihren Einstieg mit 47,34 sowie 45,98 und 44,70 Metern, dem sie im vierten Versuch mit 48,63 Metern klare Ambitionen auf eine Medaille folgen ließ. Zu diesem Zeitpunkt lag sie hinter ihren beiden Nationalteamkameradinnen Lea Bork (49,43 Meter) und Joane Schoppa (SC Potsdam/48,89 Meter) auf Rang drei, direkt vor Marie-Sophie Macke (TV Angermund) mit 47,98 Metern.

„Wir haben im Vorfeld sehr viel draußen trainiert. Das war bei den Windverhältnissen ein Vorteil, denn ich konnte mich gut darauf einstellen“, erklärte Katja Seng ihre starke Schlussphase. Zwar reichte sie nicht an die Spitzenweite aus Lea Borks fünftem Versuch von 51,01 Meter heran, doch mit 49,64 und finalen 49,99 Metern zog sie deutlich an Schoppa vorbei zu Silber. Ihre beachtliche Konstanz sowohl innerhalb der deutschen Meisterschaften als auch in den Wettkämpfen im Vorfeld der Titelkämpfe machen die Athletin von Trainer Michael Krause zu einer Top-Kandidatin für die Teilnahme an der U20-Weltmeisterschaft im kolumbianischen Cali Anfang August. Zwar werden die Nominierungswettkämpfe erst ab April offiziell durchgeführt, doch die geforderten 49,50 Meter lassen sich bei sommerlichen Temperaturen allemal einfacher erreichen als im Winter.

Im 1500-Meter-Lauf der gleichzeitig ausgetragenen deutschen U20-Hallenmeisterschaften hatten die Athletinnen keine Beeinträchtigungen durch den Wind zu befürchten, doch als „schnelles Geläuf“ erwies sich der Sindelfinger Hallenboden diesmal nicht für die zwölf Finalistinnen.

Platz sieben: Vanessa Mikitenko (links) vom SSC Hanau-Rodenbach verfolgt Nina Waltert vom VfL Sindelfingen.
Platz sieben: Vanessa Mikitenko (links) vom SSC Hanau-Rodenbach verfolgt Nina Waltert vom VfL Sindelfingen. © Ralf Görlitz

Nachdem sich Vanessa Mikitenko vom SC Hanau-Rodenbach im Vorlauf trotz „Gedrängels“ noch jederzeit auf der Höhe des Geschehens gezeigt hatte, musste die süddeutsche U18-Meisterin im Endlauf hinsichtlich der taktischen Anforderungen im dicht gedrängten Pulk dann doch Lehrgeld zahlen. „Heute war es extrem, ein ständiges Hin und Her. Ich bin zwei Mal fast gestürzt, muss noch lernen damit umzugehen“, so Mikitenko, die gegen die bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz als Siebte in 4:43,67 Minuten dennoch ein gutes Ergebnis erzielte und die erhoffte Urkunde mit nach Hause nahm.  os

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