White Wings gewinnen Krimi gegen Chemnitz

Basketball. Spannend bis zur letzten Sekunde: Mit einem Kraftakt haben die White Wings am Freitagabend Chemnitz mit 74:70 besiegt.
Von Dominik Scharaf
Basketball Die Siegesserie der Hebeisen White Wings geht trotz Verletzungsmisere weiter: Die Hanauer Basketballer gewannen in der Main-Kinzig-Halle mit 74:70 gegen die Niners Chemnitz und landeten mit nur sechs Stammspielern den dritten ProA-Erfolg hintereinander.
Ohne Kapitän Christian von Fintel und Paul Albrecht zeigte die Truppe eine Energieleistung und entschied die Begegnung in einem nervenaufreibenden Finale für sich – nachdem sie zuvor einen 13-Punkte-Vorsprung verspielt hatte.
Exzellenten Start erwischt Es war der gut aufgelegte Till-Joscha Jönke, der zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zwei Freiwürfe versenkte und die Führung der White Wings auf drei Zähler ausbaute. Zu einem Verzweiflungsversuch aus der Distanz gezwungen feuerten die Chemnitzer den Ball an den Korbring und foulten, um die Uhr anzuhalten – die Entscheidung, denn Jönke marschierte erneut an die Linie und tütete die zwei Punkte ein.So spannend hätte es nicht zugehen müssen, denn die White Wings hatten zuvor einen exzellenten Start in die zweite Halbzeit erwischt und die Niners im dritten Viertel schon abgehängt. Besonders stark: Center Josef Eichler, der mit 19 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung verbuchte. Drei seiner vier Versuche aus der Distanz landeten im Korb. „Ich kann Dreier schießen, das weiß doch jeder. Heute lief es einfach“, erklärte Eichler, wie er seine zuletzt vermisste Treffsicherheit wiederfand.
Nervenaufreibende SchlussminuteDoch anschließend häuften sich die Ballverluste, und Chemnitz kam in der Schlussminute bis auf zwei Punkte heran. „Zwischendrin hatten wir eine kleine Schwächeperiode, in der der Gegner gut verteidigt hat“, sagte Eichler.Obwohl die sechs Stammspieler der White Wings mit fünf Fouls belastet und mit den Kräften am Ende waren, ließen sie den Gegner gemäß Cotes Taktik wieder laufen und beschleunigten ihr Passspiel.
Eichler bester Mann auf dem Platz „Wir haben gut als Team gespielt, vor allem am Ende wieder“, meinte Josef Eichler über den Schlüssel zum Sieg. Es half, dass Chemnitz' Topwerfer Joseph Lawson einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Der US-Amerikaner erzielte nur sieben Punkte, leistete sich aber sechs Ballverluste – so viele wie nie zuvor in der Spielzeit 2017/2018.In der Tabelle eroberten die White Wings den Playoff-Platz acht zurück und sind nun punktgleich mit den Hamburg Towers sowie Phoenix Hagen. Ihr Vorsprung auf die ärgsten Verfolger – die Kirchheim Knights und die Gladiators Trier – beträgt zwei Zähler, allerdings haben zumindest die Rheinland-Pfälzer noch ein Nachholspiel zu bestreiten.
White Wings: Eichler (19 Punkte / 5 Rebounds), Jönke (15/8), Long (12/6), Brady (11/3), Choice (10/4), Adams (7/2), Nicolay (0/2)