Verbandsliga: 1960 siegt dank konsequenter Chancenverwertung

Fußball. Der SC 1960 Hanau hat seine Führung in der Verbandsliga Süd dank eines 3:1 (2:1)-Sieges gegen Viktoria Urberach und dem gleichzeitigen 2:2 des schärfsten Verfolgers FC Hanau 93 bei der SG Bornheim/GW Frankfurt auf drei Punkte ausgebaut. Allerdings hat der HSC auch ein Spiel mehr ausgetragen.
Von Gert Bechert
Es war ein hartes Stück Arbeit, bis die drei Punkte auf dem bestens präparierten Nebenplatz des Herbert-Dröse-Stadions unter Dach und Fach waren. Den Ausschlag gab letztlich die bessere Chancenverwertung der Gastgeber.
Besonders im ersten Durchgang machte die Abgezocktheit vor dem gegnerischen Tor den entscheidenden Unterschied aus. Aus drei Möglichkeiten machte das Team von Antonio Abbruzzese zwei Tore. Schon nach sieben Minuten lag das Leder erstmals im Viktoria-Tor, wobei die Gäste kräftig mithalfen. Einen weiten Diagonalpass unterschätzte Sevket Yildirim, der laufstarke Sercan Demir eroberte sich den Ball an der Torauslinie, passte nach in-nen, wo Semih Aydilek (7.) nur noch einzuschieben brauchte.
Urberach zeigte sich nicht geschockt sondern hatte zehn Minuten später die passende Antwort parat. Nach einer gekonnten Ball-stafette von Robin Schnitzer über Mateusz Malkiewicz glich der schon 35-jährige Marco Di Maria (17.) zum 1:1 aus.
Es kehrt keine Ruhe ein
In der Folge hatten die Gäste ein optisches Plus, spielten gefälliger, während der HSC oftmals mit langen Bällen operierte. Aus heiterem Himmel gingen die Hausherren in der 37. Minute erneut in Führung. Ugur Albayrak zog aus 25 Metern ab, der Flachschuss traf genau ins lange Eck.
Fast hätte die Viktoria noch vor dem Seitenwechsel erneut ausgeglichen. Sinisa Alempic (40.) hatte bereits HSC-Keeper Jannis Pellowski umkurvt, der Winkel wurde jedoch zu spitz, sodass er das Gehäuse knapp verfehlte. „Die Gäste sind gut eingestellt und zeigen viel Biss. Die Aggressivität wird im zweiten Durchgang sicher zunehmen“, orakelte Okan Sari.
Der HSC-Sportchef sollte Recht behalten. Zwar nutzten die Gastgeber sofort nach Wiederbeginn eine weitere Nachlässigkeit der Gäste zum 3:1 durch Aleksandar Mastilovic (47.), Ruhe kehrte jedoch nicht ein. Vielmehr wurde es von Minute zu Minute hektischer. Was sich in der Ampelkarte für Innenverteidiger Ali Mahboob (69.) niederschlug. Bereits Gelb-verwarnt schlug Mahboob während einer Spielunterbrechung den Ball weg.
Auf der Torlinie geklärt
Endgültig zur Reizfigur der Hausherren wurde Schiedsrichter Maienschein (Sinntal) in der 77. Minute. Benjamin Braus hielt gegen Patrick Czerwinski den Schlappen drauf, der Referee entschied auf Foulelfmeter. Pellowski roch den Braten und fischte den von Di Maria platziert getretenen Ball aus dem linken Eck. Anschließend wurde Abbruzzese hinter die Barriere verbannt.
Bei den wenigen Kontern hatte Aydilek in der Nachspielzeit (90.+3) das 4:1 vor Augen, doch Julian Purcell klärte auf der Torlinie. „Wir haben Gelb-Rot wegen Nichts erhalten und einen ungerechtfertigten Elfmeter gegen uns bekommen. Trotzdem haben wir wenig zugelassen“, stand Abbruzzese nach Spielschluss noch ganz im Bann der hektischen Schlussphase.
1960 Hanau: Pellowski – Müller, Braus, Mahboob, Boateng – Albayrak (71. Trajanov), Aydin, Mastilovic (81. Itoi), Demir – Aydilek, Özdemir (89. Bleibdrey) – Tore: 1:0 Aydilek (7.), 1:1 Di Maria (17.), 2:1 Albayrak (37.), 3:1 Mastilovic (47.) – Schiedsrichter: Maienschein (Sinntal) – Zuschauer: 100 – Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Mahboob (69.), Pellowski (1960) hält Foulelfmeter Di Maria (78.), Abbruzzese (1960) wird hinter die Bande verwiesen – Beste Spieler: TW Pellowski, Demir/geschlossene Mannschaftsleistung