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Türk Gücüs Held heißt erneut Bulut: Dreierpack im Stadtderby gegen Steinheim

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Fast ehrfürchtig lassen die Steinheimer Paa Kofi Boateng (links) und Sheriff Camara (rechts) den Hanauer Onur Bulut vorbeiziehen. Vergangenen Woche steuerte der Türk-Gücü-Akteur zwei Tore und ein Assist zum Sieg bei, diesmal gelangen ihm drei eigene Treffer.
Fast ehrfürchtig lassen die Steinheimer Paa Kofi Boateng (links) und Sheriff Camara (rechts) den Hanauer Onur Bulut vorbeiziehen. Vergangenen Woche steuerte der Türk-Gücü-Akteur zwei Tore und ein Assist zum Sieg bei, diesmal gelangen ihm drei eigene Treffer. © Roland Adrian

Onur Bulut war der gefeierte Mann im Hanauer Stadtderby der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost. Mit drei Treffern schoss er Türk Gücü Hanau nahezu im Alleingang zum 3:1-Sieg gegen den SVG Steinheim. Schon am vergangenen Wochenende war er maßgeblich für den 3:2-Sieg seiner Mannschaft gegen Germania Dörnigheim verantwortlich.

Hanau – Im Abstiegskampf haderte der FC Hanau 93 II über den späten 1:1-Ausgleichstreffer des 1. FC Langen. Für Dörnigheim war Spitzenreiter Sportfreunde Seligenstadt eine Nummer zu groß (0:3). Ein Tor hefiger fiel die Heimniederlage der SG Bruchköbel gegen Germania Klein-Krotzenburg aus.

Türk Gücü Hanau - SVG Steinheim 3:1 (2:0): Der Aufwärtstrend von Türk Gücü hielt auch im Hanauer Stadtderby an. „So steigen wir nicht ab“, jubelte TG-Pressesprecher Adem Arslan nach dem 3:1-Erfolg gegen den SVG Steinheim. Erneut war Onur Bulut der Matchwinner seines Teams. Der Angreifer steuerte alle drei Treffer zum Sieg der Avan-Elf bei.

Beim 1:0 in der 14. Minute antizipierte Bulut bei einem Gewühl im Strafraum blitzschnell und köpfte die Kugel über die Linie. Beim 2:0 (23.) verwandelte er eine Vorlage präzise mit dem Fuß. Ebenfalls verbessert bei Türk Gücü hat sich die Abwehrarbeit. Die Gastgeber wehrten so die Angriffsversuche der zurückliegenden Steinheimer gut ab. Ab der 51. Minute mussten sie das in Unterzahl tun, da Halil Korkmaz nach einem Handspiel im Strafraum Gelb-Rot sah. Den Strafstoß verwandelte Routinier Alexander Blocher zum Anschlusstreffer. Jetzt wurde es richtig spannend an der Rudi-Völler-Sportanlage. Steinheim drückte und kam auch zu guten Chancen, während Türk Gücü auf Konter lauerte. Die schnellen Gegenangriffe schloss die Avan-Elf jedoch nicht sauber genug ab, sodass die Türk-Gücü-Fans bis zum Ende zittern mussten. Mit der letzten Aktion des Spiels erlöste Bulut mit seinem dritten Treffer sein Team und stellte die wichtigen drei Punkte sicher. Türk Gücü rückte mit dem Sieg bis auf zwei Zähler an Steinheim heran.

Türk Gücü: Tok - Shima, Özelci (90.+ 1 Kutluata), Yücel, Cimen, Kale, Korkmaz, Kücükalgül, Müller, Kurt (41. Badur), Onur Bulut

Steinheim: Lopez - Boateng, Blocher, Camara, Mujanovic (45. Hartmann), C. Busch, Özkan (51. Hillemann), Rachor, Quantz, Löffler, Schörner (65. Kovacevic)

Tore: 1:0 und 2:0 Onur Bulut (14./23.), 2:1 Blocher (52./HE), 3:1 Onur Bulut (90.) - Schiedsrichter: Sürer (Wöllstadt) - Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Korkmaz (Türk Gücü/51.) - Zuschauer: 100 - Beste Spieler: Bulut, Kale / geschlossene Mannschaftsleistung

SG Bruchköbel - Germania Klein-Krotzenburg 0:4 (0:2): „So schlecht habe ich unsere Buben lange nicht mehr spielen sehen“, kommentierte SGB-Sprecher Tobias Müller. Zu allem Übel verletzte sich in der zweiten Hälfte Ronny Barthelmie schwer und droht nun mit Verdacht auf Bänderriss längere Zeit auszufallen. Aus Sicht der Gäste sah Ralf Walter eine starke Leistung der eigenen Elf. „Bruchköbel war im Spiel nach vorne nicht effektiv genug“, meinte das Vorstandsmitglied der Germania. Die Anfangsphase verlief ereignislos, denn beide Teams scheuten zunächst das Risiko. Nach gut einer halben Stunde wurden die Bruchköbeler eiskalt erwischt. Vuk Toskovic und Filippo Serra schnürten binnen zwei Minuten einen Doppelpack, indem sie zwei blitzschnelle Konter der Germania gut abschlossen. Barthelmie suchte mit einem 20-Meter-Schuss eine schnelle Antwort, der Ball flog aber über die Querlatte. Auch nach dem Seitenwechsel fand die SGB nicht richtig ins Spiel. „Klein-Krotzenburg war gar nicht so viel besser, doch wir konnten ihren Sieg nicht mehr gefährden“, erzählte Müller. Spätestens nach dem 0:3 von Niklas Kaufmann (70.) war klar, dass die Punkte nach Hainburg gehen. Der stark spielende Michael Kohnke krönte vier Minuten später seine gute Leistung mit dem Treffer zum Endstand.

Bruchköbel: Thummerer - Rohner, Lehr, Kern (46. Dickerhoff), Kuhbander (59. Skocibusic), Völke, Müller, Ahmadi, Walter (46. Ratsongnoen), Barthelmie, Vargas Vicente

Tore: 0:1 Toskovic (29.), 0:2 Serra (30.), 0:3 Kaufmann (70.), 0:4 Kohnke (74.) - Schiedsrichter: Grandt (Niederbiel) - Zuschauer: 200 - Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistungen / Kohnke, Schultz, Schuschkleb

FC Hanau 93 II - 1. FC Langen 1:1 (1:0): Die Reserve der 93er hatte gegen den zuletzt so stark spielenden FCL die drei Punkte dicht vor Augen, doch in der dritten Minute der Nachspielzeit schockte Max Werner die Gastgeber mit dem späten Ausgleich. Ein Knackpunkt des Spiels war die 37. Minute, als sich HFC-Stürmer Kenan Ferguson mit einem Schubser eine unnötige Ampelkarte einhandelte. Kurz darauf bejubelte der Abstiegskandidat die Führung. Nach Yannick Krauses Lattenschuss köpfte Xoel Alonso die Kugel aus sieben Metern ins Netz. In der Folgezeit kämpfte die junge Truppe der Hanauer in Unterzahl bravourös. Die Gäste liefen immer wieder das Tor der 93er an, brachten aber trotz guter Möglichkeiten den Ball nicht im Gehäuse unter.

Zehn Minuten vor dem Ende war numerisches Gleichgewicht hergestellt, da auch Langens Noel-Christopher Below Gelb-Rot sah. Langen warf in der Schlussphase alles nach vorne und wurde mit dem aufgrund des späten Zeitpunkts glücklichen Ausgleichstreffer belohnt. Auf die gesamte Spielzeit gesehen, ging das Unentschieden in Ordnung. Im Abstiegskampf hilft der eine Punkt den Hanauern aber nicht wirklich. „Wir kämpfen weiter“, will HFC-Trainer Adolfo Alonso die Flinte nicht vorzeitig ins Korn werfen.

Hanau 93 II: Tekinalp - Yalcin (88. Nuri), Shoshaj, Podvorica, Tokic, Krause (65. Richter), Bothor, Pinto, Alonso (75. Bonaffini), Winstain, Ferguson

Tore: 1:0 Alonso (39.), 1:1 Max Werner (90.+3) - Schiedsrichter: Vogel (Michelstadt) - Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karten für Ferguson (37./Hanau) und Below (80./Langen) - Zuschauer: 30 - Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistungen

Germania Dörnigheim - Sportfreunde Seligenstadt 0:3 (0:1): Mit verbesserter Personallage ging die Germania zuversichtlich ins Match gegen den Spitzenreiter. Nach fünf Minuten ging Seligenstadt aber schon durch Fabian Friess in Führung. Trotz des frühen Schocks hielten die Dörnigheimer gut dagegen. „Alle haben gerackert“, lobte Germania-Pressewart Joseph Büffel den engagierten Auftritt der Heimelf. Kurz nach der Pause hatte Vincent Borack den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Ball sprang von der Unterkante der Latte ins Feld zurück.

In der 56. Minute brachte die Dörnigheimer Abwehr den Ball nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone und Jakob Traut markierte das 0:2. Diesen Vorsprung ließ sich der Favorit nicht mehr nehmen. Das schönste Tor des Tages erzielte Muhammed Kayaroglu in der 88. Minute, als er den Ball aus 30-Metern über Germania-Torhüter Aleksa Lapcic im Tor versenkte. Für Dörnigheim bedeutete das 0:3 die vierte Niederlage in Folge, allerdings sahen die Verantwortlichen und Fans der Maintaler eine klare Leistungssteigerung ihres Teams.

Dörnigheim: Lapcic - Schäfer, Boos (88. Yilmaz), Hofmann, Trajanoc, Borack, Attanin (80. Schernick), Özkan, Becker, Turan, Cardaci (33. Vulic)

Tore: 0:1 Friess (3.), 0:2 J. Traut (56.), 0:3 Kayaroglu (88.) - Schiedsrichter: Paul (Bommersheim) - Zuschauer: 80 - Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung / Friess, Knecht

Von Frank Schneider

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