Testspiel: Zweitligist zeigt SGB die Grenzen auf

Das Kräftemessen mit dem Tabellenzweiten der 2. Bundesliga hat die SG Bruchköbel klar verloren: Die SGB unterlag dem HSC Coburg in einem Freundschaftsspiel mit 25:45 (16:23).
Von Robert Giese
Vor allem im ersten Durchgang konnten die Bruchköbeler zwar hier und da Nadelstiche setzen, aber mit zunehmender Spieldauer spielten die Gäste ihre körperliche Überlegenheit mehr und mehr aus.
Die Anfangsphase konnten die Hausherren noch offen gestalten und spielten gegen den klaren Favoriten unbekümmert auf. Die offensive Abwehr der Bruchköbeler stellte Coburg durchaus vor Probleme, und im Angriff zeigte SGB-Kapitän Jonas Ulshöfer, dass er im Eins-gegen-Eins auch gestandene Zweitliga-Spieler vernaschen kann, und düpierte seinen Gegenspieler Pontus Zetterman mehrmals. Ulshöfer riss dadurch die nötigen Lücken, seine Mitspieler vollstreckten – auch wenn Jan Kulhanek im Coburger Gehäuse den ein oder anderen Hochkaräter entschärfte.
Nur 150 Zuschauer
Knapp eine Viertelstunde konnte die mutig mitspielende SGB die Partie ausgeglichen gestalten, dann hatten sich die Gäste besser auf die Spielweise der Bruchköbeler eingestellt. In der Folge kamen einige Kreisanspiele der Gastgeber nicht an, was Coburg nutzte, um sich über Tempo-Gegenstöße erstmals abzusetzen. Die Hausherren wehrten sich allerdings nach Kräften, zeigten ein gutes Rückzugsverhalten und erkämpften sich mit großem Einsatz einige Bälle, was von den Zuschauern mit Szenenapplaus bedacht wurde.
Leider hatte es nur rund 150 Handballfans in die Dreispitzhalle gezogen, die in der ersten Hälfte durchaus auf ihre Kosten kamen, denn in einer munteren Partie hielt Bruchköbel gegen die sichtlich nicht mit angezogener Handbremse spielenden Coburger insgesamt ordentlich mit und lag beim Pausenpfiff nur mit 16:23 hinten.
Nach dem Seitenwechsel machte der HSC jedoch keine Gefangenen: Durch die Coburger Defensive gab es für die Gastgeber nun kaum mehr ein Durchkommen, im Gegenzug lief der Zweitligist einen Tempo-Gegenstoß nach dem anderen. Gelang es den Bruchköbelern dennoch einmal, die Gäste in den Positionsangriff zu zwingen, so spielten diese ihre körperliche Überlegenheit aus und setzten sich gegen die 3:2:1-Abwehr der SGB nun relativ mühelos durch.
Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatten sich die Coburger auf zwölf Tore abgesetzt und ließen auch in der Schlussphase nicht locker, während die Bruchköbeler Akteure kaum noch etwas entgegenzusetzen hatten, sich zu viele Fehler erlaubten und kein gutes Rückzugsverhalten zeigten.
Kreckovic bester Schütze
Für Lichtblicke sorgte fast nur noch Rechtsaußen Milos Kreckovic, der mit zehn Treffern am Ende auch bester Schütze der Partie werden sollte und der auch an der spektakulärsten Szene der Partie beteiligt war: Nachdem Max Panther vom Kreis mit einem Wurf am HSC-Keeper gescheitert war, sprang Kreckovic nämlich weit in den Kreis hinein, und boxte den Ball wuchtig aufs Tor – traf aber lediglich den Pfosten.
Dass die Niederlage mit 25:45 sehr deutlich ausfiel, schmeckte dem Sportlichen Leiter der SGB ebenso wenig wie der eher maue Zuschauerzuspruch. „In der Abwehr ist uns leider Vieles nicht gelungen“, meinte Kazimir Balentovic nach dem Abpfiff, „aber dass nur so wenige Zuschauer kamen, tut mehr weh als das Ergebnis.“
Coburg habe phasenweise grandios gespielt, daher sei die Partie gegen den Zweitligisten ein guter Test für das erste Pflichtspiel des neuen Jahres am nächsten Samstag gewesen. „In Leutershausen erwartet uns ein schweres Auswärtsspiel.“
SG Bruchköbel: Mike Bätz, Marius Sulzbach; Sebastian Dietrich, Aydin Günes (1), Joshua Kraus, Milos Kreckovic (10/2), Max Panther (3), Edi Pjanic (1), Alvaro Rajic, Tegaday Ramos-Nuez (3/2), Bastian Schwarz (3), Jonas Ulshöfer (1), Sergej Zutic (3) – Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen – Siebenmeter: SGB 5/4, HSC – Zeitstrafen: SGB 3, HSC – Zuschauer: 150