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Oberliga: Höchste Spielklasse durch Klein-Auheim-Trainerin Ricker

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In der Abwehr groß machen: Katharina Ricker gibt ihren Mädels des TSV Klein-Auheim in der Auszeit Tipps. Foto: Adrian
In der Abwehr groß machen: Katharina Ricker gibt ihren Mädels des TSV Klein-Auheim in der Auszeit Tipps. Foto: Adrian

Handball. Ballett war Katharina Ricker als Fünfjährige auf Dauer zu langweilig, deswegen hat sie mit dem Sport angefangen, dem auch ihr Papa und Opa frönten: Handball. Und dabei ist die heute 36-jährige Kreisläuferin auch geblieben.

Von Katja Vügten

Seit einigen Jahren gibt Katharina Ricker ihre Erfahrung an die Jugend weiter und hat in diesem Sommer mit den C-Juniorinnen des TSV Klein-Auheim den Sprung in die Oberliga geschafft. Die Devise bei diesem Vorhaben lautete: Einfach mal mutig sein. Selbst geht die flexible Spielerin für die SG Hainburg auf Tore- und Punktejagd, wobei sie auch schon in Schweden gespielt hat. Im Interview spricht Katharina Ricker über die Oberliga-Saison ihrer C-Juniorinnen und ein mögliches Comeback des Frauen-Handballs beim TSV Klein-Auheim.

War die erfolgreiche Oberliga-Qualifikation mit den C-Jugendmädchen zu erwarten?„Nein, es war einfach ein riesiger Erfolg, dass wir die höchste Spielklasse Hessens erreichen konnten. UnserBezirk gehört – ehrlich gesagt – nicht zu den stärksten in diesem Bereich. Das Turnier war zwar enorm gutbesetzt, aber wir hatten letztlich Glück! Als wir vor zwei Jahren Vizemeister mit der D-Jugend geworden sind, haben wir uns gesagt, dass wir in der C-Jugend einfach mal versuchen müssen, ein Ticket für die Oberligazu lösen. Und es hat geklappt.“

Und wie ist die Erwartungshaltung?„Wir backen eher kleinere Brötchen, obwohl wir uns in den letzten drei Spielen kontinuierlich steigern konnten. Erst haben wir mit elf, dann mit neun und schließlich mit sieben Toren verloren. Im nächsten Spiel erhoffen wir uns ein ausgeglichenes Duell mit Hainhausen und damit vielleicht sogar die ersten Pluspunkte. Für die Moral der Mädchen, die ja sowohl aus Klein-Auheim als auch aus Hainburg kommen, wäre es toll.“

Und wenn es mit den erhofften Punkten nicht so klappt?„Wir lernen in der Oberliga einfach so viel mehr. Deshalb dient jedes Spiel der Weiterentwicklung – persönlich, aber natürlich auch als Mannschaft. Wir wollen unseren Gegnern Paroli bieten. Wichtig ist, dass wir vor Ausfällen verschont bleiben, um unser Niveau halten zu können, und sich jede Einzelne bewusst macht, dass wir in der Lage sind zu gewinnen. Das muss aber in den Köpfen aller Spielerinnen ankommen. Wenn sie davon nicht überzeugt sind, wird es schwer. Außerdem müssen wir ständig aufmerksam sein. Eine zehnminütige Auszeit zu nehmen, war auf Bezirksebene nicht dramatisch. In der Oberliga kann dadurch das ganze Spiel verloren gehen.“

Welches Saisonziel verfolgen Sie mit den TSV-Mädels?„Mein Trainerkollege Robert Quittek und ich hoffen auf den einen oder anderen Sieg. In erster Linie sollen unsere Spielerinnen niemals den Spaß verlieren und spielerisch alle einen großen Schritt nach vorne machen. Ich trainiere die Mannschaft seit der E-Jugend – sie ist mir sehr ans Herz gewachsen.“

Sie haben selbst auch früh angefangen mit dem Handballsport. Woher kam das Interesse?„Mein Vater und mein Opa haben beide Handball gespielt. Das hat mich auch viel stärker gereizt, als noch weiter zum Ballett gehen zu müssen. Mit fünf Jahren habe ich zunächst nur trainiert und dann ab der D-Jugend, mit Gründung der SG Hainburg, auch Punktspiele bestritten. Anfangs wurde ich überall eingesetzt, am wohlsten habe ich mich dann aber letztlich am Kreis gefühlt.“

Und auf welcher Position sind Sie dann später geblieben?„Sowohl am Kreis als auch auf Außen. In Hainburg, wo ich heute noch spiele, geht es auch mal auf die Rückraummitte-Position.“

In welchen Vereinen haben Sie noch gespielt?„Früher spielte ich beim Oberligisten in Langen und – während meines Auslandsstudiums – in Lund in Schweden. Nach meiner Rückkehr war ich elf Jahre lang beim TSV Klein-Auheim in der Landesliga aktiv.“

In der Mannschaft also, die dann abgemeldet wurde. Gibt es hier schon Pläne für ein Comeback der Frauen?„Hier gibt es einen neuen Vorstand, der sich darum kümmert. Aber konkret ist da noch nichts.“

Und wenn Sie mal nicht auf dem Handballfeld stehen – was machen Sie sonst in Ihrer Freizeit?„Ich reise sehr gerne und habe mir vor zwei Jahren mit dem Trip nach Alaska einen Traum erfüllt. Im Sommer war ich in Grönland. Im Winter fahre ich auch gerne Ski und Snowboard.“

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