Oberliga: SG Bruchköbel ist in Bürgel gefordert

Handball. Am Freitagabend gibt es in der Oberliga ein Handball-Highlight, wenn die SG Bruchköbel zum Lokalrivalen TSG Offenbach-Bürgel reist. Während Bürgel die Hinspielpleite vergessen machen und sich die Chance um auf die Meisterschaft bewahren will, möchte die SGB ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
Von Robert Giese
Nach dem guten Auftakt wollen die Bruchköbeler gegen ein weiteres Spitzenteam der Liga punkten.
Reichlich Brisanz also vor dem Derby, weshalb Jannik Hoffmann einen „harten, aber fairen Kampf“ erwartet. „Wenn Bürgel weiterhin eine Chance haben will, oben mitzuspielen, müssen sie gegen uns gewinnen“, so der Bruchköbeler Kreisläufer mit Blick auf die Tabelle, „deshalb werden sie sicherlich hochmotiviert sein.“
Bürgel mit bisher nur einem Punkt in der Rückrunde
Im Kampf um die Meisterschaft in der Oberliga musste Bürgel in diesem Jahr allerdings schon schwere Rückschläge hinnehmen, denn in den beiden ersten Rückrundenspielen holte die TSG nur einen Zähler, bezog am vergangenen Wochenende eine böse 22:34-Schlappe gegen den Tabellenführer ESG Gensungen/Felsberg und hat seitdem vier Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter.
Bei weiteren Punktverlusten kann der Tabellenzweite den Aufstieg vermutlich frühzeitig abhaken. Dabei wird die TSG all ihre Qualitäten in die Waagschale werfen, zu denen Hoffmann unter anderem das Tempospiel zählt. „Sie spielen sehr schnell, das müssen wir mit einem gutem Rückzugsverhalten unbedingt unterbinden“, fordert der SGB-Kapitän.
SGB muss Kreisläufer aus dem Spiel nehmen
Doch auch im gebundenen Spiel ist Bürgel gefährlich und setze dabei vor allem die Kreisläufer stark in Szene. „Außerdem agieren sie im Rückraum mit überraschenden Tempowechseln, da müssen wir in der Deckung aufpassen“, warnt Hoffmann.
Auf ihn als Abwehrchef kommt damit eine besonders wichtige Aufgabe zu. Der Kreisläufer hofft daher auf eine gute Absprache zwischen dem Innenblock und dem Torhüter: „Da muss einfach jeder seine Ecke haben.“
Torhüter Bätz im Hinspiel überragend
Das hatte im Hinspiel bereits gut funktioniert, weil der SGB-Schlussmann Mike Bätz überragend gehalten hatte und den Bürgelern mit seinen Paraden den Zahn ziehen konnte. Gegen einen weiteren Sahnetag von Bätz hätte Hoffmann nichts einzuwenden, schließlich komme es gerade gegen offensivstarke Teams wie Bürgel auf eine gute Leistung von Abwehr und Torwart an.
Der SGB-Kapitän ist zuversichtlich, dass sein Team diese auch am Freitagabend abrufen kann, schließlich sei in den beiden bisherigen Rückrundenpartien ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar gewesen. „Wir haben vor allem in Gensungen gezeigt, dass wir oben mithalten können“, erinnert der Kreisläufer an den starken Auftritt seiner Mannschaft beim Tabellenführer, „und wollen auch in Bürgel zeigen, dass wir wieder viel besser spielen als in den letzten Partien der Hinrunde.“
SGB will nicht mehr nach unten schauen
Ziel der Bruchköbeler ist es, das Derby für sich zu entscheiden und weiter fleißig Punkte zu sammeln, um „so früh wie möglich nicht nach unten schauen zu müssen“, wie Hoffmann betont. Die Bruchköbeler wollen das Ticket für eine weitere Saison in der Oberliga möglichst schnell buchen, „und gegen gute Mannschaften wie Bürgel sind wir dabei selbstverständlich besonders motiviert.“
Der frühzeitige Klassenerhalt gäbe der SGB Planungssicherheit, und zumindest personell haben die Bruchköbeler bereits einige Weichen für die Zukunft gestellt – unter anderem mit der Vertragsverlängerung für Hoffmann, die der Verein unlängst bekannt gab. Hoffmann musste nicht lange überlegen, ehe er seine Zusage gab: „Wir haben viele junge Spieler, ein Team mit jeder Menge Potenzial, und es ist eine tolle Aufgabe, hier etwas aufzubauen.“
Hoffmanns Herz hängt an Bruchköbel
Hoffmann denkt dabei durchaus langfristig und sieht die aktuelle, phasenweise durchwachsene Saison eher als Übergangsjahr an: „Wir hatten diesmal viele Probleme, unter anderem eine schwierige Vorbereitung. Das wird in der kommenden Saison anders, da haben wir eine bessere Perspektive und wollen oben mitspielen.“
Die Entscheidung für Bruchköbel habe allerdings auch emotionale Gründe, wie der Publikumsliebling zugibt: „Hier hängt ja schon mein Herz dran, das ist einfach mein Verein.“