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Mehr Rote Karten als Punkte gesammelt: Vier Platzverweise aus vier Spielen für Eintracht Oberrodenbach

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Trotz des mäßigen Saisonstarts bleibt Eintracht Oberrodenbachs spielender Co-Trainer Cristian Candiano (rechts) entspannt.
Trotz des mäßigen Saisonstarts bleibt Eintracht Oberrodenbachs spielender Co-Trainer Cristian Candiano (rechts) entspannt. © Scheiber

„Den Fairness-Ball werden wir dieses Jahr nicht mehr gewinnen“, kommentiert Spielausschussmitglied André Fries den turbulenten Saisonstart des Fußball-Kreisoberligisten Eintracht Oberrodenbach.

Rodenbach – Allein beim bisher einzigen Punktgewinn, einem 2:2 gegen den FSV Neuberg, beendete das Tabellenschlusslicht ein KOL-Spiel vollzählig. Ansonsten kämpfen sie beim FC Eintracht aktuell mit einer „Seuche an Roten Karten“, wie es Co-Trainer Cristian Candiano angesichts von vier Platzverweisen in ebenso vielen Spielen formuliert. „Die Vorbereitung war vielversprechend, und dann erlebst du so einen Start“, ärgert sich der seit dieser Saison als spielender Trainerpartner von Chefcoach Rico Kraut fungierende Candiano.

Zuletzt traf der 2021 aus Somborn geholte Neuzugang sogar zum Anschlusstreffer in Heldenbergen, doch Gegner Victoria rettete die drei Punkte in doppelter Überzahl über die Zeit. FCE-Torwart Luca Hamburger und kurz zuvor Leandro Mule hatten vor der Pause „einfach dumme“ Rote Karten gesehen, wie es Fries angesichts des ungestümen Zweikampfverhaltens des Keepers und dem Beinstellen von Mule empfand. „Wir haben zu neunt teilweise besser kombiniert als zu elft“, wundert sich Candiano über die dennoch ansprechende Leistung im zweiten Durchgang.

Trainer stehen nach mäßigem Saisonstart nicht zur Diskussion

An dem seiner Meinung nach ernüchternden Start ändert das wenig - und trotzdem: Um ihren Trainerjob müssen sich der 35-Jährige und der aktuell noch urlaubende Kraut keine Sorgen machen: „Selbst wenn die Mannschaft die nächsten vier Spiele wieder nur einen Punkt holt, werden wir nicht anfangen, die Trainerfrage zu diskutieren“, erklärt Vereinsfunktionär André Fries.

Statt Druck aufzubauen, vertraut man an der Hanauer Straße in Oberrodenbach auf das neue Duo, das sich nach der beiderseitig gewünschten Trennung von Carsten Frey im Sommer gefunden hat. „Wir sind im ganzen Verein sehr entspannt, weil wir wissen, was die Mannschaft kann, wenn sie vollständig ist“, betont Fries, der die aktuelle Misere drei Faktoren zuschreibt: „Die vielen Verletzten, Urlauber und Gesperrte!“ Letzteres Problem besorgt Candiano, der noch nie so viele Strafen in seiner schon gut zehnjährigen (Spieler-)Trainer-Karriere erlebt hat. „Wir sprechen das schon die ganze Zeit an, aber als Trainer sind uns ja die Hände gebunden“, erklärt er. Obendrauf kommt die Urlaubszeit, sowie die Langzeitverletzten Gamal Nofal, Ole Geberbauer und Neuzugang Ziejar Zaher (1. FC Erlensee II). Der sollte den aufgrund einer halbjährigen Weltreise verhinderten Mittelfeldstrategen Karim Hinz ersetzen, zog sich beim Buchbergcup allerdings einen Achillessehnenriss zu und fällt dementsprechend länger aus.

Mannschaft und Verein bleiben entspannt

„Es fehlen insgesamt über zehn Leute, was man mit unserem Kader nur schwer ausgleichen kann“, konstatiert André Fries. Im Vertrauen auf eine ähnlich starke Rückrunde wie in der vergangenen Saison bleibt man in Oberrodenbach trotz des Fehlstarts entspannt - „das hat uns schon immer ausgezeichnet“, versichert Fries. So sieht das auch Co-Trainer Cristian Candiano, der ruhig am gemeinsam mit dem seit 2020 amtierenden Rico Kraut erarbeiteten Konzept weiterarbeiten will: „Ich mache mich auch nicht ganz verrückt, nur weil wir aus vier Spielen nur einen Punkt geholt haben“, betont der im zentralen Mittelfeld beheimatete Candiano.

Am Donnerstag wird sich zeigen, ob die Trendwende gelingt. Der Tabellenletzte empfängt Kewa Wachenbuchen, muss dafür aber auch auf Spieler aus dem Reserveteam zurückgreifen. Jarne Kotyza, Leandro Mule und Luca Hamburger fehlen schließlich erstmal rotgesperrt. (Von Lennart Nickel)

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