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3. Liga Ost: SG Bruchköbel versagen die Nerven

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Bastian Schwarz hat mit der SG Bruchköbel eine bittere Niederlage kassiert. Gegen den Abstiegskonkurrenten HSC Coburg II mussten sich die Gelb-Schwarzen in eigener Halle geschlagen geben. Foto: TAP
Bastian Schwarz hat mit der SG Bruchköbel eine bittere Niederlage kassiert. Gegen den Abstiegskonkurrenten HSC Coburg II mussten sich die Gelb-Schwarzen in eigener Halle geschlagen geben. Foto: TAP

Handball. Blankes Entsetzen herrschte am Sonntagabend bei den über 300 Zuschauern in der Bruchköbeler Dreispitzhalle, als Routinier Tegaday Ramos-Nuez acht Minuten vor Spielende einen Siebenmeter nicht im gegnerischen Kasten unterbringen konnte.

Von Robert Giese

Die Partie gegen den direkten Konkurrenten HSC Coburg II stand zu diesem Zeitpunkt auf Messers Schneide, und den Bruchköbelern flatterten sichtlich die Nerven. Ramos-Nuez' vegebener Strafwurf war dabei nur eine in einer langen Reihe nicht genutzter guter Chancen, denn die SGB ließ nicht nur dreimal die Möglichkeit aus, per Siebenmeter zu treffen, sondern vergab auch sonst zahlreiche hochkarätige Gelegenheiten. Diese schlechte Chancenverwertung sollte sich bitter rächen, denn die Hausherren unterlagen schließlich denkbar knapp mit 18:19 (9:10). Dabei hatten die Gastgeber über 60 Minuten gezeigt, dass sie nach vier Niederlagen in Folge unbedingt wieder punkten wollten, und ließen sich auch von etwas Pech und der ein oder anderen unglücklichen Schiedsrichterentscheidung in der Anfangsphase nicht aus dem Konzept bringen. Einen 2:4-Rückstand egalisierten die aufopferungsvoll kämpfenden Bruchköbeler rasch und setzten sich nach rund einer Viertelstunde sogar etwas ab; insbesondere Jonas Ulshöfer riss hier immer wieder erfolgreich Lücken und setzte seine Mitspieler gut ein. Dass es für die SGB trotzdem mit einem knappen Rückstand in die Halbzeitpause ging, lag nicht nur an der Schwäche bei den Siebenmetern. Hier und da hatten die Hausherren einfach Pech, denn einige gute Chancen endeten eben nicht im Tor der Gäste, sondern prallten an Latte oder Pfosten. Mehrere Überzahlsituationen zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die Bruchköbeler dann nicht nutzen und gerieten mit drei Toren ins Hintertreffen, aber nach rund 40 Spielminuten kam Mike Bätz für Marius Sulzbach ins Spiel. Der junge Bruchköbeler Schlussmann gab seinen Vorderleuten mit mehreren starken Paraden das Signal, sich noch einmal mit aller Macht gegen die Niederlage zu stemmen. Fortan ackerten die Hausherren in der Abwehr und auch im Angriff, wo der SGB-Neuzugang Alvaro Rajic für rund eine Viertelstunde ins Spiel kam, herrschte fortan Kampf pur: Mit unbändigem Willen warfen sich die Bruchköbeler gegen die Coburger Abwehr und verzichteten dabei größtenteils auf ausgefeilte spielerische Mittel. Zehn Minuten vor dem Abpfiff gelang der SGB dadurch tatsächlich der 18:18-Ausgleichstreffer, doch für die Hausherren sollte es das letzte Tor bleiben: In den Schlussminuten spielte sich Bruchköbel schlichtweg zu wenige klare Chancen heraus, gab es doch einmal eine gute Möglichkeit, versagten den Gastgebern wie beim Siebenmeter von Ramos-Nuez die Nerven. Coburg spielte zwar auch nicht gut, war letztlich aber eine Winzigkeit besser, denn den Siegtreffer brachte Gästespieler Lukas Wucherpfennig 90 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter im SGB-Tor unter. „Es ist traurig, dass wir uns für unsere Arbeit nicht belohnt haben“, zeigte sich der Bruchköbeler Trainer Tomasz Jezewski nach dem Abpfiff niedergeschlagen. „Heute war kein guter Tag von uns, wir hatten das Spiel eigentlich in der Hand, haben aber zu viele freie Bälle verworfen.“ Gästecoach Ronny Göhl war hingegen überglücklich über den Sieg gegen den direkten Konkurrenten: „Das war heute ein sehr kampfbetontes Spiel, da war es wichtig, dass wir auch in schwierigen Situationen die Nerven behalten haben.“ Kommende Woche erwartet die SGB bei der SG Leipzig II das nächste Kellerduell.

SG Bruchköbel:

Mike Bätz, Marius Sulzbach; Markus Breyer, Stephan Denhard, Sebastian Dietrich, Aydin Günes, Milos Kreckovic (4), Max Panther (3), Edi Pjanic, Alvaro Rajic, Tegaday Ramos-Nuez (7/1), Bastian Schwarz (2), Jonas Ulshöfer (2) – Schiedsrichter: Sakovski/Schneider – Siebenmeter: SGB 4/1, HSC II 4/3 – Zeitstrafen: SGB 3, HSC II 4 – Zuschauer: 320

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