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3. Liga: HSG Hanau verspielt Führung gegen SV Anhalt Bernburg

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Bedröppelte Minen bei der HSG Hanau: Obwohl die Grimmstädter, basiernd auf der starken Leistung von Keeper Sebastian Schermuly, gegen Bernburg deutlich führten, gab es nach den 60 Minuten nur einen Punkt. Foto: TAP
Bedröppelte Minen bei der HSG Hanau: Obwohl die Grimmstädter, basiernd auf der starken Leistung von Keeper Sebastian Schermuly, gegen Bernburg deutlich führten, gab es nach den 60 Minuten nur einen Punkt. Foto: TAP

Handball. Lange sah es beim ersten Drittliga-Spiel des neuen Jahres für die HSG Hanau so aus, als könnten die Grimmstädter gegen den SV Anhalt Bernburg einen ungefährdeten Sieg einfahren.

Von Robert Giese

Durch eine beeindruckende Aufholjagd machten es die Gäste aus Sachsen-Anhalt am Ende aber noch einmal spannend und entführten beim 22:22 (14:9) einen Punkt aus Hanau.

Die ersten Spielminuten waren recht zähe Handballkost: Die Abwehrreihen gingen auf beiden Seiten beherzt zur Sache, im Angriff leisteten sich aber sowohl die Gastgeber als auch Bernburg einige Nachlässigkeiten. Während die Hanauer sich gute Chancen herausspielten, diese jedoch nicht nutzten, verlor der SVA den Ball in den ersten Minuten mehrmals wegen technischer Fehler, wirklich Kapital konnte Hanau daraus aber nicht schlagen.

KommandoübernahmeNach knapp zehn Minuten waren die Teams dann besser im Spiel: Bernburg kam gegen die HSG-Abwehr, in der sich das Fehlen von Yaron Pillmann und Lucas Lorenz schmerzlich bemerkbar machte, insbesondere über den Kreis immer wieder zu Abschlüssen, die Hanauer hingegen nutzten die ein oder andere Chance in der Zweiten Welle oder aus dem Rückraum.

Mitte der ersten Hälfte übernahmen die bis dahin nicht überzeugenden Hausherren das Kommando – was auch an den Qualitäten vom Hanauer Schlussmann Sebastian Schermuly lag, der die ersten drei Siebenmeter der Gäste allesamt parierte und damit den Grundstein dafür legte, dass sich die HSG Tor um Tor absetzte. Während Schermuly nämlich seinen Kasten vernagelte, setzten sich seine Vorderleute im Angriff immer besser durch und erzielten nicht weniger als sechs Tore in Folge.

Kurze TorflauteDass die Gastgeber beim Pausenpfiff mit fünf Treffern in Front lagen, war jedoch etwas glücklich: So vergab Andreas Neumann nämlich zwei Siebenmeter, sicherte sich dann aber jeweils den Abpraller und netzte im zweiten Versuch doch noch ein.

Nach dem Seitenwechsel herrschte bei den Hanauern zunächst kurz Torflaute, dann fing sich das Team von Patrick Beer aber wieder und setzte sich weiter ab. Beim 18:11 in der 42. Minute schien die Partie entschieden, zumal die HSG in der Folge weitere hochkarätige Chancen hatte. Allerdings konnten die Grimmstädter diese nicht nutzen: Mal war der gute Gäste-Torwart Maximilian Folchert zur Stelle, mal vergaben die Hanauer kläglich. „Wir hatten in dieser Phase genug Möglichkeiten, den Sack zuzumachen“, so Beer nach der Partie, „da haben wir wohl gedacht, das Spiel sei schon entschieden.“

Hochdramatische SchlussphaseDoch das war es mitnichten, denn die Bernburger zeigten sich auf dem Spielfeld ebenso unermüdlich wie ihr einsamer, unablässig auf die Pauke schlagende Trommler im Gästeblock der Main-Kinzig-Halle. Tor um Tor kämpfte sich der SVA heran, während die Hausherren immer nervöser wurden und acht Minuten vor Schluss den Ausgleich hinnehmen mussten. In einer hochdramatischen Schlussphase verhinderte die mit Mann und Maus verteidigende HSG zwar einen Rückstand, zu mehr als einer Punkteteilung reichte es aber nicht mehr.

„Dieses Spiel dürfen wir eigentlich nicht mehr aus der Hand geben“, ärgerte sich Beer über das Remis, „zumal wir etliche Möglichkeiten hatten, die Partie endgültig zu entscheiden.“ Armands Uscins vom SV Anhalt Bernburg war über den Punktgewinn hingegen hocherfreut: „Wir haben in der zweiten Halbzeit mit viel Leidenschaft gespielt und uns auch wegen unseres guten Torhüters noch einen Punkt erkämpft.“

HSG Hanau: Can Adanir, Sebastian Schermuly; Maximilian Bergold (4), Kai Best, Marius Brüggemann (3), Björn Christoffel, Hannes Geist (1), Andreas Neumann (6/4), Patrick Pareigis (2), Philipp Reuter, Jan-Eric Ritter (3/1), Jannik Ruppert (1), Eric Schaeffter, Marc Strohl (2) – Schiedsrichter: Hehn/Tauchert – Siebenmeter: HSG 8/5, SVAB 7/4 – Zeitstrafen: HSG 2, SVAB 5– Zuschauer: 450

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