3. Liga: HSG Hanau bangt um Pillmann und Bergold

Handball. Zum Auftakt der neuen Saison in der 3. Liga Ost steht die HSG Hanau gleich vor einer denkbar schwierigen Aufgabe – die Grimmstädter müssen nämlich am Samstag um 19 Uhr bei Zweitliga-Absteiger SG Leutershausen antreten. Zudem drohen mit Yaron Pillmann und Maximilian Bergold gleich zwei wichtige Spieler auszufallen.
Von Robert Giese
„Für das erste Spiel hätten wir uns lieber eine leichtere Aufgabe gewünscht“, so HSG-Coach Beer mit Blick auf das Duell mit Leutershausen, „denn sie zählen sicher zum Favoritenkreis in der 3. Liga Ost.“ Die Grimmstädter wollen es aber „nehmen, wie es kommt“ und können dem Duell mit dem Zweitliga-Absteiger durchaus etwas Positives abgewinnen. „Das wird ein echter Härtetest, dann wissen wir gleich, wo wir stehen“, so Beer.
Auftakt gegen Zweitliga-AbsteigerLeutershausen habe nach dem Abstieg zwar einen großen personellen Umbruch erlebt, dass mit dem Absteiger zu rechnen ist, zeigte die SGL aber erst vor Kurzem in der ersten Runde des DHB-Pokals: Dort verlor sie gegen Bundesliga-Absteiger Bergischer HC zwar mit 25:34 (11:15), war aber 45 Minuten lang in Schlagdistanz.„Sie haben eine stabile Abwehr, die sowohl in einer versetzten 5:1 als auch in einer 6:0 verteidigen kann“, weist Beer auf die taktische Flexibilität der SGL-Defensive hin. Für detaillierte Erkenntnisse über den Gegner sei es zwar noch zu früh in der Saison, aber auch im Angriff hat Beer bereits die Stärken des ersten Gegners analysiert: „Philipp Bauer ist auf der Mitte der Taktgeber“, weiß Beer; gegen den Bergischen HC war der Mittelmann mit fünf Treffern zudem torgefährlichster Akteur der SGL. Insgesamt also eine „ordentliche Herausforderung“ für die HSG, doch der Trainer der Hanauer gibt sich kämpferisch: „Die Trauben hängen zwar sehr hoch, aber wir wollen mit etwas Zählbarem nach Hause fahren.“
Hanau peilt dennoch Punkte anDie Grimmstädter, versichert Beer, rechneten sich gegen den Favoriten durchaus etwas aus, Grund dafür sei die gut verlaufene Vorbereitung. „Wir sind weiter als im letzten Jahr, gerade das Umschaltspiel setzen wir schon richtig gut um“, lobte der HSG-Coach seine Mannschaft. Auch auf die größte Stärke der Hanauer, ihre stabile Abwehr, will Beer weiterhin bauen – selbst wenn es dort noch die ein oder andere Baustelle gebe. „Wir müssen unsere Neuzugänge sowie den wiedergenesenen Jan-Eric Ritter in unseren Abwehrverbund integrieren“, so Beer – und deutet an, dass dieser Prozess noch etwas Zeit benötigen könnte.
Starke ResultateOrdentlich Rückenwind dürfte den Hanauern dabei ihr letztes Testspiel gegeben haben, in dem es einen klaren 34:18-Sieg gegen Drittliga-Absteiger Groß-Umstadt gab. „Das war kein echter Maßstab, da Groß-Umstadt an diesem Tag physisch einfach nicht dagegen halten konnte“, relativiert Beer, der Auftritt seines Teams war gerade im Hinblick auf das Tempospiel dennoch überzeugend.Vor allem der lange verletzte Kreisläufer Lucas Lorenz präsentiere sich von Spiel zu Spiel stärker, auch wenn der Neuzugang „noch ein paar Wochen braucht, um bei 100 Prozent zu sein.“ Auf Lorenz kann der HSG-Coach am Samstag also bauen, hinter den beiden Rückraumspielern Pillmann und Bergold steht hingegen noch ein dickes Fragezeichen. Während sich Bergold mit Wadenproblemen herumplagt, hat es Pillmann im Rücken erwischt. „Eine Art Hexenschuss“, vermutet Beer, der auch über die Dauer der Verletzung nur Mutmaßungen anstellen kann: „Manchmal geht so was nach wenigen Tagen vorbei, manchmal dauert es länger.“
Fallen Pillmann und Bergold aus?Der HSG-Coach hofft, auf beide Spieler am Wochenende zählen zu können, zählen sie doch offensiv wie – zumindest, was Pillmann betrifft – defensiv zu den Stützpfeilern der Mannschaft. So oder so erhofft sich Beer allerdings, auf einen weiteren Stützpfeiler der HSG bauen zu können – die treuen Hanauer Fans. Für diese haben die Grimmstädter eigens einen Fanbus bereitgestellt, dieser Service soll zukünftig bei fast allen Auswärtsspielen angeboten werden. „Es wäre wirklich super, wenn die Fans uns weiter so unterstützen wie in der letzten Saison, das war nämlich phänomenal. Für uns ist das allerdings ein Geben und Nehmen“, so der HSG-Coach, der verspricht: „Wir werden die Euphorie mit guten Leistungen weiter entfachen.“