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Gelungenes Comeback für Triathlon-Event: Gute Stimmung und neue Ideen

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Sicherer Sprung ins Wasser Für 180 Athleten war am Sonntag nach zweijähriger Zwangspause das Schwimmbecken des Heinrich-Fischer Bads wieder Startpunkt des Hanauer City-Triathlons.
Sicherer Sprung ins Wasser Für 180 Athleten war am Sonntag nach zweijähriger Zwangspause das Schwimmbecken des Heinrich-Fischer Bads wieder Startpunkt des Hanauer City-Triathlons. © scheiber

Nach zweijähriger Corona-Pause hat am Sonntag die neunte Auflage des Hanauer City-Triathlons der TG Hanau im und um das Heinrich-Fischer-Bad stattgefunden. Das altbekannte Format: Nach 550 Metern im Schwimmbecken mussten die Teilnehmer in zwei Runden eine 20 Kilometer lange Radstrecke bewältigen, ehe es auf eine fünf Kilometer lange Laufstrecke ging.

Hanau – Doch es fühlte sich dieses Jahr nicht so an wie sonst. Der Grund: Corona. Das Virus hinterlässt seine Spuren – noch immer, auch im Sport. Er habe vielen Hobbysportlern die Motivation genommen und ihnen gezeigt, wie viel Komfort die Couch zu Hause biete. Das vermutet zumindest Holger Fronek, Organisator des City-Triathlons und Abteilungsleiter bei der TG Hanau. „Die Teilnehmerzahl ist dieses Jahr von etwa 300 auf um die 180 gesunken. Das ist wirklich schade, wir betreiben einen großen Aufwand, um dieses Event auf die Beine zu stellen.“

Doch die kleinere Teilnehmerzahl könnte zusätzlich darauf zurückzuführen sein, dass bis zum Januar diesen Jahres noch keiner wusste, ob der Triathlon wieder stattfinden kann, oder noch ein weiteres Mal Corona zum Opfer fallen wird. „Normal fangen wir fünf bis sechs Wochen nach Ende des Wettkampfes an, den nächstjährigen zu planen. Dadurch haben uns dieses Jahr fast vier Monate gefehlt.“ Die immer wiederkehrende Hürde, die Absperrung der Radstrecke, ist dadurch nur noch größer geworden.

Positive Rückmeldungen der Teilnehmer

Doch auch dieses Hindernis haben die Organisatoren erfolgreich überwunden, um den Zuschauern endlich wieder ein Event zu bieten. Und das wurde auch angenommen. Es war einiges los um die Strecke, die Stimmung gut, jeden vorbei fahrenden oder laufenden Athleten feuerte das Publikum an. Das freut auch Fronek besonders. Dafür nimmt er den Aufwand gerne auf sich. Und nicht nur die Zuschauer nahmen das Event an, auch die Athleten sind dankbar für die Ausrichtung eines solchen Wettkampfes in Hanau. „Die Rückmeldung von den Teilnehmern war bis jetzt nur positiv. Das ist für uns als Veranstalter immer eine Art Genugtuung“, sagte Fronek.

Dieses schöne Gefühl ist der Hauptgrund für den 52-Jährigen, auch nach neun City-Triathlons als Veranstalter weiterzumachen: „Man hat nach dem letzten Wettkampf schon gemerkt, dass die Luft ein bisschen raus ist. Dafür war die Corona-Pause vielleicht gar nicht so schlecht, so konnten wir ein bisschen neue Motivation schöpfen.“ Doch Fronek hat noch nicht genug. Er will den City-Triathlon weiterentwickeln. „Wir haben schon vor Corona geplant, einen Kinder- und Jugendtriathlon zu veranstalten. Das war dieses Jahr wegen der verkürzten Vorbereitungszeit leider noch nicht möglich.“ Außerdem überlegen Fronek und sein Team, das Format etwas zu verändern. Kürzere Strecken für eine niedrigere Intensität sollen mehr Hobbysportler und Freizeitathleten anlocken.

Organisatoren können nicht selbst auf der „Heimstrecke“ starten

Einen persönlichen Wunsch äußert Fronek noch: „Ich würde liebend gerne mal selbst am City-Triathlon teilnehmen“, sagte er schmunzelnd. „Das geht aber leider nicht, weil wir im Verein eine Art ungeschriebenes Gesetz haben. Wir brauchen jeden einzelnen aus der Triathlon-Abteilung als Helfer, da darf niemand als Teilnehmer wegfallen.“ Denn so viele ehrenamtliche Unterstützer zu finden, ist sehr kompliziert. Dieses Jahr sind es rund 70, doch es sei extrem schwierig gewesen, diese zu finden, da der Wettkampf genau zur Urlaubszeit stattfand.

Trotzdem hat es Holger Fronek mit seinem Team geschafft, auch dieses Jahr ein gelungenes Event auf die Beine zu stellen. Auf die Frage, ob der begeisterte Triathlet lieber selbst an einem Wettkampf teilnimmt oder ihn veranstaltet, reagiert er zwiegespalten. „Das ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen, in den Wochen kurz vor dem Wettkampf bin ich auf jeden Fall lieber Sportler. Das ist mit Abstand die stressigste Zeit für einen Veranstalter. Es gibt aber auch schöne Seiten. Vor allem wenn du am Wettkampftag siehst, das alles so funktioniert, wie du es dir vorgestellt hast, ist das ein tolles Gefühl.“ Siegerin wurde nach 1:07:12,94 Stunden Marie Schwöppe von der TSG Kleinostheim. Bei den Männern siegte Viktor Vogel (BSG Goodyear) mit einer Zeit von 1:03:48,07 Stunden.

Es gibt viele Ideen und so kann Hanau also auch weiter auf einen alljährlichen City-Triathlon hoffen. In den nächsten Jahren dann vielleicht auch wieder mit einem volleren Starterfeld. Mitfiebern werden die Zuschauer aber so oder so, das hat der Sonntag gezeigt. (Von Niklas Wenzel)

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