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Vogelschützer geschockt: Baum stürzt aufs Vereinsheim

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Schreck für die Schönecker Vogelschützer: Ein umgestürzter Baum beschädigte ihr Vereinshaus massiv. Foto: Privat
Schreck für die Schönecker Vogelschützer: Ein umgestürzter Baum beschädigte ihr Vereinshaus massiv. Foto: Privat

Schöneck. Abergläubisch sind die Schönecker Vogelschützer zwar nicht, aber gerade am Freitag, dem 13., mussten sie einen der schwersten Schicksalsschläge im Laufe ihrer Vereinsgeschichte hinnehmen: Sturmtief Egon richtete großen Schaden am Vereinshaus im Kilianstädter Wald an. Eine riesige Buche ist auf das Gebäude gestürzt.

Von Mirjam Fritzsche

Am frühen Nachmittag traute ein Spaziergänger, der am Vereinshaus vorbei kam, seinen Augen nicht, als er quer über dem Dach einen großen Baum liegen sah. Er informierte daraufhin die Vorsitzende Helga Möller. Einige Vorstandsmitglieder machten sich sofort auf den Weg zum Vereinshaus und ihnen standen die Tränen in den Augen, als sie das Desaster sahen: verheerende Verwüstung auf dem gesamten Gelände.Eine alte neben dem Vereinsgelände stehende Buche wurde vom Sturm gespalten, entwurzelt und stürzte auf das Gelände. Dabei fiel die obere Hälfte des Baumes auf einen Anbau des Vereinshauses, weiter auf das Dach, riss ein Loch hinein und beschädigte auch das Gebäude der Toilettenanlage. Die Krone des Baumes lag zersplittert auf dem Gelände verteilt. Einziger Lichtblick war, dass der frei stehende Gastank keinen Schaden nahm.Loch mit Folie abgedichtetDurch den schweren Aufprall des Baumes entstanden auch Schäden im Inneren. Zahlreiche Bilder waren von den Wänden zu Boden gefallen, überall lag zersplittertes Glas der Bilderrahmen. Glasbruch gab es auch im Bereich des Schankraums durch zu Boden gefallene Gläser. In der Küche hatte man durch die herunter gebrochene Holzdecke freien Blick auf dem darüber befindlichen Übeltäter.Um weiteren Schaden zu vermeiden, neue Schneefälle waren angekündigt, dichteten Uli Paul und Kurt Schimura das Loch im Dach mit einer im Schnellverfahren gekauften Folie ab, eine absolut nicht ungefährliche Arbeit. Durch Schneereste und Eis sowie die glitschigen vom Baum abgeworfenen Blätter wurde das Begehen des Daches zu einem Balanceakt.Baum war morschAm Ende fragen sich die Vogelschützer: „Hätte dieses Malheur verhindert werden können?“ Von außen wies der Baum schon schwere Risse auf und an den Bruchstellen war deutlich zu sehen, wie morsch er war.„In der letzten Zeit zeigte sich bei vielen Schönecker Bürgern der Unmut über das ständige Schlagen von gesunden Bäumen des mittleren Alters im Kilianstädter Wald. Sollte nicht auch vermehrt das Augenmerk auf alte Bäume gerichtet werden, die eine Gefahrenquelle darstellen und diese einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden?“, fragt sich Schriftführerin Christa Jäger.Buch war Außerhalb des GeländesZwar plädieren gerade auch die Vogelschützer dafür, einen gewissen Altbaumbestand im Wald zu belassen, der absolut notwendig ist für all die unterschiedlichen Waldbewohner. „Allerdings sollte dieser dort stehen, wo er keine Gefahr für Menschen darstellt. Alte Bäume an Wegrändern und wie in diesem Fall in der Nähe von Gebäuden bedürfen einer permanenten und intensiven Begutachtung und müssen gegebenenfalls bei Anzeichen von Krankheitsbefall gefällt werden“, so die Vereinsvertreter.Die großen Bäume auf dem eigenen Gelände habe der Verein aus Sicherheitsgründen schon längst fällen lassen. Die umgestürzte Buche befand sich außerhalb des Areals der Vogelschützer.Gutachtern kommtWie hoch der Schaden tatsächlich ist, ließ sich noch nicht abschließend klären. Fest steht jedoch: Es wird einige Zeit ins Land gehen, bevor die Schäden wieder behoben sein werden. „Unser Vereinshaus kann vorerst natürlich nicht benutzt werden“, betont Jäger. Für den 350 Mitglieder zählenden Verein ein Tiefschlag.„Das Vereinshaus ist unser zentraler Anlaufpunkt. Dort finden alle Sitzungen und Treffen statt“, erklärt Jäger. Ob die für den 29. Januar geplante Winterwanderung überhaupt stattfinden kann, sei noch unklar. Zumindest das gemütliche Beisammensein im Vereinshaus müsse entfallen. Als nächste Schritte stünden erst einmal Begehungen mit Gutachtern der Versicherungen, dem zuständigen Revierförster und Gemeindemitgliedern an.

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