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Neue Ideen für den ehemaligen Nahkauf in Büdesheim

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Mehrere Interessierte sammelten bei einer Ortsbegehung Ideen für die Zukunft des ehemaligen Nahkaufs. Foto: Fritzsche
Mehrere Interessierte sammelten bei einer Ortsbegehung Ideen für die Zukunft des ehemaligen Nahkaufs. Foto: Fritzsche

Schöneck. Ursprünglich sollten im ehemaligen Büdesheimer Nahkauf Flüchtlinge untergebracht werden. Wegen des nachlassenden Flüchtlingsstroms wird die Immobilie dafür allerdings nicht mehr benötigt. Nun müssen neue Konzepte her. Ein Ortstermin machte jüngst klar, dass die Büdesheimer vor allem eine mehrschichtige Nutzung befürworten.

Von Mirjam FritzscheAnfang des Jahres hatte die Gemeindevertretung den Beschluss gefasst, den ehemaligen Nahkauf zu erwerben, umzubauen und ihn vorübergehend als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge zu nutzen. Nun stellt sich die Frage, was mit dem für mehr als 500 000 Euro erworbenen Gebäude und dem Grundstück geschehen soll.

Rund 30 interessierte Bürger fanden sich zum Ortstermin ein. „Der Gemeinde ist es wichtig, dass Ideen und Vorschläge aus dem Ort kommen“, betonte Monika May (SPD), die stellvertretend für Bürgermeisterin Conny Rück an der Besichtigung teilnahm. Ein Interssierter stellte die die Frage, ob das Gebäude erhalten werden muss als Reserve, falls sich die Grenzen für Flüchtlinge wieder öffnen.Zwischennutzung für viele schwer vorstellbarEine Zwischennutzung ist für viele Büdesheimer jedoch schwer vorstellbar. „Möglicherweise wäre die Immobilie interessant für einen Autohändler“, war eine Idee. Ein anderer Vorschlag ist, das Haus als Lagerraum zu vermieten.

Die benachbarte Sterntalerschule hat zwar einen großen Bedarf an weiteren Räumlichkeiten für die Hortbetreuung. Doch dass in dem heruntergekommenen Gebäude Kinder untergebracht werden, konnte und wollte sich niemand so recht vorstellen. „Es müsste ja erstmal geklärt werden, ob hier das giftige PCB verbaut worden ist“, sagte Gernot Zehner von der Wahlalternative Schöneck (WAS).Sanierung des Gebäudes rechne sich nichtFür die Fugen sei dies tatsächlich der Fall, wusste Oliver Dietrich vom Bauamt der Gemeinde. Das sei aber eher ein Problem beim Rückbau. Jedoch: „Das Gebäude wurde erworben, um es übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft zu betreiben. Meiner Meinung nach gibt es derzeit keine sinnvolle andere Nutzung“, so Oliver Dietrich vom Bauamt der Gemeinde.

Eine Sanierung des Gebäudes rechne sich nicht. Für das Grundstück insgesamt sieht die Sache anders aus. „Ich würde hier knallhart Eigentumswohnungen hinsetzen“, sagte Gerald Meiß, der das Ganze aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Dass dieses Konzept funktionieren könnte, war den Teilnehmern am Ortstermin durchaus klar. Doch im Interesse der Büdesheimer liegt eine mehrschichtige Nutzung. Hier böte sich die Chance einer neuen Mitte.Bau eines Mehrgenerationenhauses als Vorschlag„Man könnte doch das Altenheim erweitern“, schlägt eine ältere Dame vor. Der Vorschlag findet in der Menge Zustimmung. Die Martin-Luther-Stiftung betreibt in direkter Nachbarschaft ein Altenhilfezentrum. „Für die 15 Appartements des betreuten Wohnens gibt es 67 Leute auf der Warteliste“, informierte Ortsvorsteherin Christina Zehner (WAS).Vorgeschlagen wird auch der Bau eines Mehrgenerationenhauses mit Kinder- oder Schülerbetreuung im Erdgeschoss und betreutes Wohnen im Obergeschoss. „Für die Zukunft von Büdesheim ist es wichtig, dass Grundschule, Kindertagesstätte und Altenheim im Ortsteil bleiben“, betonte Ortsbeiratsmitglied Peter Nickel  noch einmal in der sich anschließenden Sitzung. Der Ortsbeirat Büdesheim sprach sich in seiner Stellungnahme an den Gemeindevorstand schließlich dafür aus, Gespräche mit der Vereinten Martin Luther und Althanauer Hospital Stiftung und der Hortbetreuung aufzunehmen.

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