Ebbecke will hoch hinaus: Unternehmer plant Landeplatz, um mit Hubschrauber Kunden zu besuchen

Schöneck – Schöneck könnte schon bald einen Hubschrauberlandeplatz erhalten. Axel Ebbecke, Inhaber der Firma Ebbecke Verfahrenstechnik, hat die Errichtung auf seinem Firmengelände in Kilianstädten beantragt. Es wäre ein Novum für die Gemeinde. „Einen Hubschrauberlandeplatz haben wir in Schöneck noch nicht, wenn es mal Einsätze gibt, werden hierfür die Sportplätze oder Flächen im freien Feld genutzt“, erklärt Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) auf HA-Nachfrage.
Der Gemeindevorstand hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Doch ganz so einfach ist es nicht. Da der geplante Landeplatz in einer Ausgleichsfläche des Bebauungsplanes Auf der Windecker Hohle liegt, kann er nicht einfach genehmigt werden. Ein aufwändiges Bebauungsplanänderungsverfahren ist notwendig. Die Kosten müssten vom Grundstückseigentümer getragen werden.
Die Beschlussvorlage zur Änderung der Ausgleichsflächen in „sonstiges Sondergebiet Hubschrauberlandeplatz“ lag am Donnerstagabend dem Gemeindeparlament vor. Die Gemeindevertreter beschlossen, im Bauausschuss ausführlich darüber zu beraten.
„Es ist nicht ungewöhnlich, dass trotz Zustimmung des Gemeindevorstands im Ausschuss diskutiert werden soll“, so die Rathauschefin. Vermutlich gebe es noch Informations- und Klärungsbedarf. Hier werde auch die Notwendigkeit des Hubschrauberlandeplatzes noch mal ein Kriterium sein, vermutet Rück.

Gegenüber dem HANAUER ANZEIGER erläutert Axel Ebbecke seine Pläne. „Ich habe selbst einen Flugschein und besitze privat einen Hubschrauber“, sagt der Firmenchef. Diesen würde er gerne für Kundenbesuche nutzen. „Innerhalb von zwei Stunden kann ich jeden Ort in Deutschland erreichen“, betont Ebbecke. Viele seiner Kunden seien mit dem Auto schlecht erreichbar, da sie im Hinterland angesiedelt seien. „Das Fliegen würde viel Zeit sparen.“
Eine Genehmigung der Flugaufsicht liege bereits vor. „Es wären ungefähr drei Flüge pro Woche“, erklärt Ebbecke. Die Schönecker würden davon nicht viel mitkriegen. Der Anflug erfolge über die Felder aus Richtung Roßdorf. Platz genug ist für den Landplatz allemal vorhanden. „Erst kürzlich hat die Firma für unseren Standort in Schöneck 2,5 Hektar dazugekauft“, so der Firmenchef. Das Unternehmen ist trotz Corona weiter auf Wachstumskurs. „Bei uns gab es keine Kurzarbeit. Im Gegenteil, wir erschließen gerade neue Geschäftsfelder“, so Ebbecke. Da in seinem Betrieb rund um die Uhr gearbeitet werden, biete der Landeplatz auch ein Stück weit mehr Sicherheit. „Bei einen schweren Unfall wären wir auch für Rettungshubschrauber gut erreichbar.“
Mit der Rettungsbereitschaft in Reichelsheim sei aus einem anderen Grund eine Kooperation geschlossen worden. Da es in der Region kaum Landeplätze gebe – im ganzen Regierungsbezirk Darmstadt sollen es nur 15 sein – freue man sich über die Gelegenheit, Punktlandungen trainieren zu können. Der Landeplatz soll eingezäunt werden. „Zudem sind ein Windsack und ein Hangar vorgeschrieben“, erklärt Ebbecke.