Bienenfest gewährt Einblicke in die Welt der Nutztiere

Schöneck. Allerhand zu lernen und zu entdecken gab es für die Besucher des 16. Bienenfestes in Büdesheim. Erfahrene Imker gewährten einen Einblick in ihre Arbeit und erklärten, warum Bienen als weltweit drittwichtigstes Nutztier so wichtig für uns Menschen sind.
Von Fred BongartzJedes Jahr freuen sich nicht nur die Büdesheimer, wenn Erich Selzer seinen wunderschönen privaten Bienenlehrgarten für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Der Imkerverein Nidderau-Schöneck, in dessen Vorstand Selzer als Beisitzer tätig ist, feierte am Sonntag sein 16. Bienenfest.
Hier wurde alles Wissenswerte rund um die nützlichen Insekten anschaulich präsentiert. Tipps für Einsteiger in das schöne Hobby der Imkerei durften natürlich auch nicht fehlen.Bienen weltweit drittwichtigstes WirtschaftstierSo ein Bienenvolk ist eine hervorragend organisierte Gemeinschaft. In einem Schaukasten mit gläsernen Wänden konnte man die fleißigen Insekten genau bei ihrer Arbeit beobachten. Die Waben, in denen der Honig gelagert wird, werden schräg gebaut, damit der Honig nicht heraus fließt.
Erfahrene Imker gewährten einen sehr informativen Einblick in ihre wichtige Arbeit. Ob als Beruf oder Hobby betrieben – Imker leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Natur. Dass Bienen weltweit das drittwichtigste Wirtschaftstier sind, wissen die wenigsten. 75 Prozent der Nutzpflanzen müssen von Bienen bestäubt werden. Was dies für unsere Ernährung bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen.Zahl der Bienenvölker schrumpftDennoch sind Wild- und Honigbienen weltweit bedroht. Auch bei uns ist die Zahl der Bienenvölker stark geschrumpft. Zum einen sind die Insektizide schuld, die in der Landwirtschaft und im heimischen Garten verwendet werden wie zum Beispiel Neonicotinoide oder Glyphosat. Zum anderen fehlt es an Nahrung. „Wir müssen unsere Bienen jetzt bereits zu füttern, weil sie nicht genug finden“, erkläre Alfred Herms vom Imkerverein.
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat Ackerkräuter und Wildblumen fast völlig verdrängt. Damit fehlt eine Nahrungsgrundlage für viele Insekten. Aber auch für uns Menschen geht etwas verloren – der Anblick von bunten Wiesen und Wegrändern. Stattdessen gibt es pflegeleichtes Grün. Wer hier etwas ändern wollte, konnte sich beim „Netzwerk blühende Landschaft“ über die entsprechenden Möglichkeiten informieren und Saatmischungen kaufen.Bienenschwarm als alljährliche AttraktionDer Selzersche Bienenlehrgarten jedenfalls ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie man einen Garten zum Bienen- und Vogelparadies machen kann. Auch für den Nachwuchs wurde einiges geboten. Fleißig wurden Bienen aus allen möglichen Materialien gebastelt. Das Bienenwettfliegen am Nachmittag ist ebenfalls immer ein großer Anziehungspunkt für die Kleinen.
Aber auch die alljährliche Attraktion, ein echter Bienenschwarm, war wieder zu Gast. Es war ein beeindruckendes und keineswegs beängstigendes Bild derartig viele Bienen auf einer Stelle zu sehen.568 betreute BienenvölkerNatürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Gegrilltes und ein reichhaltiges Salatbüffet sorgten dafür, dass in Schöneck die Küche kalt bleiben konnte. Die Mitglieder konnten bei kühlen Getränken, Kaffee und Kuchen fachsimpeln was das Zeug hielt. Für die entsprechende musikalische Untermalung sorgte Martin, der Geiger mit Jazz, Folk und Tafelmusik.
Der Imkerverein Nidderau-Schöneck ist ein gemeinnütziger Verein zum Schutz von Natur und Umwelt. Seine 113 Mitglieder haben sich der naturnahen Imkerei verschrieben. 84 davon halten Bienen und betreuen damit rund 568 Bienenvölker.