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Soll das Baugebiet "Am Reuterspfad" erweitert werden?

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Ronneburg soll wachsen: Die Erweiterung des existierenden Baugebietes „Am Reuterspfad“ in Altwiedermus steht zur Diskussion. Auf zusätzlichen 2,3 Hektar (rot markiert) könnten 25 Wohneinheiten entstehen. Archivfoto: Axel Häsler
Ronneburg soll wachsen: Die Erweiterung des existierenden Baugebietes „Am Reuterspfad“ in Altwiedermus steht zur Diskussion. Auf zusätzlichen 2,3 Hektar (rot markiert) könnten 25 Wohneinheiten entstehen. Archivfoto: Axel Häsler

Ronneburg. In welchem Umfang soll die Gemeinde Ronneburg wachsen? Darüber hat der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss debattiert. Unter anderem gibt es den Vorschlag, das Wohngebiet „Am Reuterspfad“ in Altwiedermus zu erweitern.

Von Ulrike Pongratz

Bürgermeister Andreas Hofmann (SPD) und Dieter Ertl vom Verwaltungsteam Zentrale Dienste und Bauen präsentierten Vorschläge für Änderungen im Flächennutzungsplan, der landesplanerisch derzeit sowieso einer Revision unterworfen wird.

„Wir müssen gemeinsam mit den Gremien den „in die Jahre“ gekommenen Flächennutzungsplan und die damit vorgesehene Bauleitplanung beraten. Ziel ist es, Ronneburg als eine Kommune mit kompakten Ortsteilen weiterzuentwickeln und Chancen für die Zukunft zu eröffnen. Mir ist eine moderate Entwicklung neuer Wohnbebauung wichtig, genauso wie die langfristige Erreichung eines Gewerbegebietes an der 'Alten Rennbahn', um auch für Ronneburgs Gemeindehaushalt etwas mehr Gewerbesteuer-Einnahmen zu erreichen. Hierfür wollen wir mit den Gremien Vorschläge beraten und gemeinsam die wichtige Arbeitsgrundlage Flächennutzungsplan auf unsere Bedürfnisse für die kommenden Jahrzehnte anpassen“, sagte der Bürgermeister.

Gebiet mit Vorteilen

Er warb für eine Erweiterung des Baugebiets „Am Reuterpfad“. Es sollen etwa25 Wohneinheiten zusätzlich auf zirka 2,3 Hektar großen Fläche entstehen.

„Das Areal hat für eine Wohnbebauung verschiedene Vorteile, wie ein geringes Gefälle im Vergleich zu anderen Stellen in der Gemarkung und den Ortsteilen. Weiterhin besticht das potenzielle Baugebiet mit einem sagenhaften Burgblick. Im Rücken hat man den Waldrand und blickt in Richtung Eckartshausen“, erläuterte Hofmann. Weiterhin seien hier schnelle Internetanschlüsse möglich, da das Baugebiet direkt an einem Einspeisepunkt liege.

Zukunftsplan trifft auf Ablehnung

Nicht alle Anwesenden konnten sich mit dem Thema Baugebietserweiterung anfreunden. Bedenken gab es nicht nur gegen den Ausbau, der wie ein Sporn in die Landschaft rage und die Frage, ob man noch in für Ronneburg angemessener Dichte bauen könne. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob man mit einer Arrondierung der Siedlungsflächen zunächst nicht besser fahre oder ob man gar stärker auf die Innenentwicklung und freiwerdende Gebäude setzen solle.

Dennoch gab es eine mehrheitliche Zustimmung des Ausschusses für grundsätzliche Richtung, das Projekt Erweiterung des Baugebiets „Am Reuterspfad“ in Angriff zu nehmen. Die Gemeindevertretung soll am 9. Mai das Thema beraten. Die Ausschussmitglieder haben zudem für einen Ortstermin am 14. Mai entschieden. Bei der Begehung soll über die möglichen Bauflächen beraten werden.

Fahrrad statt Auto

Ein weiteres Ausschussthema war die Frage, ob man in Ronneburg Stellplätze für Autos, wie vom Gesetzgeber bei Bauten gefordert, durch Stellplätze für Fahrräder ersetzen kann. Der Ausschuss empfahl, nicht von dieser Möglichkeit Gebrauch zunehmen, die die Hessische Bauordnung wahlweise einräumt.

Es handele es sich eher um ein städtisches Thema, das so im ländlich geprägten Ronneburg nicht auftauche. Der Ausschuss empfahl der Gemeindevertretung, die vorhandene Stellplatz- und Ablösesatzung beizubehalten beziehungsweise zu aktualisieren.

Diskussion um Stellplätze

Unerwarteten Diskussionsbedarf gab es in diesem Zusammenhang bei der Frage, ob die Stellplätze ungehindert zugänglich sein müssten. Momentan sieht die Satzung vor, dass im Einzelfall und mit Zustimmung der Gemeinde von der Regelung abgewichen werden kann. Hintergrund der Diskussion ist, dass zum Beispiel ein Garagenstellplatz und eine davorliegende Einfahrt als zwei Stellplätze anerkannt werden können, die Autos aber oft auf der Straße geparkt würden. Nach langem Für und Wider empfahl der Ausschuss, bei der bisherigen Regelung zu bleiben.

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