Hüttengesäßer Kirche soll barrierefreien Zugang bekommen

Steil ragt sie auf. Wer in die evangelische Kirche Hüttengesäß möchte, der muss gut zu Fuß sein. Erst gilt es, die steilen Stufen einer Anlage zu überwinden, um dann die letzten Hürden zum Eintritt in die Kirche zu bewältigen.
Von Torsten Kleine-Rüschkamp
Ronneburg. Wer ganz oben vom Berg kommt, wo eine Brücke zur Grundschule führt, hat noch schlechtere Karten, wenn man keine jungen Beine mehr hat. Angesichts des mittelalterlich anmutenden Gepräges ist es also verständlich, wenn die Kirchengemeinde gerne einen barrierefreien Zugang zum Gotteshaus wünscht.
Die Situation vor der Kirche ist nur ein Bereich im Umfeld, der verbessert werden soll. Im Zuge des Programms Dorfentwicklung wollen die Ronneburger in Hüttengesäß gleich mehrere Projekte gleichzeitig angehen. Dazu hat das Gemeindeparlament grünes Licht gegeben, außerplanmäßige Ausgaben zur Verfügung zu stellen. Bereits im Bauausschuss habe Einvernehmen geherrscht, hieß es bei der Gemeindevertretersitzung.
Die Kirchengemeinde und die Gemeinde haben darüber gesprochen, inwieweit der Wunsch nach einem neuen freien Zugang in die Gesamtplanung einfließen kann. Zunächst einmal sind Planungskosten in Höhe von 5100 Euro bereitgestellt worden. Das Areal umfasst die Fläche von der Mehrzweckhalle über die Landesstraße hinweg bis zur Kirche. Eingeschlossen sind zum Beispiel der „Rote Platz“, ein Sportfeld mit rotem Kunststoffboden, der Spielplatz an der Kirche sowie auch die Parkplatzsituation. Wie man nun die steile Treppe einmal neu gestaltet, wird kein leichtes Thema für die Planer sein. Sämtliche Gebäude und Straßen liegen auf engstem Raum. Bürgermeister Andreas Hofmann (SPD) sagte gegenüber unserer Zeitung, dass das Programm Dorfentwicklung Möglichkeiten biete, Grundstücksfragen unkonventionell zu behandeln.
Weil die geplanten Baumaßnahmen sowohl auf dem Gelände der Kirchengemeinde als auch der politischen Gemeinde stattfinden sollen, gebe es über spezielle Eintragungen im Grundbuch Möglichkeiten zum Ziel zu gelangen, ohne Grund und Boden verkaufen zu müssen. „Wir werden hier Wege suchen, um Einigkeit zu erzielen“, äußerte sich der Bürgermeister zuversichtlich gegenüber unserer Zeitung.