Bürgermeister Hofmann: Auffahrt zur Ronneburg nicht zeitgemäß

Ronneburg. Immer wieder sorgt die Auffahrt zur Ronneburg für Unannehmlichkeiten. Die Problematik soll bei den Haushaltsberatungen 2017 diskutiert werden, sagte Bürgermeister Andreas Hofmann (SPD) im Gespräch mit unserer Zeitung. Man wisse aber noch nicht, wann das Projekt starten könne und wann die Bauarbeiten beginnen würden.
Von Hannah PompallaBesonders bei Großveranstaltungen müssen Besucher angesichts der beengten Straßenverhältnisse an der Auffahrt zur Ronneburg oft die Luft anhalten.
Zudem steht zur Debatte, ob der aktuelle Straßenzustand lediglich überholt und die Straße neu asphaltiert werden solle, sagte Hofmann. Dies würde 50 000 bis 65 000 Euro kosten.Straße nicht für Reisebusse und Lastwagen ausgelegtDoch eigentlich würden diese Maßnahmen nicht ausreichen. Denn die Auffahrt entspräche längst nicht mehr den Erfordernissen der Zeit. So sei die Straße etwa nicht dazu ausgelegt, um von Reisebussen und Lastwagen befahren zu werden.
Dies habe sich im letzten Jahr gezeigt: Ein Auto hätte bei der Fahrt zu einer Veranstaltung auf der Burg den steilen Hang rückwärts hinunterfahren müssen, da ihm ein Reisebus entgegen gekommen sei. Das Vorbeifahren sei wegen der schmalen Straße nicht möglich gewesen. Dies dürfte für die Fahrer eine große, unangenehme Stresssituation dargestellt haben.Landesstraßen-Ausbau würde 1,5 Millionen Euro kostenDaher müsse die Straße eigentlich wie eine Landesstraße ausgebaut werden, sagte Hofmann. Dies würde allerdings rund 1,5 Millionen Euro in Anspruch nehmen. „Aber wir wollen ja auch, dass die Verkehrsführung funktioniert“, sagte der Rathauschef. Da die Ronneburg außerdem das Wahrzeichen der Gemeinde ist, sei eine gute Auffahrt umso wichtiger und drängender. „Die Ronneburg soll auch noch in 25 Jahren gut bewirtschaftet werden“, betonte Hofmann.
Auch in anderer Hinsicht hat die Auffahrt mit ihrem zwölfprozentigem Gefälle bereits für Unmut gesorgt: Ein Autofahrer hatte sich in einem Leserbrief über die drei Schwellen beschwert, sogenannte Hamburger Kanten, die die Gemeinde dort angebracht hatte (wir berichteten). Diese Schwellen sollen das Hochwasser bei Starkregen von der Fahrbahn wegleiten und so verhindern, dass der Asphalt unterspült wird.„Lebensgefährliche“ SchwellenKritiker bezeichneten die Schwellen als lebensgefährlich für Radfahrer, wenn diese in schnellem Tempo herunterführen. Ein anderer Leser wies daraufhin, dass die Schwellen für Krankenwagen beim Transport von verletzten Menschen ein Problem darstellen würden.
Daher hatte die Gemeinde die erste Schwelle auf dem Weg zur Burg hin nivellieren lassen – dem Kritiker zufolge sei die Kante zuvor neun Zentimeter hoch gewesen. Danach stellte die Gemeinde an drei Stellen der Straße Tempo 10-Schilder mit Warnungen vor einer Bodenwelle auf, um die Fahrer ausdrücklich auf die Schwellen hinzuweisen. Bei der Auf- und Abfahrt gilt jeweils Tempo 30.Tausende Besucher jährlichFür viele Besucher sei die Anfahrt also bereits deutlich angenehmer, wenn zumindest die Straße verbreitert und auf den neuesten Stand gebracht würde. Damit würde die Fahrt zur Ronneburg auch bei Touristen in guter Erinnerung bleiben.
Schließlich ziehen der historische Oster- und Weihnachtsmarkt, das Ritterturnier zu Pfingsten sowie die mittelalterlichen Burgfestspiele, an denen auch alte Handwerkskünste gezeigt werden, jährlich Tausende von Besuchern an. Zudem müssen auch viele Gleitschirmflieger für ihre Übungseinheiten die Auffahrt passieren. Die Burg selbst befindet sich im Privatbesitz.