Aktion "Sauberhaftes Ronneburg": Sogar DVD-Player gefunden

Ronneburg. „Alle gehen heim und haben das schöne Gefühl, etwas Gutes getan zu haben“, sagt Bürgermeister Andreas Hofmann und beschreibt damit nicht nur seinen Eindruck von der Veranstaltung „Sauberhaftes Ronneburg“ am Samstagvormittag.
Von Ingbert Zacharias
Gut zwei Dutzend Einwohner hatten sich zum gemeinsamen Müllsammeln in den drei Ortsteilen eingefunden – etwa die Hälfte davon waren Neubürger aus Afrika oder dem Nahen Osten. „Wir kennen aus den Vorjahren schon die Stellen, wo oftmals achtlos, manchmal auch bewusst Abfall entsorgt wird“, erklärt Hoffmann mit wissendem Blick.
Während er mit einer Gruppe den Bereich rund um die Grundschule in Hüttengesäß von Glasscherben, Kronkorken und Kippen befreit, geht ein anderer Trupp in Neuwiedermuß ans Werk. „Das meiste hatten wir an der Straße zu tun, die hoch zum Jugendzentrum führt“, meinte Gruppenleiter Johannes Schmidt mit Blick auf den bunten Abfallhaufen, der sich auf dem mitgeführten Anhänger des Gemeindetransporters türmte.
Glas, Plastik und Metall
Seine Hand voll Sammler bekam unerwartet Verstärkung durch mehrere Anwohner, die sich spontan an der Aktion beteiligten und kräftig mit anpackten. Aber auch am so genannten „Promilleweg“, der vom Hüttengesäßer Friedhof nach Neuwiedermus führt, hatten die dort eingesetzten Helfer einiges zu tun. Wie schon in den Jahren zuvor, machten hier die am Wegesrand herumliegenden Flaschen dem gängigen Namen der engen Straße eine recht zweifelhafte Ehre. „Aber es hat doch schon etwas nachgelassen“, meinte einer der ehrenamtlichen „Müllmänner“.
Neben den Glasbehältern fanden sich zumeist Plastik- oder Metallteile an den Straßenrändern. Als diesjähriger „Hauptfund“ entpuppte sich ein alter DVD-Player, der wohl von seinem Besitzer aus dem fahrenden Auto heraus entsorgt worden war. Neben dem Abspielgerät fand sich eine abgerissene Dachreling, augenscheinlich ein trauriger Hinweis auf einen früheren Auto-Überschlag an der Landesstraße 3193.
Auch Kinder dabei
Dort hatten die freiwilligen Helfer noch eine weitere, äußerst sinnvolle Aufgabe zu bewältigen: Um den dort zahlreich vorhandenen Amphibien das Leben beim Überqueren der stark befahrenen Straße zu retten, errichteten sie einen gut 300 Meter langen Krötenschutzzaun. Nach etwa drei Stunden trafen sich alle Teilnehmer der diesjährigen Aktion „Sauberhaftes Ronneburg“ auf dem Bauhof der Gemeinde und nahmen zusammen den angesammelten Müllberg in Augenschein.
„Eigentlich ein trauriger Anblick“, meinte Roland Reidel mit einem Stirnrunzeln, „aber die Leute machen sich oftmals keinen Kopf darüber, dass auch kleiner Abfall wie Kronkorken oder Zigarettenkippen die Umwelt belastet.“ Doch es gab auch lachende Gesichter – vor allem bei den Kindern, die an diesem Vormittag mit von der Partie waren. „Das Sammeln war eine tolle Sache und hat richtig viel Spaß gemacht“, freute sich der sechsjährige Bela Fassing und verwies mit Stolz auf die gemeinsame „Beute“, die am Ende einen ganzen Autoanhänger füllte. Fazit des Tages für alle, die mitgemacht hatten: „Aktiv gewesen, Spaß gehabt und etwas für die Umwelt getan!“