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Niederdorfelden investiert sechs Millionen Euro in Gemeinde-Projekte

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Von: Mirjam Fritzsche

Die gemeinsame Kläranlage von Niederdorfelden und Schöneck vor Beginn der Sanierungsarbeiten aus der Vogelperspektive. Der Kapitalaufwand für die Modernisierung und den Ausbau der Anlage macht 2022 den größten Brocken für Niederdorfelden bei den Investitionen aus.
Die gemeinsame Kläranlage von Niederdorfelden und Schöneck vor Beginn der Sanierungsarbeiten aus der Vogelperspektive. Der Kapitalaufwand für die Modernisierung und den Ausbau der Anlage macht 2022 den größten Brocken für Niederdorfelden bei den Investitionen aus. © Axel Häsler

„Wir planen in diesem Jahr Investitionen in Höhe von sechs Millionen Euro. Das ist für eine Gemeinde unserer Größe schon ein ordentlicher Betrag“, rechnet Kämmerin Ute Klingelhöfer vor. Im Pressegespräch erläutern die Finanzfachfrau der Gemeinde und Bürgermeister Klaus Büttner die geplanten Vorhaben.

Niederdorfelden – Den größten Anteil machen die Kosten für die Modernisierung der gemeinsamen Kläranlage mit der Nachbargemeinde Schöneck aus. Sie schlagen im Etat 2022 mit drei Millionen Euro zu Buche. Die Kläranlage, die 1987 erbaut wurde, ist in die Jahre gekommen und deshalb sanierungsbedürftig. Da beide Kommunen stetig wachsen, wird zugleich eine Kapazitätserweiterung vorgenommen (wir berichteten). Niederdorfelden ist mit 25 Prozent an den Kosten beteiligt. Insgesamt werden mehr als zwölf Millionen Euro in die Ertüchtigung investiert. Die Arbeiten laufen bereits. Die Fertigstellung der Maßnahmen ist für Herbst 2023 geplant.

Spielplätze erhalten neue Palisaden aus Kunststoff

Dann sollen vor allem Kinder und Jugendliche im Ort von weiteren Investitionen profitieren. Hinter dem Schützenhaus sollen ein Fußballkäfig und ein Basketballplatz entstehen. Der Förderantrag werde gerade gestellt, parallel dazu läuft die Ausschreibung für das Projekt. 200 000 Euro stehen dafür insgesamt zur Verfügung. Zudem sind noch zweimal 5000 Euro vorhanden, Gewinne aus der Mainova-Laufaktion, die Niederdorfelden zweimal für sich entscheiden konnte, und die wie versprochen in einen Unterstand für die Sitzbänke am Schützenhaus verwendet werden sollen.

Auch die Spielplätze im Ort stehen auf der Investitionsliste der Gemeinde. So ist vorgesehen, morsche Holzpalisaden gegen Palisaden aus Kunststoff in Holzoptik auszutauschen. „Sie bestehen aus recyceltem Material. Das hat uns überzeugt. Sie sind viel haltbarer als die üblichen Holzpfähle“, erläutert Büttner.

Weiter auf dem Plan steht die Sanierung des Weinbergsgrundwegs. Der Fahrradweg muss dringend saniert werden. Die Planung dafür sei bereits in Auftrag gegeben worden. Zudem sind mehrere Straßensanierungen vorgesehen und zwar die Feldbergstraße, die Gronauer Straße sowie die Berliner Straße.

Fischtreppe soll noch dieses Jahr kommen

Das Gemeindehaus an der Junkergasse erhalte zudem eine neue Außendämmung sowie neue Fenster und eine moderne Heizung. Der Bauhof soll ebenfalls in diesem Jahr neu asphaltiert und gepflastert werden.

Um die Durchgängigkeit der Nidder zu gewährleisten, soll noch in diesem Jahr eine so genannte Fischtreppe gebaut werden (wir berichteten). Mit der Besitzerin des Grundstücks an der Ölmühle sei dafür eine Lösung gefunden worden.

Geld ausgeben wird Niederdorfelden auch für eine zweite Flüchtlingsunterkunft. Die bestehende Containeranlage an der Berger Straße ist bereits voll belegt. „Wir können derzeit niemanden mehr unterbringen“, sagt Büttner. Die neue Unterkunft wird direkt gegenüber der ersten errichtet. Die Erdarbeiten haben bereis begonnen. Bis August soll die neue Anlage mit Platz für weitere 48 Personen bezugsfertig sein. „Die Mittel von einer Million Euro sind nicht im aktuellen Haushaltsplan enthalten. Wir finanzieren sie mit einem Beschluss für überplanmäßige Ausgaben“, so Ute Klingelhöfer.

Rücklagen reichen noch für ein paar Jahre

Um sich all die Investitionen leisten zu können, greift Niederdorfelden auf die Rücklagen aus dem Baugebiet „Im Bachgange“ zurück. „Für 2022 ist eine Entnahme von drei Millionen Euro geplant“, erläutert Ute Klingelhöfer. Eine richtige Entscheidung, jetzt Geld in die Hand zu nehmen und in die Infrakstruktur der Gemeinde zu investieren, findet Bürgermeister Büttner. „In Zeiten von Minuszinsen auf Guthaben und einer stetig steigenden Inflation ist das Geld so gut angelegt.“ Sorgen wegen der schwindenden Rücklagen müssten sich Bürger nicht machen. „Sie reichen noch für ein paar Jahre“, so der Rathauschef.

Die Auswirkungen des allgemeinen Baustoffmangels machen sich derzeit auch im Baugebiet „Im Bachgange“ bemerkbar. Zwar werde das Pflegeheim bis Ende des Jahres bezugsfertig sein. „Das betreute Wohnen und die U3-Gruppe eröffnen aber voraussichtlich erst im Frühjahr“, informiert Büttner im Gespräch mit unserer Zeitung. Und dann wartet die nächste Herausforderung auf die Gemeinde. Zehn bis 15 neue Erzieherinnen werden ab kommenden Jahr im Ort gebraucht. Büttner ist bereits jetzt auf Tour bei den Absolventen und rührt die Werbetrommel für seine Einrichtungen. (Mirjam Fritzsche)

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