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Beruhigung der ehemaligen B45: Verwaltung reagiert auf Beschwerde

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Der Rückbau der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Rathaus- und Beethovenkreisel soll auf Vorschlag der Verwaltung kleiner ausfallen als bisher geplant. Anwohner hatten sich bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erhofft. Foto: J. Weber
Der Rückbau der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Rathaus- und Beethovenkreisel soll auf Vorschlag der Verwaltung kleiner ausfallen als bisher geplant. Anwohner hatten sich bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erhofft. Foto: J. Weber

Nidderau. Der von Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) und Erster Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) vor einer Woche unterbreitete Vorschlag, beim Umbau der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Rathaus- und Beethovenkreisel in Heldenbergen eine kleine Lösung anzustreben, stößt auf geteiltes Echo.

Von Jan-Otto WeberWährend sich die FWG-Fraktion bei aller Kritik am Vorgehen der Verwaltung über den Erhalt des Busbahnhofs an der Bertha-von-Suttner-Schule und die Ersparnis bei den geplanten Baukosten freut (wir berichteten), zeigt sich Anwohner Ingo Siebler verärgert über die jüngste Wendung.

Schultheiß hatte das Umdenken in der Verwaltung neben der Kostenersparnis damit begründet, dass der Verkehr in der aktuellen Situation – gut ein Jahr nach Eröffnung des Nidder Forums – funktioniere. „Uns liegen keinerlei Beschwerden vor“, so der Bürgermeister.„Das Gebot der Vernunft“„Es ist ein Gebot der Vernunft, noch einmal über die bisherige Planung nachzudenken.“ Siebler sieht das anders, wie er in einem offenen Brief an die Verwaltung zum Ausdruck bringt: „Offensichtlich vergaßen Sie dabei das Todesopfer im Jahr 2016 direkt hier vor Ort und unsere diversen Beschwerden“, schreibt der Anwohner mit Bezug auch auf weitere „Beschwerdeführer“. Er beklagt sich über „Raser“ und „Lärm durch abartig laute Auspuff-Anlagen“.

„Ihr 'Uns liegen keinerlei Beschwerden vor' können wir uns nicht erklären“, wendet sich Siebler an den Bürgermeister. „Bei unseren bisherigen Gesprächen war uns eine Verkehrsberuhigung im Zuge des Rückbaus in Aussicht gestellt worden. Daraus soll nun offenbar nichts werden.“ Dabei könne mit wenig aufwändigen und kostengünstigen Maßnahmen wie einer Tempo-30-Zone, Blumenkästen oder Geschwindigkeitskontrollen einfach Abhilfe geschaffen werden, so Siebler.Schultheiß antwortet mit öffentlichem SchreibenIn einem ebenfalls öffentlichen Schreiben antwortet Schultheiß: „Die in der Öffentlichkeit vorgestellte kleinere Variante des Ausbaus der Konrad-Adenauer-Allee kommt im Gegensatz zur vorherigen Planung (Verbreiterung der Trasse zwischen den beiden Kreiseln auf der Konrad-Adenauer-Allee) dem Gedanken einer Verkehrsberuhigung eher nach.“

Weiter heißt es dort: „Der von Ihnen zitierte Unfall beruht auf einem schuldhaften Verhalten des Fußgängers. Solche Fälle können sich trotz aller Vorsorge leider jederzeit wiederholen. Dessen ungeachtet wird durch die Aufbringung von Fahrradsymbolen auf die Fahrbahn eine weitere Beruhigung angestrebt, sofern die städtischen Gremien dem Vorschlag der Verwaltung folgen.“Tempo-30-Zonen werden geprüftAuch Stadtrat Vogel bezieht gegenüber unserer Zeitung Stellung. „Wir blitzen oft an dieser Stelle. Unser Vorschlag mit Fahrrad-Piktogrammen am Fahrbahnrand und dem Wegfall der Mittelmarkierung würde zusätzlich Geschwindigkeit rausnehmen.“

Unter Verkehrsberuhigung verstehe ja jeder etwas anderes, so Vogel. Blumenkübel aufzustellen halte er nicht für sinnvoll. Zudem werde sich der Struktur- und Bauausschuss, wie in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung beschlossen, mit der Prüfung von Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet befassen. „Damit wäre allen Punkten von Herrn Siebler entsprochen.“

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