"Tischlein deck dich": Pizza und Pasta im Ristorante "Paisan"

Maintal. Über die perfekte Pizza lässt sich bekanntlich streiten. Während der eine es lieber knusprig und dünn belegt mag, favorisiert der andere einen dicken Teig und viel Käse obendrauf. Aber über eines lässt sich nicht streiten: Das würzig belegte Hefeteig-Fladenbrot aus Italien zählt zu den Lieblingsgerichten der Deutschen.
Grund genug also, um einmal das Ristorante „Paisan“ an der Kennedystraße in Maintal-Dörnigheim zu besuchen.
Wirklich voll ist es an diesem Donnerstagmittag nicht, als wir das Restaurant betreten. Vielleicht kommt uns das aber auch nur so vor, weil der Gastraum vergleichsweise groß ist. An drei Tischen sitzen Männer in Anzügen – vielleicht ein gutes Zeichen, dass sie ihre Mittagspause oder ihr Geschäftsessen im „Paisan“ verbringen?
Wir hatten zuvor einen Tisch für zwei reserviert, dürfen dann aber an einem Vierertisch Platz nehmen. Von hier aus haben wir einen guten Blick auf den großen Ofen, in dem die Pizzen gebacken werden. Die Einrichtung ist modern und trotzdem gemütlich, hier und da setzen knallbunte Blumen und Bilder an den Wänden farbige Akzente zu der in dezenten Farben gestalteten Einrichtung.
Das Ristorante „Paisan“ punktet mit italienischen Klassikern
Die Speisekarte macht einen guten Eindruck, es steht alles drin, was die Herzen von Fans der italienischen Küche höher schlagen lässt: Eine große Auswahl an Pizzen und herkömmlichen Nudelgerichten – darunter auch hausgemachte Pasta-Varianten –, aber ebenso typisch italienische Vorspeisen und Suppen. Natürlich werden in der Küche ebenfalls traditionelle italienische Fleisch- und Fischgerichte gezaubert. Ergänzend gibt es eine eigene Karte mit Empfehlungen des Tages, darunter unter anderem saisonale Gerichte oder Kaninchen.
Wir entscheiden uns für den Einstieg für eine Tomatencremesuppe (4,50 Euro) und wählen als Getränke zwei kleine Apfelsaftschorlen (je zwei Euro). Als Hauptgericht sollen es selbst gemachte Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung, Buttersoße und Salbei sein (10,50 Euro) sowie die Pizza Capricciosa (7,50 Euro). Unser Extrawunsch – die Pizza ohne Sardinen und Artischocken zuzubereiten – ist für das Küchenteam kein Problem.
Zeitgleich mit der Suppe, die durch frischen Pfeffer noch ein wenig Pepp erhält, serviert die freundliche, augenscheinlich italienischstämmige Kellnerin einen Korb mit frischem Weißbrot und einem cremigen Knoblauch-Dip mit ein wenig Chili. Ein sehr leckerer Einstieg und eine gute Ergänzung zur Suppe, die wunderbar cremig und gut abgeschmeckt ist, aber ein intensiveres Tomatenaroma haben dürfte.
Auch auf den Hauptgang müssen wir nicht lange warten. Die Pizza hat eine ordentliche Größe und ist zwar üppig, aber nicht so dick belegt, dass der Boden matschig wird. Im Gegenteil: Der Teig ist knusprig und dünn, die Tomatensoße würzig. Die Süße der roten Zwiebeln harmoniert wunderbar mit der leichten Schärfe der Peperoniwurst, und der Kochschinken ist hauchdünn geschnitten. Auch das Verhältnis von Teig zu Belag und Käse ist ideal.
Die Soße der handtellergroßen hausgemachten Ravioli ist eine Wucht und überzeugt geschmacklich auf ganzer Linie. Mit der Füllung hadert meine Begleitung ein wenig. Sie ist etwas fad, und die Konsistenz ist für den persönlichen Geschmack zu körnig. Aber das trübt das Gesamtgeschmackserlebnis kaum.Weil wir nach den sättigenden Portionen des Hauptgangs keinen Platz mehr im Magen für Tiramisu übrig haben, so sehr wir das italienische Dessert auch testen würden, gibt es stattdessen einen Espresso (1,50 Euro). Kräftig schmeckt er, typisch italienisch, und die Crema obendrauf ist – herrlich cremig!