Tafel fährt ab jetzt elektrisch: Mercedes-E-Transporter an Bürgerhilfe übergeben

Flüsterleise, völlig emissionsfrei und damit klimafreundlich kann die Tafel Maintal künftig ihre Lebensmittel in den Märkten abholen und zur Ausgabe in der Dörnigheimer Neckarstraße bringen.
Maintal – Ein vollelektrisch betriebener Mercedes Benz „eVito“-Transporter mit rund 150 Kilometern Reichweite ist am Mittwochnachmittag von der Mercedes Benz AG Frankfurt an die Bürgerhilfe Maintal (BHM) als Betreiber der sozialen Einrichtung für Bedürftige offiziell übergeben worden.
Finanziert wurde das nagelneue E-Mobil, das ein in die Jahre gekommenes Vehikel ersetzt und das zweite in der kleinen Transporterflotte der Bürgerhilfe ist, unter anderem durch die Stadt Maintal mit 10 000 Euro. Weitere Sponsoren sind die Lidl-Regionalgesellschaft Alzenau, deren Filialleiter Cankurt Cetinkaya einen symbolischen Scheck über 20 000 Euro aus einer Pfand-Spendenaktion des Marktes mitgebracht hatte, und der Globus-Markt mit 5000 Euro.
Maintal: Autoschlüssel wurde symbolisch übergeben
Steffen Binner, Verkaufsleiter Transporter bei Mercedes, übergab den ebenso symbolischen eVito-Schlüssel an den Vorstand der BHM, Wilfried Siegmund, und den Tafel- Verantwortlichen Wolfgang Kampe. Die BHM hatte sich um Fördermittel beim Verein Tafel Deutschland als Dachorganisation beworben. „Die Tafel Maintal übernimmt soziale Verantwortung. Sie sorgt dafür, dass auch Menschen mit geringem Einkommen keinen Mangel leiden müssen. Damit setzt die Tafel ebenfalls ein klares Zeichen gegen die Vernichtung und Verschwendung von Lebensmitteln. Es ist ein beachtlicher Einsatz, den die freiwilligen Helferinnen und Helfer erbringen“, lobte Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos).
„Nun gehen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Umwelt- und Klimaschutz, der ohne die gewährte Förderung nicht möglich gewesen wäre. Dafür bedanken wir uns herzlich“, meinte Kampe. Sechsmal pro Woche sammeln die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Lebensmittel in den Maintaler Märkten ein, um sie nach einer gründlichen Sortierung an bedürftige Menschen der Stadt auszugeben.
Die meisten Helfer gehören der Risikogruppe an
Dabei hat Corona auch die BHM vor große Herausforderungen gestellt. Die meisten der 70 bis 100 freiwillig Engagierten sind Seniorinnen oder Senioren und zählen damit selbst zur Risikogruppe. Doch angesichts des logistischen und organisatorischen Aufwands – von der Einholung über die Sortierung bis hin zur Ausgabe – sei niemand verzichtbar. Zumal die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zusätzlich einen höheren personellen Aufwand mit sich bringe.
„Das ist alles nicht so einfach“, kommentierte Kampe. Rund 110 Maintaler Haushalte mit rund 350 dahinter stehenden Personen nutzten laut ihm durchschnittlich pro Woche das Angebot der Tafel. Seit Corona sei die Zahl leicht gesunken, doch er rechne damit, dass sie im Herbst wieder deutlich steigt.
Die Tafel Maintal ist 2015 aus der „Nahrungsquelle“ der BHM hervorgegangen. Derzeit erfolgt die Ausgabe dienstags von 15 bis 17 Uhr, mittwochs von 19 bis 20 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr in der Neckarstraße 13 des Stadtteils Dörnigheim.