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Patrick Günther dirigiert das Blasorchester Wachenbuchen

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Proben derzeit für das Open Air-Konzert am 8. Juli: Dirigent Patrick Günther (rechts) mit dem Blasorchester Wachenbuchen.
Proben derzeit für das Open Air-Konzert am 8. Juli: Dirigent Patrick Günther (rechts) mit dem Blasorchester Wachenbuchen. © Ulrike Pongratz

Seit Ende des vergangenen Jahres war das Maintaler Bläserensemble auf der Suche nach einem neuen musikalischen Leiter. Mit Patrick Günther hat im März ein Vollblut-Musiker den Taktstock übernommen.

Maintal – Blockflöte, Trompete, Wald- und Tenorhorn und Tuba: Das Herz von Patrick Günther schlägt eindeutig für Blasinstrumente und Blasorchester, als Musiker und als Dirigent. Seit März ist er der neue Dirigent des Blasorchesters Wachenbuchen. Seine Begabung und Leidenschaft für die Musik entdeckt Patrick Günther über die musikalische Früherziehung. Dort fiel sein gutes Spiel auf der Blockflöte auf. Das Musizieren machte auch in der Grundschule weiterhin Spaß, vor allem der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Umstadt begeisterte den Drittklässler.

1994 wurde er Mitglied im Verein, lernte Trompete und wurde unter anderem vom Josef Hausberger, einem Trompeter des Staatstheaters Darmstadt, unterrichtet. „Als ich bei der Landesmusikjugend an einem Workshop für Blechbläserensembles teilnahm, saßen etwa 50 Trompeter und nur sehr wenige Hornisten im Saal. Da wechselte ich auf das Waldhorn“, sagt Günther. Eine Weile spielte er beide Instrumente parallel, aber vom Klang des Horns sei er einfach fasziniert gewesen.

Günther ist studierter Musikpädagoge

„Ich komme nicht aus einem besonders musikalischen Elternhaus“, sagte Patrick Günther, „aber meine Eltern haben mich immer wieder ermuntert, weiterzumachen. Es gab auch Phasen, da wollte ich lieber Fußball spielen. Letztendlich aber sind mein Vater und mein Bruder durch mich zum Musizieren gekommen. Sie spielen heute beide Blasinstrumente, Saxofon beziehungsweise Posaune und Trompete im Musikzug meiner Heimatstadt.“

2005 entschied sich Patrick Günther für das Studium am Institut für Musikpädagogik und -wissenschaft an der Universität Gießen, das er 2008 in den fachpraktischen Studienanteilen mit Bestnote abschloss. Er studierte Musik und Geschichte auf Lehramt und arbeitet seit einigen Jahren in einer weiterführenden Schule in Babenhausen als Pädagoge. Sein Beruf als Lehrer, seine Tätigkeiten als Dozent für Horn an der Musik- und Kunstschule Büdingen von 2011 bis 2014, seine Engagements als Dirigent und Ausbilder in verschiedenen Blasorchestern führten dazu, dass Patrick Günther die eigenen Instrumente immer weniger in die Hand nahm und das Dirigieren immer stärker in den Vordergrund rückte.

Trotzdem weiter als Musiker aktiv

Dennoch war und ist der Hornist weiterhin in symphonischen Blasorchestern sehr gefragt. In seiner über 20-jährigen Laufbahn kann Günther auf eine große Anzahl an Engagements in bedeutsamen sinfonischen Orchestern zurückblicken. So spielte er seit 2002 unter anderem im Kammersinfonieorchester Darmstadt, im Landesjugendblasorchester Hessen und im Sinfonischen Blasorchester Main-Kinzig. Als Solohornist trat Patrick Günther 2003 beim Musical Talents in der Stadthalle Aschaffenburg in Erscheinung und ab 2005 im Universitätsorchester Gießen. Im Jahr 2011 wurde er bei „Aida – Das Musical“ und zwei Jahre später bei „Z – The Musical of Zorro“ der Clingenburg Festspiele engagiert.

Seit 2002 engagiert sich Patrick Günther als Ausbilder für Horn und Trompete beim Musikzug Klein-Umstadt. Zudem bildete der Musikpädagoge unter anderem Hornisten beim Blasorchester TSV Heusenstamm und beim Blasorchester Vfl Marburg und Babenhausen aus. Patrick Günther gründete und leitete das Ensemble „Pálenka – Die neue böhmisch-mährische Blasmusik und er leitet seit die 2017 die Akademie für Böhmisch-Mährische Blasmusik Hessen (AfBMB), die Böhmisch-Mährische Blasmusik im Laienmusikbereich fördern will. Seit 2016 ist Günther als Baritonist bei der Blasmusikformation „Freienstein Böhmische“ aktiv.

Der Blasmusik in allen Spielarten verschrieben

Ähnlich umfangreich wie die instrumentalen lesen sich die dirigentischen Tätigkeiten des Musikers. Sein erstes Dirigat übernahm der Klein-Umstädter bei „seinem“ Verein, dem Musikzug seiner Heimatstadt. Unter anderem folgten Engagements als Dirigent des Musikzugs FFW Büdingen, des Musikvereins Hoch-Weisel, des Blasorchesters TV Hergershausen und seit 2023 als Dirigent des Musikvereins Keilberg. Mit verschiedenen Orchestern nahm Patrick Günther an landesweiten Wettbewerben teil und erreichte beachtliche Platzierungen und Bewertungen. Unvergessen bis heute ist die Verabschiedung des Landrats in Darmstadt-Kranichstein im Jahr 2009. Hierzu studierte Patrick Günther mit den Feuerwehrmusik- und Spielmannszügen des Landkreises den „Großen Zapfenstreich“ ein. Nach seinem Hobby muss man den Vollblut-Blasmusiker nicht fragen. „Die Musik lastet mich voll aus“, sagt Günther. Er hat sich der Blasmusik in all ihren Spielarten verschrieben, als Bläser, Ausbilder und Dirigent.

In Wachenbuchen wird nach einem intensiven Bewerbungsverfahren sehr zuversichtlich nach vorne geblickt. Das Orchester steckt bereits tief in den Proben für das nächste Konzert: Am 8. Juli wird es mit einem Open-Air-Konzert eine Premiere geben: die „Sommer-Serenade Wachenbuchen“ am Willi-Fischer-Haus. Der Eintritt ist frei. „Wir sind mitten in den Planungen. Das ist für uns etwas ganz Neues“, sagt der Vorsitzende Stefan Schmidt. Auf dem Programm steht anspruchsvolle symphonische Blasmusik wie ein Medley aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“, ein James-Last-Medley oder Szenen aus der Huckleberry-Finn-Suite von Franco Cesarini.

Dozent, Hornist, Baritonist, Ausbilder oder Dirigent: Patrick Günthers Herz schlägt für die Musik.
Dozent, Hornist, Baritonist, Ausbilder oder Dirigent: Patrick Günthers Herz schlägt für die Musik. © -

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