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Paket-Chaos in Wachenbuchen: Post will neue Filiale eröffnen

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Die Schließung des All-in-one-Shops in Wachenbuchen führte zu einem regelrechten Chaos in der Paketzustellung. Eine Lösung ist aber in Sicht. Archivfoto: Bellack
Die Schließung des All-in-one-Shops in Wachenbuchen führte zu einem regelrechten Chaos in der Paketzustellung. Eine Lösung ist aber in Sicht. Archivfoto: Bellack

Maintal. Nach der Schließung des All-in-one-Shops und damit auch der einzigen Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen herrschte im Stadtteil Chaos. Teilweise mussten die Wachenbucher ihren Paketen sogar hinterherfahren.

Von Michael BellackEnde Februar hatte der All-in-one-Shop an der Bachstraße seine Türen geschlossen (wir berichteten). „Es waren zwei frustrierende Jahre. Eigentlich hätte ich schon früher wieder schließen müssen“, sagte Inhaber Andreas Skoczek.

Er betreibt in Maintal weiterhin zwei Filialen in Dörnigheim und eine in Hochstadt. Diese stand im Mittelpunkt des Paketchaos.„Wir wurden überschüttet mit Paketen“Denn als Zwischenlösung hatte Skoczek der Deutsche Post DHL Group angeboten, die Pakete aus Wachenbuchen im Hochstädter Ableger anzunehmen. Das erwies sich aber bereits nach zwei Tagen als unmöglich. „Wir wurden überschüttet mit Paketen, viel zu viele für unsere Kapazitäten“, teilte er mit.

Deshalb habe er keine Pakete mehr annehmen können – und das Unheil nahm seinen Lauf. Zum einen kamen weiterhin Pakete nach Hochstadt, die dann zurückgewiesen wurden, zum anderen gab es bei der Post zunächst keine klare Lösung dafür, wo die Pakete hingehören. „Die Informationspraxis der Post lässt da zu wünschen übrig“, so Skozcek. So hätten auch die Auslieferer der DHL-Group zunächst nicht gewusst, wo die Pakete abgegeben werden sollen.Tagelange PaketsucheLeidtragende waren sowohl Skoczek als auch die Wachenbucher. So berichtete Patrizia Rahn unserer Zeitung von einer wahren Odyssee, als sie ein Paket bestellt hatte: „Laut der Sendungsverfolgungsnummer wurde es in Wachenbuchen abgegeben. Das war aber nicht möglich“, erzählte sie. Anschließend habe sie die Information bekommen, das Paket sei im All-in-one-Shop in Hochstadt abgegeben worden, auch dort war es aber nicht.

Bei der DHL habe sie dann erfahren, dass ihr Paket im Postzentrum in Fechenheim gelandet sei. Von dort sei es in die Postfiliale in Dörnigheim transportiert worden. Dort konnte es Rahn, mit einigen Tagen Verspätung, entgegennehmen. „Es war ein riesen Chaos, richtige Informationen gab es nicht. Das ist inakzeptabel“, beschwerte sich Rahn. Um bei der nächsten Bestellung ein solches Szenario zu vermeiden, sei sie dem Paketboten gar hinterhergefahren und habe das Paket auf der Straße entgegengenommen.Schwierige Suche nach einer langfristigen LösungWährenddessen hat sich der Frust der Wachenbucher in Skoczeks Geschäft entladen. „Die Kunden haben sich massiv beschwert. Meine Angestellten haben alles abbekommen. Aber sie können nichts dafür.“ Schließlich hätten seine Mitarbeiter keine Chance gehabt, die Masse an Paketen zu bearbeiten. Diese hatten sich teilweise im Geschäft und im Verkaufsraum gestapelt. „Die gewohnte Qualität zu gewährleisten, war unmöglich. Das konnte man niemandem mehr zumuten“, so Skoczek. Die Schuld treffe dabei klar die Post. „Seit November vergangenen Jahres wusste die Post, dass ich in Wachenbuchen schließe. Es war also genug Zeit, um für eine Lösung zu sorgen“, sagt er.

Bei der Post räumt man derweil Fehler ein. „Es lag wohl ein Missverständnis vor. Die Pakete sollen vorerst in der Filiale in Dörnigheim abgegeben werden und nicht in Hochstadt“, stellte Stefan Heß, Pressesprecher der Post, klar. Mittlerweile habe sich die Lage normalisiert und die Pakete seien in Dörnigheim abzuholen. Für Wachenbucher sicher keine zufriedenstellende Alternative. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach einem Partner für eine langfristige Lösung“, so Heß weiter. Da sich die Suche aber sehr schwierig gestalte, müssen die Anwohner vorerst mit einer Übergangslösung leben.Neue Filiale kommt im MaiAm Donnerstag, 8. Mai, will die Post eine Filiale in Wachenbuchen in der ehemaligen Metzgerei Schmidt, Bachstraße 14, eröffnen. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags, Ausnahme donnerstags, von 9 bis 12 Uhr.

Donnerstags soll die Poststelle von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet sein. „Das ist nicht ideal, wir hätten uns das anders gewünscht und arbeiten weiter mit Hochdruck an einer besseren Lösung“, versicherte Heß. Attraktivere und vor allem kundenfreundlichere Öffnungszeiten seien nur mit einem Kooperationspartner im Einzelhandel möglich, teilte er mit.

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