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Entwarnung nach vermeintlichem Bombenfund in Offenbach

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Von: Florian Dörr, Sebastian Richter

Bei dem verdächtigen Objekt am Rumpenheimer Mainufer in Offenbach handelt es sich nicht um eine Bombe. Somit müssen auch keine Anwohner evakuiert werden.

+++ 11.09 Uhr: Entwarnung in Offenbach: Von dem verdächtigen Objekt, das zunächst als mögliche Weltkriegsbombe identifiziert wurde, geht keine Gefahr aus. Es handelt sich lediglich um ein „altes und in keinen Plänen verzeichnetes Abwasserrohr“, teilt Oberbürgermeister Felix Schwenke am Mittwochvormittag mit. Somit müsse auch nicht evakuiert werden. „Mit dieser erfreulichen Nachricht können die Vorbereitungen der vielen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräfte beendet werden“, ergänzte Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. Auch der Kampfmittelräumdienst muss nicht zum Einsatz kommen.

Das Rohr wurde im Zuge der Maindeich-Sanierung in Rumpenheim gefunden – in 5,5 Metern Tiefe im Grundwasser. Größe und Umrisse ähnelten einer typischen Weltkriegsbombe, berichtet Schwenke. Zusätzlich geht von den Rohrmuffen eine magnetische Strahlung aus, was den Verdacht auf eine Bombe noch einmal verstärkt hatte.

Newsticker: Bombenfund in Offenbach? Bergung steht an – Muss evakuiert werden?

Update vom Mittwoch, 26. April, 10.45 Uhr: Heute klärt sich, ob Offenbach eine weitere Evakuierung nach einem Bombenfund ansteht. Am Mainufer in Rumpenheim ist im Grundwasser ein verdächtiges Objekt gefunden worden: „Leider handelt es sich in Rumpenheim aufgrund der besonderen Lage des Objekts nicht um einen typischen Bombenfund. Wir wissen zwar, dass dort etwas liegt. Aber die Spezialisten wissen im Vorfeld nicht, wann genau sie in der Lage sind, es zu identifizieren und ob das Objekt gefährlich ist. Erst nach Freilegung kann das weitere Vorgehen entschieden werden“, erklärt Michael Eiblmaier, der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr Offenbach. Heute ist es soweit.

An dieser Stelle halten wir Sie auf dem Laufenden.

In Rumpenheim wurde ein verdächtiges Objekt gefunden, das am Mittwoch geborgen werden soll. Handelt es sich um eine Weltkriegsbombe, müsste der Teil Bischofsheims südlich der A 66 geräumt werden.
In Rumpenheim wurde ein verdächtiges Objekt gefunden, das am Mittwoch geborgen werden soll. Handelt es sich um eine Weltkriegsbombe, müsste der Teil Bischofsheims südlich der A 66 geräumt werden. © PM

Bombenfund in Offenbach? Bergung am Mittwoch geplant – Muss evakuiert werden?

Erstmeldung vom Samstag, 22. April, 9.14 Uhr: Am Mainufer im Offenbacher Stadtteil Rumpenheim besteht nach Sondierungen im Zuge der Maindeich-Sanierung weiterhin der Verdacht auf einen Kampfmittelfund. Das Objekt liegt schwer erreichbar im Grundwasser in 5,50 Metern Tiefe. Die Feststellung, ob es sich um eine Weltkriegsbombe handelt, die entschärft oder gesprengt werden muss, können die Experten des Kampfmittelräumdienstes erst dann mit letzter Gewissheit sagen, wenn sie mithilfe von Tauchern an das Objekt herangekommen sind.

Aktuell sieht die Planung vor, das Objekt am kommenden Mittwoch freizulegen. An diesem Tag könnte es dann auch zu einer Evakuierung kommen, die in Maintal-Bischofsheim den Bereich südlich der A 66 betreffen könnte. In den zurückliegenden zwei Wochen wurden umfangreiche technische Vorbereitungen getroffen, um an das verdächtige Objekt heranzukommen. Damit es freigelegt und geborgen werden kann, wurde ein Kasten aus Stahlspundwänden errichtet. Dieser soll das weitere Eindringen von Grund und Wasser verhindern.

Bei Bombenfund in Offenbach Entschärfung umgehend nötig

Ab Montag, 24. April, beginnen die Erdaushubarbeiten, um zu dem Objekt vordringen zu können. Geplant ist, zunächst das Erdreich innerhalb des Spundkastens mittels eines Baggers abzutragen. Ab Dienstag, 25. April, sollen Taucher des Kampfmittelräumdienstes zum Einsatz kommen, um das Objekt erstmals im Wasser mit eigenen Augen sichten zu können. Am Mittwochmorgen, 26. April, ist für den letzten Aushub der Einsatz eines spezialisierten Saugbaggers vorgesehen, um das Objekt freizulegen.

Sollte es sich tatsächlich um eine Weltkriegsbombe handeln, ist davon auszugehen, dass es noch am selben Tag zu einer Evakuierung kommt. Nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes muss eine Bombe in der Regel umgehend entschärft werden, sobald sie freigelegt wurde. Durch Sauerstoff beginnen chemische Prozesse, die eine ungewollte Zündung auslösen können. Aus diesem Grund sollten sich die Bevölkerung wie auch die Gewerbebetriebe darauf vorbereiten, dass es am Mittwoch, 26. April, ab der Mittagszeit zu einer Räumung kommen kann. Die überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste sowie die Landes- und Stadtpolizei sind voralarmiert und treffen bereits umfangreiche Vorbereitungen.

Bombenfund in Offenbach? Evakuierung in Bischofsheim südlich der A66

In welchem Radius eine Sicherheitszone für die Entschärfung und Bergung eingerichtet wird, ist vom Gefährdungspotenzial des Fundes abhängig. Aktuell muss man davon ausgehen, dass der gesamte Stadtteil Rumpenheim und ein Teil der südlichen Gemarkung von Maintal zwischen Mainufer und A 66 geräumt werden müsste. Betroffen wären dann in einem Radius von etwa einem Kilometer rund 5000 in Rumpenheim gemeldete Einwohner sowie der Campingplatz, die Kleingartenanlage und das Gewerbegebiet im Süden von Bischofsheim.

Ebenfalls betroffen wären der Schiffsverkehr auf dem Main, der Verkehr auf der nordmainischen Bahnstrecke, die Bundesstraße 8 in Maintal sowie unter Umständen zeitweise auch die A 66. Möglicherweise kann die Sicherheitszone aber auch kleiner ausfallen, sodass nur ein kleinerer Bereich südlich und nördlich des Mains betroffen wäre. Diese Entscheidung kann der Kampfmittelräumdienst aber erst am Mittwochmorgen treffen, wenn klar ist, welche Gefahr von dem Objekt ausgeht. Die Stadt wird dann auf allen Kanälen umgehend informieren.

Wie lange eine Evakuierung andauern würde, hängt im Wesentlichen davon ab, wie schnell die Menschen das Gebiet verlassen und wie lange anschließend der Kampfmittelräumdienst für eine Entschärfung benötigt. Auch könnte sich eine Situation herausstellen, in der es zu einer kontrollierten Sprengung kommen muss. Für den Fall einer Räumung bereiten die Einsatzkräfte eine Betreuungseinrichtung im Bürgerhaus Bischofsheim vor, wo sich Betroffene während der Evakuierung aufhalten können.

Bombenfund in Offenbach? Bürgertelefon ab Dienstag erreichbar

Sowohl für Maintal als auch Offenbach werden eigene Bürgertelefone geschaltet. Das Maintaler Bürgertelefon ist am Dienstag, 25. April, von 9 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 06181 400-600 geschaltet. Am Mittwoch, 26. April, sind die Mitarbeitenden am Bürgertelefon ab 9 Uhr bis zum Einsatzende erreichbar. Darüber hinaus informiert Maintal am Mittwoch über die Internetseite www.maintal.de sowie die sozialen Netzwerke. Ebenso wird eine Karte zum Radius veröffentlicht, sobald der Kampfmittelräumdienst den Umfang der Räumung am Mittwoch bekannt gegeben hat.

Nicht mobile, kranke Menschen, die keine Unterstützung durch Verwandte oder Freunde nutzen können und einen Liegendtransport benötigen, können sich ab Dienstag unter der Rufnummer des Bürgertelefons anmelden. Dies ist wichtig, damit die Einsatzkräfte die Anzahl der Liegendtransporte vorab kennen und die notwendigen Fahrzeuge organisieren können. Der gesamte Einsatz wird wie in solchen Fällen üblich in erster Linie durch ehrenamtliche Kräfte der Hilfsorganisationen des Katastrophenschutzes bewältigt, damit der Regelrettungsdienst nicht beeinträchtigt wird. (bme)

Erst im März mussten in Hanau wegen eines Bombenfundes ein großes Gebiet evakuiert werden.

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