Heeresmusikkorps beim Benefizkonzert des Lions Clubs Maintal

Maintal. Dass ein Heeresmusikkorps nicht nur für zackige Marschmusik stehen muss oder ausschließlich mit militärischen Zeremonien in Verbindung zu bringen ist, bewies das Heeresmusikkorps Veitshöchheim, als es im gut besuchten Bürgerhaus Bischofsheim Ausschnitte seines umfangreichen Repertoires darbot.
Von Andrea Pauly
So präsentierte sich dieses Benefizkonzert, das der Lions Club Maintal organisiert hatte, als echter Ohrenschmaus, nicht nur für Liebhaber der Militärmusik. Unter den Ehrengästen begrüßten Lions-Präsident Erhard Rohrbach und Lions-Mitglied Karl-Heinz Fischer auch Bürgermeisterin Monika Böttcher. Rohrbach bedankte sich bei allen Sponsoren und bei Karl-Heinz Fischer, dem „Spiritus Rector“, Ideengeber und Organisator des Konzertes, der selber musizierte. Seiner Hartnäckigkeit sei es zu verdanken, dass das fränkische Heeresmusikkorps Veitshöchheim bereits zum vierten Mal den Weg nach Maintal gefunden habe.
Die Einnahmen der Veranstaltung gehen dieses Mal an die „Waldgruppe“ der Maintaler Kindertagesstätte Ludwig-Uhland-Straße und sollen für die Innenausstattung eines Bauwagens genutzt werden, den die Gruppe im Rahmen ihrer „Outdoor“-Aktivitäten nutzt.
Start mit bayrischem FanfarenmarschMit einem eindrucksvollen bayerischen Fanfarenmarsch von Georg Fürst und vier mit Fahnen bestückten Bläsern im Vordergrund startete das rund 50-köpfige Sinfonische Blasorchester unter Leitung von Oberstleutnant Roland Kahle, gefolgt von einem Militärmarsch von Kapellmeister Benjamin Bilse. Gleich die Auftaktstücke machten deutlich: hier musiziert ein professionelles, top besetztes Orchester, das von Piccolo-Flöte bis zur großen Tuba bestens aufgestellt ist und mit bestechender Klangfülle mitunter brilliert.
Angefangen von den feinsinnigen Flöten über die eleganten Holzbläser, klaren Hörner und strahlenden Trompeten bis zu den tiefen Blechtönen mit Posaunen und Tuba. Oberstleutnant Kahle führte mit informativen und gleichermaßen humorvollen Texten durch das Programm, stellte die einzelnen Musikstücke vor und gab auch einen kleinen Einblick in die Arbeit des Heeresmusikkorps.
Eine Reise um die WeltDabei begeisterte Leonard Bernsteins fröhliche Ouvertüre zur Operette „Candide“ ebenso wie „Manhattan Beach“ von John Philip Sousa, bei dem man förmlich die Wellen an den Strand rauschen hörte. Bildhafte Eindrücke vermittelte ebenfalls das zehnminütige Werk „In 80 Tagen um die Welt“ nach Jules Vernes Romanklassiker vom österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz. Elefantenherden wurden hier laut und feinsinnige asiatische Tempelklänge betörten das Publikum. Auch die solistischen Einlagen wie Rimsky Korsakows rasanter „Hummelflug“ und das träumerisch-jazzige „I'll fly away“ von Randy Crawford wurden von den Musikern klanglich perfekt interpretiert.
„Nun wird es etwas rockiger“, versprach Kahle nach der Pause und es folgte ein facettenreiches Medley aus Andrew Lloyd Webbers bekannten Musicals von „Jesus Christ Superstar“, über „Cats“ bis hum „Phantom der Oper“. Eine ganz besondere Show-Einlage hatten die Schlagzeuger des Heeresmusikkorps vorbereitet. Als „Los Escalieros“ gaben sie ein mitreißendes Stück auf vier Klappleitern zum Besten. „Irish Music“ à la „Riverdance“ erfüllte schließlich noch den Raum, bevor sich das Publikum mit stehenden Ovationen als Zugabe den bekannten „Laridah“-Marsch erklatschte.