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Erster Maintaler E-Bus kommt

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Der erste Maintaler E-Bus soll auf der kürzesten Linie MKK22 eingesetzt werden. Aktuell fährt auf der Strecke zwischen Wachenbuchen Raiffeisenstraße bis zur Waldsiedlung in Dörnigheim ein Dieselbus. Archivfoto: Kalle
Der erste Maintaler E-Bus soll auf der kürzesten Linie MKK22 eingesetzt werden. Aktuell fährt auf der Strecke zwischen Wachenbuchen Raiffeisenstraße bis zur Waldsiedlung in Dörnigheim ein Dieselbus. Archivfoto: Kalle

Maintal. Ein klimafreundlicher Antrieb für Maintaler Busse: Bürgermeisterin Monika Böttcher stellte dazu im Dezember in der Stadtverordnetenversammlung die wichtigsten Erkenntnisse einer Machbarkeitsstudie vor.

Untersucht wurde, welche Technologie für die Stadtverkehr Maintal GmbH (SVM) in Frage kommt und wie ein Umstieg gelingen kann. Gemäß der Studie könnten schon 2028/2030 alle Busse der SVM emissionsfrei fahren.

Bereits 2017 nutzte die SVM die vom Land Hessen geförderte sogenannte „eCoach-Beratung“. Damals stellte das beauftragte Ingenieurbüro fest, dass der Umstieg zum elektrobetriebenen öffentlichen Nahverkehr (E-ÖPNV) in Maintal grundsätzlich möglich ist. Empfohlen wurde die Anschaffung eines E-Pilotbusses, um erste Erfahrungen mit der Mobilitätsform zu sammeln.

Auf Linie MKK22 im Einsatz

„Diesem Vorschlag folgen wir und bereiten derzeit die europaweite Ausschreibung für die Anschaffung vor. Die Bestellung kann 2019 erfolgen. Wir rechnen mit Kosten für die Anschaffung des Busses sowie der Ladestruktur in Höhe von rund 500 000 Euro und haben dafür durch das Land Hessen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 204 000 Euro erhalten“, informiert SVM-Geschäftsführer Werner Zang.

Der erste Maintaler E-Bus soll auf der kürzesten Linie MKK22 eingesetzt werden; die Ladung erfolgt über Nacht. Aktuell fährt auf der Strecke zwischen Wachenbuchen Raiffeisenstraße bis zur Waldsiedlung in Dörnigheim ein Dieselbus.

Andere Strecken für Batterieleistung zu lang

Schon während der eCoach-Beratung stand fest, dass sich diese Technik – zumindest Stand heute – nicht für einen kompletten Umstieg der aus 16 Bussen bestehenden Flotte des SVM in die E-Mobilität eignet. Denn die täglichen Fahrleistungen der Maintaler Buslinien von teilweise mehr als 250 Kilometern sind für die Batterieleistung zu lang.

Das beauftragte Ingenieurbüro Emcel hat im Rahmen einer detaillierten Machbarkeitsstudie untersucht, welche Technologie für den Stadtbusverkehr Maintal sinnvoll ist: Batteriebusse mit dem Konzept der sogenannten Gelegenheitsladung – während des Einsatzes wird an verschiedenen Ladepunkten aufgeladen – oder Brennstoffzellenbusse.

Verlässliche Lösung für Betankung

Die Ergebnisse liegen mittlerweile vor: Emcel spricht sich für den Einsatz von Brennstoffzellenbusse aus. Denn das Konzept biete maximale Flexibilität auch für derzeit noch nicht bekannte Fahrplanänderungen. Darüber hinaus müssten keine Zusatzfahrzeuge über die bestehende Busflotte hinaus beschafft werden.

In der Studie heißt es, dass für die Einführung der ersten Brennstoffzellenbusse eine Betankung an einer öffentlichen Wasserstofftankstelle der H2-Mobility – eine Kooperation von verschiedenen Gesellschaftern, gefördert durch den Bund – vorstellbar wäre. Bei der weiteren Umstellung der Flotte könnte eine zweite Tankstelle über ein Betreibermodell beauftragt werden, um bei steigender Fahrzeuganzahl eine verlässliche Lösung für die Betankung zu gewährleisten.

Das sagt die Bürgermeisterin

Mit der Studie liegt auch ein Zeitplan für das Umsetzungskonzept vor: Demnach könnte der Pilotbus 2019/ 2020 seine Linienfahrten aufnehmen, erste Brennstoffzellenbusse würden ab 2023 folgen. Die Umstellung der gesamten Busflotte der SVM auf E-Antriebe wäre laut Emcel bis 2028/2030 möglich.

„Gerade im öffentlichen Personennahverkehr sind wir dazu verpflichtet, mit gutem Beispiel voranzugehen, auch wenn wir hier in Maintal noch nicht von einem Dieselfahrverbot betroffen sind. Nur durch alternative Antriebe erreichen wir eine nachhaltige Emissionsminderung – ein Beitrag gegen den Klimawandel. Die Machbarkeitsstudie zeigt uns den Pfad in den E-ÖPNV. Diesen gilt es nun gemeinsam mit Politik und SVM in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umzusetzen“, sagt Bürgermeisterin Monika Böttcher. ccc

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