Begrüßungsfeier für die Austauschschüler der AES aus Sri Lanka

Maintal. Alles ist bestens vorbereitet in der Aula der Albert-Einstein-Schule. Die Technik funktioniert, der Imbiss wartet, die Geschenke sind verpackt. Schüler, Lehrer und ganz besonders Altlandrat Karl Eyerkaufer freuen sich darauf, die Gäste aus Beruwala freundschaftlich begrüßen zu können.
Von Ulrike Pongratz
Drei Schülerinnen und sechs Schüler des Wisdom International College waren am Vorabend von ihren deutschen Gastfamilien herzlich am Frankfurter Flughafen empfangen worden. Begleitet werden die Studierenden von ihrem Schulleiter, Mohamed Shakeel Ismath, dem Inhaber des Colleges, Mohamed Fowsar Mohamed Hussain, und einigen Lehrkräften.
Eyerkaufer, der die Gäste ebenfalls am Flughafen begrüßte, freut sich darüber, dass mit der ersten Begegnung bereits erste kulturelle Hürden gut gemeistert wurden. „Alle Austauschschüler aus Beruwala waren vor ihrer Abreise eine Woche lang im Goethe-Institut in Colombo. Dort wurden ihnen die wesentlichen kulturellen Unterschiede erklärt. Insbesondere die jungen Männer müssen lernen, dass hier in Deutschland Mann und Frau absolut gleichberechtigt sind.“
Respekt vor den GastmütternMit Zufriedenheit hat der Altlandrat und Initiator der Partnerschaft mit Beruwala festgestellt, dass alle Jungs die Gastmütter achten und ihnen die Hand geben.
Die großen kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Sri Lanka betonen alle Redner im Rahmen der Begrüßungsfeier. Claire Lambrecht, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Marc Schröder, die Exkursion der Maintaler Schüler nach Sri Lanka im vergangenen November organisiert und begleitet hat, erinnert vor allem an die Warmherzigkeit und Gastfreundschaft, mit der die deutsche Delegation empfangen wurde. Viele Freundschaften bestehen via Internet weiter. Schüler Kilian Buchholz erzählt von einer unvergesslichen Zeit und erinnert sich an scharfes Essen.
Claus Wörn, der Leiter der Einsteinschule, betont die positiven Aspekte des Austauschs: „Die Schüler lernen nicht nur Englisch in verschiedenen Kontexten, sie werden auch selbstbewusster. Sie haben die einmalige Chance, Jungen und Mädchen verschiedener Kulturen kennenzulernen, sich in Toleranz und Weltoffenheit zu üben.“
Gymnasium pflegt mehrere PartnerschaftenDas Einsteingymnasium pflegt den Austausch nicht nur mit Sri Lanka, es existieren auch Partnerschaften in Frankreich, Litauen, Spanien oder USA. Die Partnerschaft mit Beruwala begann nach dem Tsunami, der im Dezember 2004 große Teile der Stadt zerstörte. Mit den Hilfsfaktionen des Main-Kinzig-Kreises entstanden viele persönliche Beziehungen, sodass der Kreistag 2012 eine offizielle Partnerschaft mit Beruwala beschloss, worunter auch der Schüleraustausch fällt. Im jährlichen Wechsel soll dieser nun kontinuierlich stattfinden. Für Fritz Schüßler, der stellvertretend für Landrat Thorsten Stolz das Engagement der Einsteinschule hervorhebt, ist das Geld des Kreises sehr gut investiert.
Das Gäste aus Sri Lanka bedanken sich für diesen herzlichen Empfang, der durchweg in englischer Sprache gehalten wird, mit einem deutschen „Danke schön“ und dem Frühlingsgedicht von Eduard Mörike. Ihr erster Eindruck: „Silent“. Deutschland ist ein wunderbares, ein schönes Land, ein ruhiges Land. Sie hätten hier freundliche und verständnisvolle Menschen getroffen, so der Schulleiter Mohamed Shakeel Ismath. Er freue sich darauf, mehr von Deutschland erfahren zu dürfen und von Deutschland zu lernen. „We are empty bottles. Please, fill them.“ Zwei Wochen lang werden Lehrer und Schüler aus Sri Lanka Maintal, Frankfurt und die Region kennen lernen. Sie besuchen den Hessischen Landtag in Wiesbaden, besichtigen Gelnhausen und sprechen mit Landrat Stolz. Die Gruppe wird eine Schifffahrt auf Main und Rhein unternehmen, zur Eintracht in die Arena fahren und natürlich hessische Spezialitäten kosten dürfen.