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Zehn Tonnen ausrangierte Christbäume eingesammelt

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Hier kommt die Feuerwehr: reiche Beute in der Straße Am Steinborn. Die Bäume müssen gut sortiert auf der Ladefläche untergebracht werden, damit genügend Kapazität bleibt. Foto: Körtel
Hier kommt die Feuerwehr: reiche Beute in der Straße Am Steinborn. Die Bäume müssen gut sortiert auf der Ladefläche untergebracht werden, damit genügend Kapazität bleibt. Foto: Körtel

Langenselbold. Oh Tannenbaum! Noch vor kurzem erklang diese fröhliche Weise. Nicht wenig später ist der Traum von festlich geschmückten Christbäumen schon wieder aus. Jetzt haben die Bäume einfach nur noch das Etikett Müll. Dank der Langenselbolder Feuerwehr ist es kein Problem, die Relikte aus der Weihnachtszeit loszuwerden.

Von Claudia Körtel

Die Sammelaktion der Selbolder Feuerwehrleute ist eine feste Institution. Bereits im 45. Jahr fand nun die Abholung der ausgedienten Schmuckstücke statt.

Die Tannen, Fichten und anderen Nadelhölzer sollten abgeschmückt und im Idealfall an einem zugänglichen Ort bereitgestellt sein.

Kaum zu überhören: Mit reichlich Hupen und „Törööhh“ kündigten sich die Einsatztrupps an und hielten ab 10 Uhr Ausschau nach den nadeligen Überbleibseln vom Weihnachtsfest.

Bilanz: zehn TonnenAm Ende des Tages kam die erstaunliche Bilanz von rund zehn Tonnen eingesammelten Weihnachtsbäumen zusammen. 1973 wurde die Christbaum-Sammelaktion von der freiwilligen Feuerwehr der Gründaustadt ins Leben gerufen, und zwar mit den nachvollziehbaren Hintergedanken: Die ausgedienten Weihnachtsbäume wurden früher oft und gerne einfach irgendwo in der Gemarkung entsorgt oder dort verbrannt. Um das zu vermeiden, schuf die Feuerwehr das Angebot – sozusagen auch aus vorbeugendem Brandschutz.

„Nach Weihnachten vertrocknen die meisten Bäume in der Wohnung; durch austretende Harze und trockene Nadeln sind die Bäume leicht entzündlich und damit richtig gefährlich“, berichtet Stadtbrandinspektor Markus Mohn unserer Zeitung.

Austausch mit der Bevölkerung Die Feuerwehr sieht es als einen positiven Nebeneffekt an, dass bei der Aktion Gelegenheit ist, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Das bedeutet aber mehr, als gegenseitig „Guten Tag“ zu sagen. Die Brandschützer beantworten zum Beispiel Fragen zu den vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr.

„Dennoch merken wir, dass der Austausch mit der Bevölkerung von Jahr zu Jahr mehr in den Hintergrund rückt“, bedauert Mohn.

70 TeilnehmerSieben Mannschaften waren auf Achse. Neben freundlichen Worten an den Straßenecken gab es auch das Anbieten von deftigen Zwischenmahlzeiten. Und oft wurden auch alkoholische Getränke gereicht. Weder die Fahrer der Traktoren noch die Bereitschaftskräfte, die für Samstagabend eingeteilt waren, durften allerdings die geistigen Getränke genießen.

Etwa 70 Teilnehmer aus der Einsatzabteilung der Jugendfeuerwehr, der Alters- und Ehrenabteilung sowie Mitglieder des Fördervereins packten mit an. Darunter auch Timo Greuel (SPD), Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent. Und auch Greuels Vorgänger als Erster Stadtrat, Gustav Schreiner (Grüne), war bei der Sammelaktion dabei.

Funktionierende GemeinschaftDie zehn Tonnen Baumgerippe sind zur Kompostierungsanlage der Firma Véolia im Langenselbolder Industriegebiet gebracht worden. Markus Mohn bedankte sich ausdrücklich bei den ortsansässigen Landwirten und einem Landwirt aus Büdingen-Büches für die Bereitstellung der Traktoren inklusive Anhänger.

Mohn sagte auch Véolia ein Dankeschön. Die Firma nehme seit Jahrzehnten die eingesammelten ausgedienten Tannenbäume für die Selbolder Feuerwehr kostenlos entgegen.

Ein großer Dank galt auch der Selbolder Bevölkerung, die mit Speis und Trank dafür sorgte, dass die Christbaum-Entsorger während ihres Einsatzes genügend Kraft und Ausdauer hatten.

Auch im kommenden Jahr soll die Christbaum-Sammel-Aktion der Selbolder Feuerwehr wieder kostenfrei angeboten werden. Wobei Mohn noch hinzufügte: „Jede Spende in der Sammeldose ist willkommen und kommt sowohl dem Brandschutz als auch der Jugendarbeit der Langenselbolder Feuerwehr zugute.“

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