Zehn Kilometer Umweg: Kreuzung sechs Wochen gesperrt

Langenselbold. Schlechte Nachrichten für Pendler und Anwohner: Von Langenselbold nach Hüttengesäß (L 3309) und nach Niedergründau (L 3271) und umgekehrt können sie in den Ferien nicht direkt fahren, weil die Langenselbolder Kreuzung Hüttengesäßer/Niedergründauer Straße beziehungsweise Ringstraße erneuert wird.
Von Torsten Kleine-Rüschkamp
Da gibt es in Langenselbold eine unscheinbare Kreuzung. Doch die hat es in sich. Weil das Straßenbauwerk komplett für sechs Wochen gesperrt ist und es auch keine Möglichkeit zum Vorbeimogeln gibt, die Schilder und Baken schlichtweg nicht lässig ignoriert werden können, müssen Autofahrer im schlechtesten Fall einen Umweg von gut zehn Kilometern in Kauf nehmen.
Die neuralgische Stelle liegt im Langenselbolder Hinserdorf. Die Kreuzung Niedergründauer/Hüttengesäßer Straße und Ringstraße ist nicht passierbar. Pünktlich zum angekündigten Start des Millionenprojekts – die durch Langenselbold führende Landesstraße 3271 wird auf einer Länge von 800 Meter erneuert – rücken die Bautrupps an, werden Container aufgestellt und Gerät in Position gebracht.150 Schilder reichen nicht ausSchon am Dienstag soll damit begonnen werden, die Fahrbahn der Kreuzung abzufräsen. Obwohl schon rund 150 Schilder in und rund um Langenselbold, in Hüttengesäß und Rothenbergen aufgestellt worden sind, reicht das nicht aus. Beim Ortstermin der Behörden und Peter Müller, Leiter des Langenselbolder Ordnungsamtes, stellen die Verantwortlichen fest, wo noch „nachbeschildert“ werden muss.So ist klar geworden, dass durch die Ringstraße noch zu viel Verkehr in Richtung der geschlossenen Kreuzung fließt. Weil dort in der neuen Sackgasse ein Wenden schlecht möglich ist, wollen die Verantwortlichen noch weitere Schilder zum „Abfangen“ aufstellen.Baustelle keine Lappalie für Pendler und AnwohnerWeil bis Jahresende in vier Bauabschnitten gebaut wird, es nach einer Winterpause im Frühjahr weitergeht und das Nadelöhr Kreuzungsbauwerk komplett für sechs Wochen gesperrt ist, ist die Baustelle weder eine Lappalie für die Pendler als auch die Anwohner.Ungläubig hat ein aus Richtung Niedergründau kommender Lieferwagenfahrer vor der Absperrung gestanden. Als er erfährt, dass er wieder zurück nach Gründau-Rothenbergen fahren muss, um von dort sein Ziel in Selbold zu erreichen, schaut er entgeistert.Umweg von zehn KilometernParadox: Er ist ja schon in Langenselbold, hat sein Ziel direkt vor den Augen, kann aber nicht weiter. „Umleitungsschilder habe ich nirgendwo gesehen“, behauptet er. Er fügt sich seinem Schicksal und macht sich auf den Umweg von zehn Kilometern.Einfacher haben es da die vielen betroffenen Anlieger in Langenselbold. Sie haben alle Post von der Stadt bekommen. Ihnen wird die Benutzung von Schleichwegen gestattet. Diese Schleichwege durch Felder, die nur den Einheimischen bekannt sind, dürfen nicht vom überörtlichen Verkehr genutzt werden. Deshalb sind diese Schleichwege auch nicht ausgeschildert.Personalausweis bei Kontrollen vorlegenJene, denen die offiziellen Schreiben ausgehändigt worden sind, sollen sich damit bei den Verkehrskontrollen durch die Langenselbolder Straßenverkehrsbehörde ausweisen. In einem der Fälle ist es Anliegern beispielsweise erlaubt, über einen Wirtschaftsweg ins Oberdorf zu fahren. Die Genehmigung gilt in Verbindung mit dem Wohnsitz.Bei den Verkehrskontrollen müssen sich die Anwohner zusätzlich mit ihrem Personalausweis legitimieren. „Es sind scharfe Kontrollen angekündigt worden“, berichtet Anliegerin Erna Simon aus der Niedergründauer Straße. Die betroffenen Anlieger der Straßen haben diesmal in den großen Ferien einiges zu ertragen, schließlich kreischt die Straßenfräse während der Sommerfrische.Zeit der Buckelpisten bald vorbeiWenn bis Ende August aber die Kreuzung glatt ist wie ein Kinderpopo und später einmal alle Bauabschnitte im kommenden Jahr fertig sind, ist die Zeit der Buckelpisten innerhalb und außerhalb der Ortslage vorbei, und es wird auch schönere Gehwege geben.
Die UmleitungVon Langenselbold nach Hüttengesäß (L 3309) und nach Niedergründau (L 3271) und umgekehrt kann in den Ferien nicht direkt gefahren werden, weil die Langenselbolder Kreuzung Hüttengesäßer/Niedergründauer Straße beziehungsweise Ringstraße erneuert wird. Aus Richtung Hüttengesäß (und umgekehrt) geht es über die L 3193 in Richtung Neuberg und dann über die L 3445 nach Selbold. Nach Niedergründau (und umgekehrt) fährt man über die K 901 nach Rothenbergen.