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"Tischlein deck dich": Das Restaurant "Da Guido" in Langenselbold

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Im „Da Guido“ am Langenselbolder Bahnhof kommen italienische Gerichte auf den Tisch. Die Vorspeisenplatte „Antipasti della Casa“ hat uns gut geschmeckt. Foto: HA
Im „Da Guido“ am Langenselbolder Bahnhof kommen italienische Gerichte auf den Tisch. Die Vorspeisenplatte „Antipasti della Casa“ hat uns gut geschmeckt. Foto: HA

Langenselbold. Dort, wo früher Bahnreisende auf die Abfahrt ihres Zuges gewartet haben, wird heute italienisches Essen serviert. „Da Guido“ heißt das Restaurant am Selbolder Bahnhof, das in seinem Innern so gar nicht an Bahnhofstristesse erinnern will. Wir haben getestet, wie es dort schmeckt.

Während von außen dicke Schneeflocken an die Fensterscheiben klatschen, sitzen wir im gemütlich beheizten Gastraum der ehemaligen Wartehalle. Die Tische sind hübsch eingedeckt, weiße Tischdecken, Stoffservietten, Blumenschmuck samt Kerze.

Zum Abendessen sind wir recht früh dran, es ist gerade mal 18 Uhr und das Restaurant entsprechend leer – noch. Innerhalb der kommenden Stunde nämlich wird es in der adretten Ex-Bahnhofshalle samt Nebensaal richtig voll. Wer an diesem Abend nach 19 Uhr kommt und nicht reserviert hat, muss sich eine Alternativ-Bewirtung suchen.

Umfangreiche SpeisekarteWir sind heute zum ersten Mal hier und von der Beliebtheit des am Ortsrand gelegenen Italieners überrascht. Am Nebentisch treffen wir auf Bekannte, die mit Begeisterung von den Kochkünsten der „Da Guido“-Küche berichten. Davon müssen wir uns natürlich selbst überzeugen. Zunächst stillen wir den Durst mit einer Cola Light (0,4 Liter, 3,50 Euro), einem Wasser (0,25 Liter, 2 Euro) und einem Colaweizen (0,5 Liter, 3,50 Euro).

Die umfangreiche Speisekarte stellt unsere Entscheidungsfreudigkeit auf eine harte Probe. Zunächst wählen wir die „Antipasti della Casa“ (9,50 Euro), die gemeinsam mit frischem Weißbrot serviert wird. Darauf finden wir unter anderem eingelegte Champignons, gegrillte Auberginenscheiben, Mozzarella mit Tomaten und Basilikum, Oliven und Melone mit Parmaschinken. Die Portion stillt den ersten Hunger und schmeckt gut.

BravoAls Hauptgericht wollen wir uns den Schwertfisch vom Grill (15 Euro) und das Schnitzel Bolognese (10,50 Euro) schmecken lassen. Bis das allerdings auf dem Tisch steht, vergeht einige Zeit. Das mag daran liegen, dass mittlerweile jeder Tisch besetzt ist und die Wirtsleute ordentlich zu tun haben. Uns ist die Wartezeit zwischen Vorspeise und Hauptgericht dennoch zu lang.

Der Schwertfisch kommt mit einem Beilagensalat auf den Tisch. Wir hatten dafür die Wahl zwischen Essig und Öl oder Jogurtdressing, entscheiden uns für Letzteres und sind mit der Wahl zufrieden. Der Salat ist mit Gurken, Tomaten und Zwiebeln garniert, die Portion angemessen. Den Fisch umhüllt ein wunderbar unaufdringlicher Hauch von Knoblauch gepaart mit Zitrone und Olivenöl – so geht italienische Küche. Wir sagen: „Bravo“.

Warten lohnt sichDas Schnitzel schmeckt solide, das kennen wir von anderen Italienern. Alles richtig gemacht also. Auch hier verteilen wir demnach Pluspunkte. Die Frage nach einem Dessert wollen wir eigentlich zunächst verneinen und uns auf den üblichen Espresso beschränken (2 Euro). Als die Bedienung dann allerdings die zur Auswahl stehenden Dolci aufzählt, kommen wir am Lava-Cake einfach nicht vorbei. Leider dauert es erneut einen Tick zu lange, bis dieser auf unserem Tisch steht. Doch das Warten hat sich gelohnt. Die süße Leckerei ist genau so, wie sie sein sollte. Außen teigig, innen flüssig, dazu zart schmelzendes Vanilleeis – ein Traum.

Zu guter Letzt gibt es einen Limoncello aufs Haus. Mit dem Geschmack saftig-süßer Zitronen auf der Zunge verlassen wir das Bahnhofsgebäude und können dem Urteil unserer Freunde zustimmen: Hier weiß der Koch, wie italienisch kochen geht.

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