Mauersanierung und Dach sollen Selbolder Orangerie retten

Langenselbold. Die letzte Sanierung der Orangerie liegt viele Jahre zurück. Durch die Witterungsverhältnisse wird das Bauwerk instabil - eine Neuverfugung der Mauer und ein dringend benötiges Dach würden jedoch insgesamt 115 000 Euro kosten. Die Kirchengemeinde kann dies nicht allein stemmen und hofft daher auf Unterstützung.
Von Hannah Pompalla
Ob Freiluftgottesdienste oder Kino- und Filmabende für Jugendliche: Die alte Orangerie, eine Ruine ohne Überdachung im Garten der Katholischen Kirchengemeinde Maria Königin in Langenselbold, dient als Bühne für besondere Anlässe.
Doch es besteht dringender Handlungsbedarf: „Ohne Dach ist die Orangerie langfristig nicht mehr zu retten“, sagt Peter Kallnik vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde.Letzte Sanierungsarbeiten in den 80er JahrenDie Orangerie, die früher zum Selbolder Schloss gehörte und als Winterquartier für Zitrusfrüchte diente, ist bereits seit dem Jahr 1967 in den Händen der Kirchengemeinde.
Die letzten Sanierungsarbeiten datieren zurück in die 80er Jahre, als das Pachtverhältnis mit einer Gärtnerei endete. Sie hatte dort einen Heizschuppen für ihre Gewächshäuser untergebracht. Dieser wurde nun entfernt, das Innere der Ruine saniert und die Mauerkrone stabilisiert.Ruine wird rege genutztDas historische Bauwerk aus Feldsteinen ist in die Jahre gekommen. Die Katholische Kirchengemeinde ist bereits seit zwei Jahren darum bemüht, die Orangerie wieder fit für die Zukunft zu machen. Schließlich prägt die Ruine seit vielen Jahren das Bild des großen Kirchgartens, in dem derzeit die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Langenselbold spielen, deren Gebäude derzeit saniert wird.
Die Orangerie wird außerdem noch immer für Gottesdienste sowie Pfarr-, Kindergarten- und Seniorenfeste rege genutzt. Zudem erleben dort Jugendliche den einen oder anderen Kinoabend. Auch Theateraufführungen seien denkbar, sagt Kallnik. „Die Akustik ist direkt auf unser Pfarramt gerichtet. Somit stören wir auch keine Nachbarn“, hebt er die Bedeutung der Ruine hervor. Die Standfestigkeitsüberprüfung hat das Bauwerk in diesem Jahr erfolgreich bestanden.Gesamtkostenpunkt von 115 000 Euro„Aber früher oder später wird die Orangerie durch die Witterungseinflüsse wieder instabil“, sagt Kallnik. „Die Bausubstanz kann man nicht länger einfach so stehen lassen.“
Geplant ist daher eine Neuverfugung der Mauer und ein freistehendes Dach, um den Charakter des historischen Bauwerkes nicht zu verändern. Die Mauersanierung würde 60 000 Euro kosten und die Überdachung 55 000 Euro, also besteht ein Kostenpunkt von 115 000 Euro.Kirchengemeinde hofft auf Unterstützung durch die StadtDiesen Betrag kann die Kirchengemeinde alleine nicht stemmen: Bereits in den letzten Jahren wurde das Pfarrhaus kernsaniert und das alte Jungendheim instand gesetzt. Dabei sind auch neue Heizungs- wie Lüftungsanlagen installiert worden. Diese Maßnahmen hätten fast eine Million Euro gekostet, erläutert Kallnik.
Somit wandte sich die Kirchengemeinde an das Bistum Fulda und das Landesamt für Denkmalpflege. Von erster Institution sei allerdings keine Förderung zu erwarten, so Kallnik. Und auch von der Denkmalpflege gebe es nur einen geringen Zuschuss. Daher hofft die Katholische Kirchengemeinde nun auf finanzielle Unterstützung der Stadt Langenselbold. Im Herbst wird sie dafür einen Antrag stellen, sagt Kallnik.