Langenselbolder Bahnhof soll barrierefrei werden

Langenselbold/Rodenbach. Gute Nachrichten für Langenselbold: Der Bahnhof soll barrierefrei umgebaut werden. Das soll die Stadt nichts kosten.
Von Torsten Kleine-Rüschkamp
Neidische Blicke richten sich nach Langenselbold. In der Gründaustadt gibt es keine Hemmschuhe, dass der Bahnhof nicht zeitgemäß neu gestaltet werden kann. Weil in Langenselbold die Zahl der täglichen Pendler ausreichend groß genug ist, hat die Deutsche Bahn der Stadt Langenselbold eine gute Nachricht übermittelt: „Der Langenselbolder Bahnhof wird barrierefrei ausgebaut."
Dies berichtete Langenselbolds Bürgermeister Jörg Muth (CDU) gegenüber unserer Zeitung. Das Projekt „Barrierefreier Umbau“ ist im Zusammenhang mit dem viergleisigen Ausbau der Kinzigtalbahn von Hanau nach Fulda zu sehen. „Uns hat die Bahn mitgeteilt, dass für Langenselbold die Planungen bis zum Jahr 2023 abgeschlossen sind und Baurecht herrscht“, so Muth.3000 Pendler Der barrierefreie Ausbau des Langenselbolder Bahnhofs soll die Gründaustadt nichts kosten. „Sämtliche Kosten werden von der Bahn getragen, weil wir auf eine ausreichende Pendlerzahl kommen“, so der Rathaus-Chef. Die Bahn habe bei ihren Zählungen 3000 Pendler in Langenselbold registriert.Die Stadt Langenselbold ist in der glücklichen Lage, einen riesigen, nämlich 800 Stellplätze bietenden Park-and-Ride-Platz ihr eigen nennen zu können. Des Weiteren kommen noch einmal 300 Parkplätze hinzu, die die Stadt mit der Sparkasse Hanau gemeinsam bewirtschaftet. Außerdem ist Langenselbold Haltepunkt für Regionalexpress-Züge.Auch Rodenbach kämpft um UmbauDass da die entsprechenden Pendlerströme entstehen, liegt auf der Hand. Ganz anders ist die Situation in der Nachbarkommune Rodenbach. Dort kommt man nicht auf die erforderliche Pendlerzahl. Dennoch kämpft der Rodenbacher Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) und alle politischen Gremien dennoch dafür, dass die Bahn den Rodenbacher Bahnhof auf ihre Kosten barrierefrei umgestaltet im Zuge der Bauarbeiten der Neubauarbeiten in punkto „Viertes Gleis“.In Rodenbach sind die Verhältnisse wesentlich beengter als in Langenselbold. Außerdem gibt es dort keinen großen Pendler-Parkplatz. Und Rodenbach ist auch nur ein Haltepunkt für „Bummelzüge“. Die Bahn will Schejna helfen, für den barrierefreien Ausbau des Rodenbachers Bahnhofs Fördertöpfe zu finden. „Mein Rodenbacher Kollege Schejna hat es in dieser Frage nicht so leicht wie wir“, so der Langenselbolder Verwaltungschef.Eine Frage der GleiseFür den Rodenbacher Bahnhof soll die Bahn als Minimum die Zahl von 1000 Pendlern vorausgesetzt haben, die der Ort allerdings nicht erfüllt. Mit Spannung wird auch in Langenselbold die Entscheidung der Bahn erwartet, welche Gleise künftig den Schnellzügen und welchen den Nahverkehrszügen zugeteilt werden.Zur Debatte steht, entweder die ICE-Züge auf den beiden Innengleisen oder auf den beiden äußeren Gleisen verkehren zu lassen. Von dieser Entscheidung hängt nämlich nicht nur die Frage ab, wo die Nahverkehrszüge künftig fahren, sondern auch, wo die Bahnsteige platziert sein müssen für den Nahverkehr.Vier Gleise sind VorteilLangenselbold hat bereits einen weiteren Vorteil: „Wir haben bereits vier Gleise“, sagt Muth. Im Bereich des Bahnhofes muss also nicht erst eine neue Trasse geschaffen werden, während dies zum Vergleich in Rodenbach geschehen muss.„Wir hatten schon einmal geprüft, ob wir zum Hessentag im Jahr 2009 den Bahnhof zusammen mit der Bahn barrierefrei ausbauen“, sagt Muth. Doch das hätte die Stadt 4,5 Millionen Euro gekostet, die sie nicht hätte tragen kommen. Zumal habe sich der Ausbau der Kinzigtalbahn sowieso schon am Horizont abgezeichnet.