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"Koi Company" beliefert 35 000 Kunden in ganz Europa

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Ein bisschen wie ein Goldfisch, nur viel riesiger. Gewässerwart Lucas Bauer zeigt einen prächtigen Koi. Foto: Häsler
Ein bisschen wie ein Goldfisch, nur viel riesiger. Gewässerwart Lucas Bauer zeigt einen prächtigen Koi. Foto: Häsler

Langenselbold. Die "Koi Company", welche im Jahr 2004, damals noch unter anderem Namen gegründet wurde, ist in der Branche mittlerweile sehr angesehen. Die Langenselbolder Firma beliefert mittlerweile über 35 000 Kunden in ganz Europa.

Von Axel Häsler

Gelb, weiß, rot und schwarz. In erster Linie kann man Koi-Karpfen in diesen Farben in immer mehr deutschen Gartenteichen finden. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich diese Fische, die ihren Ursprung in Japan haben. So auch bei Burkhard Reichhold, der durch seine frühere Firma Ende der 80er Jahre sehr oft in Japan auf Geschäftsreise war.

Manche seiner Geschäftspartner hatten einen Teich mit diesen bunten, großen Fischen in ihren Gärten. Burkhard Reichhold war so begeistert, dass er sich einen eigenen Teich in seinem Garten in Neuberg anlegte und ihn mit Koi besetzte. Zu dieser Zeit gehörten Koi hierzulande noch zu den Exoten und in den Sommermonaten war das richtige Fischfutter im Handel sehr oft vergriffen.

Vom Hobby zum BerufSo kam ihm vor 17 Jahren die Idee, sein Hobby zu seinem Beruf zu machen, und begann von seinem Keller aus zunächst in kleinem Umfang mit Koifutter und Zubehör für Fischteiche zu handeln. Schnell wuchs die Zahl seiner Kunden und der Umfang seiner Waren, sodass er sich zunächst in Neuberg größere Räumlichkeiten suchen musste. Aber auch dort wurde es schnell zu eng und Reichhold übernahm 2004 in der Jahnstraße in Langenselbold einen ehemaligen Gewerbebetrieb und eröffnete „Koi-Discount“.

Sein Sohn Marcus, der als ehemaliger Restaurantfachmann in der gehobenen Gastronomie arbeitete, kam im Sommer 2007 zu ihm in die Firma. Zusammen bauten sie den Betrieb nach und nach aus und haben heute in ‧Langenselbold eine umbaute Betriebsfläche von über 7000 Quadratmetern, von wo aus sie zusammen mit 14 Mitarbeitern 35 000 Kunden in Deutschland und ganz Europa beliefern.

Ein neuer NameEine Umbenennung zu „Koi Company“ fand 2016 statt. Über das Jahr werden von Langenselbold einige Hundert Tonnen Fischfutter versendet. In der Hauptsaison im Sommer verlässt jeden Tag ein Lkw mit Futter und Teichzubehör das Firmengelände.

Die Koi selbst, die über den Webshop im Internet verkauft oder versteigert werden, finden ihren Weg zum Kunden mit Fachkurierdiensten. Die bestellten Fische, die am späten Nachmittag in Spezialbehältern ver‧sendet werden, kommen so am nächsten Tag bis mittags unversehrt beim Kunden an. Das müssen sie auch, denn die Lebendfracht ist sehr wertvoll. Der Preis für einjährige Jungtiere beginnt bei 100 Euro. Aber für ältere Spitzentiere mit perfekter Färbung kann auch schon mal ein Preis von mehreren Tausend Euro aufgerufen werden. Eine Zucht der Tiere ist in Deutschland fast gar nicht möglich. Die Koi Company bezieht ihre Fische von namhaften Züchtern aus Japan.

Nachfrage wächstEinige Tausend Tiere importiert sie jedes Jahr für den deutschen Markt und die Nachfrage wächst, obwohl es kein günstiges Hobby ist. Für die Neuanlage eines kleinen Teiches mit etwa 10 000 Litern muss man mit etwa 8000 bis 10 000 Euro kalkulieren, denn neben dem Teichbau ist eine aufwendige Filtertechnik nötig.

Die Reichholds und ihre Mitarbeiter beraten dazu aber auch gerne jeden Kunden, denn die Koi-Haltung ist sehr aufwendig. Die Fische können bis zu einem Meter groß und mehrere Kilogramm schwer werden. Täglich frisst ein Koi die Menge, die etwa einem Prozent seines Gewichtes entspricht. Und je nach Alter des Fisches wird unterschiedliches Futter benötigt, das natürlich auch seinen Preis hat. Marcus Reichhold berichtet davon, dass manche Koi-Halter beim Futter sparen wollen und zum billigen Karpfenfutter aus dem Baumarkt greifen.

Dieses Futter lässt die Tiere zwar schnell wachsen, wie es bei der Karpfenaufzucht erwünscht ist, aber Koi bekommen davon Leberschäden und werden dann auch nicht sehr alt. Vor einigen Jahren hat die Koi Company in Langenselbold eine eigene Fischhalle mit mehreren Becken ausgebaut, in denen Hunderte von Koi schwimmen und auf ein neues Zuhause warten. Während der Fütterung sind die Tieren sehr aktiv, denn jeder will seine Portion abhaben. Zu Hause im Teich geht es da gemäßigter zu, wie Marcus Reichhold berichtet. Die Fische werden sehr zahm, fressen ihren Besitzern aus der Hand und lassen sich sogar streicheln.

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