Käthe-Kollwitz-Schule: Dillmann fordert gymnasiale Oberstufe

Langenselbold. Tobias Dillmann, Bürgermeisterkandidat der CDU, fordert eine gymnasiale Oberstufe für Langenselbold. Unterstützt wird er dabei vom Kreisbeigeordneteten Wienfried Ottmann. Die Entscheidung liegt aber beim Schulamt.
Von Lars-Erik Gerth
In rund einem Monat wählen die Selbolder einen neuen Bürgermeister. Aufgrund des näher rückenden Weihnachtsfests dürfte der langsam in seine heiße Phase gehende Wahlkampf allerdings noch nicht sehr stark ins Bewusstsein gedrungen sein. Das liegt auch daran, dass es in der Gründaustadt an einem kontroversen Aufregerthema fehlt.
Entsprechend müssen die Kandidaten mit Ideen und Vorschlägen aufwarten, die ein größeres Interesse in der Bevölkerung auf sich ziehen. Dafür eignet sich in einer wachsenden Kommune wie Selbold mit vielen jungen Familien (insbesondere in den Neubaugebieten) der Themenkomplex Bildung.
Immer mehr Schüler
Und genau darauf zielt CDU-Bürgermeisterkandidat Tobias Dillmann nun ab, wie er am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Anwesenheit seines Parteifreunds Winfried Ottmann deutlich machte. Dieser ist Kreisbeigeordneter und unter anderem für die Schulen im Main-Kinzig-Kreis zuständig und weiß, dass die Zahl der Schüler insbesondere im Westen des Landkreises stetig steigt. Das gilt für Grund- und weiterführende Schulen gleichermaßen, sodass eine Stadt mit knapp 14 000 Einwohnern, die in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, durchaus eine gymnasiale Oberstufe vertragen könnte.
Dies ist zumindest die Ansicht von Dillmann. Und er erhält für seine Idee auch die Unterstützung des Kreisbeigeordneten. Ottmann verweist allerdings darauf, dass die Entscheidung, ob die Käthe-Kollwitz-Schule (die einzige weiterführende Schule der Gründaustadt) um eine gymnasiale Oberstufe erweitert werden kann, nicht vom Kreis, sondern „vom Staatlichen Schulamt gefällt wird“.
Antrag wurde vor zehn Jahren abgelehnt
Dieses hatte sich vor rund zehn Jahren schon einmal mit dem Thema befasst und dem Ansinnen der Gründaustadt eine Absage erteilt. „Als Grund wurde damals genannt, dass damit eine Konkurrenz zum Lichtenberg-Oberstufengymnasium (LOG) in Bruchköbel entstehen würde, auf das viele Schüler der Kollwitz-Schule nach der zehnten Klasse wechseln.
Die Situation hat sich in der Zwischenzeit aber verändert“, ist Ottmann überzeugt und fügt an: „Heute drängen wesentlich mehr Schüler aufs Gymnasium als noch vor zehn Jahren. Die Schülerströme geben es meines Erachtens her, dass wir neben dem LOG auch eine gymnasiale Oberstufe in Selbold anbieten können. Deshalb ist es jetzt ein günstiger Zeitpunkt für die von Tobias Dillmann ins Spiel gebrachte Idee“.
Kapazitäten wären da
„Die Käthe-Kollwitz-Schule ist für einen solchen Ausbau bestens geeignet. Ihre zentrale Lage macht sie auch für Schüler aus den umliegenden Kommunen attraktiv. Und bei einem Stand von momentan 600 Schülern wäre zudem genügend Kapazität vorhanden, um dort eine gymnasiale Oberstufe anzugliedern. In der Vergangenheit konnten dort nämlich bereits bis zu 1000 junge Menschen unterrichtet werden“, ist Dillmann davon überzeugt, dass die „Käthe“ eine solche Erweiterung leisten könne.
Auf die Idee ist der CDU-Bürgermeisterkandidat auch deshalb gekommen, weil die Kopernikusschule, die in Freigericht unter anderem die Zweige Gymnasium und gymnasiale Oberstufe anbietet, zum laufenden Schuljahr hin rund 70 Schüler aus Selbold abgelehnt hatte. „Für den Standort Langenselbold wäre es sehr wichtig, im Bildungsbereich eine gymnasiale Oberstufe anzubieten. Und ich denke, dass wir dies auch durch die Unterstützung durch Winfried Ottmann in absehbarer Zeit erreichen können“, hält Dillmann seinen Vorschlag für ein realistisches Ziel.
2023 könnte das Thema Fahrt aufnehmen
Und der Kreisbeigeordnete konnte dazu einen zeitlichen Anhaltspunkt ins Spiel bringen: „Spätestens 2023 wird ein neuer Schulentwicklungsplan aufgestellt. Bis dahin wird die Zahl der Schüler, die aufs Gymnasium möchte, weiter steigen. Entsprechend bin ich zuversichtlich, was eine gymnasiale Oberstufe in Langenselbold anbetrifft.“