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Selbolder CDU will den Neuanfang mit Florian Gibbe

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Wollen an einem Strick ziehen: die Mitglieder der CDU in Langenselbold und Kreisspitze. Mit Florian Gibbe (Mitte, weißes Hemd) gibt es einen neuen Vorsitzenden.
Wollen an einem Strick ziehen: die Mitglieder der CDU in Langenselbold und Kreisspitze. Mit Florian Gibbe (Mitte, weißes Hemd) gibt es einen neuen Vorsitzenden. © Ulrike Pongratz

Langenselbold – Erleichterung war schon zu spüren bei der CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Katja Leikert (MdB) und dem Landtagsabgeordneten der Union, Heiko Kasseckert, als das Wahlergebnis für den neu gewählten Vorsitzenden der Langenselbolder CDU bekannt gegeben wurde. Florian Gibbe hatte alle Stimmen der 24 anwesenden Mitglieder erhalten und wurde mit Standing Ovations als neuer Vorsitzender begrüßt.

Vor der Wahl hatte sich Ex-Bürgermeister Jörg Muth offen für den Kandidaten ausgesprochen. Er habe Gibbe als sehr sympathisch, offen und ehrlich wahrgenommen, als einen JU-Vorsitzenden, der sich für die Stadt engagiere, der Visionen und Ideen entwickle.

Dem bislang arg zerstrittenen Stadtverband der CDU ist mit der Wahl des 20-jährigen Studenten der Biologie viel-leicht ein Schritt zur Aussöhnung gelungen. Die CDU signalisierte interne Zusammenarbeit und Unterstützung für die nächste Führungsgeneration.

„Ich traue mir den Vorsitz zu“

Mit Florian Gibbe stehen die Chancen gut, die Perspektive und auch die Themen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen stärker in den Blickpunkt zu nehmen. Gibbe studiert Biowissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt und arbeitet zurzeit an seiner Abschlussarbeit für den Bachelor of Science (BS) in Biologie. In der CDU ist der junge Mann längst kein Unbekannter mehr, im Stadtverband war er als Schriftführer im Vorstand aktiv. Bereits mit 16 Jahren hatte er als Schüler den Vorsitz der Jungen Union im Stadtverband übernommen. Deshalb sagte der neu gewählte Vorsitzende in seiner Antrittsrede, die Situation der Jungen Union sei vor vier Jahren ähnlich gewesen. Er habe damals die Chance ergriffen, zu zeigen, was er könne und was möglich sei „Ich traue mir den Vorsitz zu, man wächst mit seinen Herausforderungen.“ Nach schweren Jahren sei die CDU nicht die Partei, die sie sein wolle. Es müsse Schluss sein mit dem Stillstand in Rathaus und Parlament. Dafür trete er an, das sei seine Motivation. Es brauche schnellere, effektivere und bessere Institutionen, man müsse Mitglieder früher einbinden können und die CDU Langenselbold brauche eine einigende Kampagne und müsse die best funktionierende Partei in Langenselbold werden. Das sei sein Angebot, so der frisch ins Amt Gewählte, der seit drei Jahren Parteimitglied ist.

Seit April 2021 sitzt für die CDU im Stadtparlament. Seine Schwerpunkte sind die Planungs-, Umwelt- und Sicherheitspolitik. Seit Oktober 2017 gehört er dem Kreisvor-stand der Jungen Union an. Florian Gibbe setzte sich 2019 aktiv für das Projekt „1000 neue Bäume für Selbold“ ein.

Neu in den Vorstand ge-wählt wurden als stellvertre-tender Vorsitzender Bernd Matt und Christine Georg als Schriftführerin. Im Amt be-stätigt wurden Natalie Warn-ecke-Quanz als stellvertre-tende Vorsitzende und Roger Sievers als Schatzmeister. Als Beisitzer wurden gewählt: Tobias Dillmann, Andrea Fuchs, Thorsten Fritsch, Philipp von Isenburg, Jörg Muth und Kai Skujat, Mitgliederbeauftragte ist Patricia Nathalia Reitz.

Zusammenarbeit mit der Opposition sehr gut

Der Neubeginn in der CDU Langenselbold scheint geschafft und war nach Auffassung von Tobias Dillmann und der Fraktionsvorsitzenden Monika Duderstadt sehr nötig. Dillmann dankte für das Engagement in immerhin drei Wahlkämpfen, Duderstadt blickte für die Fraktion nach vorne: Die Zusammenarbeit mit den Oppositionsparteien sei sehr gut, man werde weiterhin konstruktiv arbeiten und gute Anträge einbringen.

Positiv nach vorne blickten auch Bernd Matt, Katja Lei-kert und Heiko Kasseckert. Matt, der in Langenselbold die CDU bereits 1986 in der Opposition erlebt hatte, mahnte Zusammenhalt, Werteorientierung und den Mut an, sich mit Bürgerinnen und Bürgern auseinandersetzen zu wollen. Das alles koste Engagement, Zeit und Arbeit.

Katja Leikert berichtete kurz über die Wahlanalyse zur Bundestagswahl und die Wählerwanderungen. Man müsse schnell wieder in Gang kommen, nach der Wahl verbal abrüsten. Die gute Arbeit, die man geleistet habe, sei jetzt fortzuführen und die Verbände seien zu stärken, so Leikert.

Heiko Kasseckert freute sich über den Vertrauensvor-schuss für den neuen Vorsit-zenden. Langenselbold brau-che neue Ideen, die CDU müsse sich wieder in eine starke Position bringen. Es sei bislang nichts passiert, so Kasseckert, Es gäbe keine neuen Wohngebiete in den nächsten Jahren und das Gewerbegebiet werde Logistikunternehmen angeboten, die mehr Belastung als Nutzen brächten. Das sei eine Chance für die CDU, Visionen für die Stadt zu entwickeln. Ideen und Konzepte würden auf zwei Jahrzehnten Verantwortung fußen. Den Sachverstand zu nutzen und zum Kern zurückzukehren, sei eine Grundlage für den Erfolg. (Ulrike Pongratz)

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