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Jenna Walker aus Hammersbach ist Teilnehmerin des hessenweiten Erfinderlabors

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Das Team um Jenna Walker, Georgios Lappas-Boukas, Nandin Enkhbold und Tim Voß (von links) geht beim Erfinderlabor der Frage nach, wie Stoffe mit hoher Energiedichte eine bessere Leitfähigkeit erreichen können.
Das Team um Jenna Walker, Georgios Lappas-Boukas, Nandin Enkhbold und Tim Voß (von links) geht beim Erfinderlabor der Frage nach, wie Stoffe mit hoher Energiedichte eine bessere Leitfähigkeit erreichen können. © Ulrike Pongratz

Ist „grüner Wasserstoff“ eine alternative Technologie, mit der ein Umstieg auf erneuerbare Energie gelingen kann? Wie sehen die Batterien der Zukunft aus? Mit diesen und weiteren aktuellen Forschungsthemen und Zukunftsfragen beschäftigen sich seit Montag 16 leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus ganz Hessen. Mit dabei ist die Hammersbacherin Jenna Walker, die zurzeit mitten im Abitur an der Karl-Rehbein-Schule (KRS) in Hanau steckt. Yan Schmidt, Schüler der Otto-Hahn-Schule, hätte auch mitmachen sollen, ist aber leider kurzfristig erkrankt.

Hammersbach/Region - Der Tipp, sich beim 33. Erfinderlabor des Vereins Zentrum für Chemie zu bewerben, kam von ihrem Biologielehrer, sagt die Abiturientin im Gespräch. Unter 235 Bewerbungen wurde Walker aufgrund ihrer hervorragenden schulischen Leistungen ausgewählt. „Bei der hohen Anzahl an Bewerbungen sind die Schulzeugnisse und das Interesse an MINT-Fächern das Auswahlkriterium“, erläutert Dr. Thomas Schneidermeier, Vorstandssprecher des Vereins Zentrum für Chemie. Walker ist mit den Leistungskursen Mathematik und Deutsch und ihren Abiturfächern Biologie, Englisch und Religion eine Ausnahme. „Ich bin vielfältig interessiert. Deutsch und Mathe waren einfach meine besten Fächer, deshalb habe ich sie als Leistungskurse gewählt.“

Obwohl die Hammersbacherin keinen Unterricht mehr besucht – sie lernt für ihre Abiturprüfungen – bleibt sie ihrer „alten“ Schule treu, nicht mehr als Schülerin, sondern als Hospitantin im Unterricht. Die 19-Jährige wird im Oktober an der Universität Gießen Mathematik und Sport auf Lehramt studieren. Dafür bereitet sie sich mit Joggen, Fitnesstraining und Schwimmen intensiv auf die Sporteignungsprüfung vor. Die Reels (Kurzvideos) auf Instagram, in denen sie Mathe „von Schülern für Schüler“ einfach und kurz erklärt, pausieren gerade. Komplexe Sachverhalte einfach erklären, das ist der Abiturientin ein großes Anliegen. „Lehrerin zu werden, das ist mein Herzenswunsch“, sagt sie. Deshalb ist sie den Lehrern der KRS überaus dankbar für die Möglichkeit, den Unterricht aus der Lehrerperspektive begleiten zu können. Im engen Kontakt zu den Klassenlehrern konnte Walker Unterrichtsstunden in Mathematik und Sport gestalten. Während der Projektwoche wird sie einen Workshop zum „Handlettering“ anbieten.

Die 19-Jährige ist mit ihrem breiten Spektrum an Interessen und ihrem klaren Berufsziel eher die Ausnahme unter den je acht Schülerinnen und Schülern im Erfinderlabor. „Wir wollen den Jugendlichen auch Orientierung für ihre Berufswahl und Perspektiven aufzeigen“, sagt Schneidermeier. Das Erfinderlabor soll die Verbindung von Schule und Forschungseinrichtungen herstellen und spricht leistungsstarke Oberstufenschüler in den MINT-Fächern an.

Unter dem Thema „Hochleistungswerkstoffe für die Energiewende“ geht die Gruppe mit Walker der Frage nach, wie Stoffe mit hoher Energiedichte eine bessere Leitfähigkeit erreichen können. Ein Thema, das für die Leistung und das Volumen von Batterien entscheidend ist. Experimentiert und geforscht wird im engen Dialog mit Wissenschaftlern des Instituts für Materialwissenschaft der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Dort wird weltweit einzigartige Spitzenforschung im Bereich „Dünne Schichten“ betrieben. Fünf Tage haben die vier Teams des Erfinderlabors Zeit, ihre Experimente unter „echten“ Bedingungen an der TU durchzuführen. An diesem Freitag, 26. Mai, werden sie die Ergebnisse in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung präsentieren.

„Dabei sollen die komplexen Sachverhalte möglichst einfach und für jedermann verständlich dargestellt werden“, beschreibt Schneidermeier. Neben der Forschung im Spitzenlabor wird gerade diese letzte Aufgabe Jenna Walker besondere Freude bereiten: Wissen vermitteln. Engagierte junge Pädagoginnen, die bereits erfolgreich einen eigenen Instagram-Kanal bespielen, hofft Schneidermeier als „Minti“ für die Mitarbeit im Verein zu gewinnen. Die „Mintis“, ehemalige Teilnehmer am Erfinderlabor, machen genau dies: Sie bereiten naturwissenschaftliche Inhalte und Experimente allgemein verständlich auf. Denn es ist das Ziel des Zentrums für Chemie, naturwissenschaftliches Basiswissen zu vermitteln und den Menschen Möglichkeiten an die Hand zu geben, Behauptungen selbst experimentell überprüfen zu können. (Von Ulrike Pongratz)

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