Großkrotzenburg
Landrat Thorsten Stolz zeichnet langjährige TVG-Ehrenamtler aus
Großkrotzenburg. Der Jahresempfang des Turnvereins stand ganz im Zeichen langjähriger und verdienter Mitglieder. Landrat Thorsten Stolz (SPD) war gleich mit vier Ehrenbriefen im Gepäck angereist. Eine Gastrede über die Bedeutung des Ehrenamtes trug Alzenaus Bürgermeister Alexander Legler (CSU) vor.
Von Per BergmannIn einem „sportlichen Landkreis mit rund 134 000 Aktiven“ stehen in der Regel die Sportler selbst im Vordergrund, stellte Stolz fest. „Heute soll es um die Menschen im Hintergrund gehen.“ So zum Beispiel um den 75-jährigen Manfred Schiener, den Stolz als „Rückgrat der Handballabteilung“ bezeichnete.
Schiener betätigt sich seit mehreren Jahrzehnten als Zeitnehmer – zunächst für den TVG, heute für die Spielgemeinschaft HSG Preagberg.
„Ohne Zeitnehmer gäbe es keine Spiele“, stellte Stolz klar. Erfolgreich setzte sich Schiener für die Installation einer Anzeigetafel in der Spielstätte in Großkrotzenburg ein, die mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Neben seiner Leidenschaft für den Handballsport betätigt sich Schiener auch als Streckenposten beim alljährlichen Limeslauf sowie im Verwaltungsrat der Kirchengemeinde St. Laurentius.
Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises
Für sein langjähriges Engagement erhielt er zusammen mit Manfred Kopp, einer weiteren Institution im Handballsport, den Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises. Kopp, der am Jahresempfang zunächst als Teil des Blasorchesters teilnahm, ist „seit Jahrzehnten im Vorstand der Handballabteilung“ aktiv. Früher hütete er das Tor der Aktiven, „seit Mitte der 90er Jahre ist er ebenfalls Zeitnehmer“.
Einen vom Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) unterzeichneten Landesehrenbrief übergab Stolz an Heike Klassert-Henkel, die dem Verein 1984, im Jahr des 100-jährigen Jubiläums, beitrat. Seit 2004 ist sie Teil des Gesamtvorstandes, aktuell als Schriftführerin.
„Für einige Zeit war sie sogar kommissarische Vorsitzende des Vorstandes“, weiß Stolz. Damit war Klassert-Henkel die erste Frau auf dieser Position überhaupt – noch vor der aktuellen Vorsitzenden Eva-Maria Neeb.
Dank bei Ehrenbriefträgern
Über einen Landesehrenbrief durfte sich auch der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Klaus Ehmes, freuen. In den 80er Jahren sei er „richtig in die Vereinsarbeit eingestiegen, heute ist seine ganze Familie hier aktiv“. Seine Frau, die Tochter, der Sohn – „sie sind immer mit dabei und helfen“. Stolz bedankte sich ausdrücklich bei allen Ehrenbriefträgern: „Es ist gut, dass Sie da sind, gut, dass es Menschen wie Sie gibt.“
Die diesjährige Gastrede beim Jahresempfang steuerte Dr. Alexander Legler (CSU), Bürgermeister der Nachbarstadt Alzenau, bei. Der ehemalige Rechtsanwalt einer Hanauer Kanzlei bezeichnete die Geehrten als „prägende Figuren“ der Vereine, „die ihn mit Leben füllen und nach außen repräsentieren“. Vereine seien ein Ort, an dem „Werte wie Respekt und Wertschätzung aktiv gelebt werden“. Gerade in Zeiten, in denen wir „eine Verrohung der Gesellschaft“ erleben, sei dies besonders wichtig.
Als Gemeinde müsse man stets „einen Rahmen für das Ehrenamt schaffen und Danke sagen“, erklärte Legler. Das gelte nicht nur für das herausragende Engagement, das beispielsweise die Ehrenbriefträger an den Tag legen, „sondern auch für die, die sich punktuell und zeitlich begrenzt engagieren“. Legler bezeichnete die vielen Ehrenamtler als „Schatz unserer Gesellschaft“.