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Hof- und Gassenfest begeistert Jung und Alt

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Ziehen die Blicke der Besucher auf sich: die Straßenkünslter Baum und Elfe.
Ziehen die Blicke der Besucher beim Hof- und Gassenfest in Langendiebach auf sich: die Straßenkünslter Baum und Elfe. © Ulrike pongratz

Erlensee – Das Wetter passte. Es war nicht zu warm und der Himmel strahlend blau. So zog es am Samstagabend viele Diebacher – und wohl auch Rückinger und weitere Gäste – in den alten Diebacher Ortskern zum Hof- und Gassenfest, das mit zahlreichen vertrauten und einigen neuen Attraktionen lockte.

Offiziell eröffnet wurde das 7. Diebacher Hof- und Gassenfest auf dem Kirchplatz von Bürgermeister Stefan Erb, der gemeinsam mit Peter Kalmar den „Langendiebacher Zuckerkuche“ anschneiden und das erste Stück probieren durfte.

Jung und Alt genießen das kulturelle und kulinarische Angebot

Bereits zu dieser Zeit am Samstagnachmittag waren Tische und Bänke gut besetzt. Hier und an vielen anderen Punkten gab es im Laufe des Abends praktisch kein Durchkommen mehr, Jung und Alt waren in Höfen und Gassen unterwegs, um das kulturelle und kulinarische Angebot zu genießen.

Zur Eröffnung sagte Bürgermeister Stefan Erb, das Stadtteilfest, das seinen Ursprung in der 775-Jahr-Feier Langendiebachs habe, sei für viele Menschen und Vereine ein fester Bestandteil im Festkalender und solle es auch bleiben. Es lade dazu ein, einfach mal wieder Bekannte zu treffen, Zeit miteinander zu verbringen und sich eine Auszeit zu nehmen. Feiern tue jetzt gut und dies sei auch in Zeiten von Corona und angesichts des Kriegs in der Ukraine nicht fehl am Platz, so der Rathauschef.

Der Flyer zeigt die Route durch die Höfe, die eine „Gourmet-Tour“ und zugleich ein „Kultur-Erlebnis“ bieten. Im Namen der Stadt dankte Erb allen Vereinen und Sponsoren, die einen großen Beitrag zum Gemeinwesen der Stadt beitragen. Sein Dank galt auch dem neuen Organisationsteam Dieter Nentwig und Peter Kalmar, die durch ihren „überragenden Einsatz“ ein volles Programm auf die Beine stellen konnten.

Proppenvoll: Der Andrang beim Hof- Und Gassenfest war teilweise so groß, dass weitere Tischgarnituren aufgestellt werden mussten.
Proppenvoll: Der Andrang beim Hof- Und Gassenfest war teilweise so groß, dass weitere Tischgarnituren aufgestellt werden mussten. © -

Straßenkünstler begeisterten besonders

Zur Eröffnung auf dem Kirchplatz begeisterten als erstes die „Dancing Devils“ der TSG Erlensee das Publikum mit atemberaubenden Tanzvorführungen auf Pflastersteinen. Auf der Gass zwischen den Höfen faszinierten die Straßenkünstler mit ihren Vorführungen vor allem die Kinder. Das Stelzentheater Baum und Elfe oder Gerd, der Gaukler waren eine echte Bereicherung. Ganz leidenschaftlich waren die Kinder auch beim Torwandschießen mit dem Floorball.

Die TSG Erlensee, die in dieser Sportart in der 2. Bundesliga vertreten ist, hatte ein Spielfeld aufgebaut. Zu den Neuheiten, die von allen Generationen gerne fotografiert wurden, gehörten die Cosplayer von CoHeKi e. V., die zugunsten schwerkranker Kinder Spenden sammelten.

Kostprobe für Bürgermeister Stefan Erb (Zweiter von links). Er darf mit Peter Kalmar als erster vom „Langendiebacher Zuckerkuche“ probieren.
Kostprobe für Bürgermeister Stefan Erb (Zweiter von links). Er darf mit Peter Kalmar als erster vom „Langendiebacher Zuckerkuche“ probieren. (Fotos: Ulrike Pongratz) © -

Richtig gefeiert wurde in den zauberhaft geschmückten Höfen. Dort gab es nicht nur unterschiedliche Spezialitäten für das leibliche Wohl, sondern vor allem Live-Musik. Dort war es einfach proppenvoll. In der Hofreite Ecke Bernges eröffnete die Chorgemeinschaft Erlensee den Musikabend für „Junge Chöre“.

Sechs Chöre aus den Nachbargemeinden präsentierten hier die Bandbreite der Chormusik. Hier war der Andrang so groß, dass weitere Tischgarnituren aufgestellt wurden. Für die Vereine ist es viel Arbeit, so ein Festwochenende muss gestemmt werden. Dennoch waren sie gerne wieder dabei. „Bisher erleben wir nur Begeisterung“, meinten die jungen Floorballer der TSG. Auf der Straße bot das Horthaus Erlensee hausgemachte spanische Tapas, die evangelische Kirche Kaffee und Kuchen. Es engagierten sich unter anderem DRK und DLRG, die zudem Erste Hilfe leisteten, der Obst- und Gartenbauverein und die Freiwillige Feuerwehr.

In der Hofreite Ecke Bernges eröffnete die Chorgemeinschaft Erlensee den Musikabend für „Junge Chöre“, der sehr gut ankam.
In der Hofreite Ecke Bernges eröffnete die Chorgemeinschaft Erlensee den Musikabend für „Junge Chöre“, der sehr gut ankam. © -

Viele Vereine präsentieren sich beim Fest

„Es ist so schön, wenn man sich nach so langer Zeit wieder sieht“, sagte die Vorsitzende Waltraud Borngräber. Tatsächlich kommen hier viele Menschen zu einem kurzen, aber herzlichen Schwätzchen vorbei. „Hallo, wie gehts? Lange nicht mehr gesehen …“.

Der Verein, so Borngräber, hat Akten aus Rathaus und Kirche übernommen und sucht nun dringend Menschen, die Sütterlin lernen und die Schriftstücke übersetzen wollen. Gleich gegenüber hat der Seniorenbeirat zum ersten Mal einen Stand aufgebaut. Wie für viele andere Vereine ist es auch hier wichtig, mit den eigenen Angeboten sichtbar zu sein und Leute direkt anzusprechen.

Das Fest bot hierzu eine gute Gelegenheit, denn der Zuspruch und die Stimmung waren großartig. Mittendrin genoss Bürgermeister Erb das Getümmel. Er, der sonst eher nicht emotional wird, war von der Zustimmung zu diesem Fest ebenfalls überwältigt.

(Von Ulrike Pongratz)

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